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Jungfraumann vertrauen?


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Jungfraumann vertrauen?
18.05.2022, 19:21
1
CougarLibra
 
RE: Jungfraumann vertrauen?
(18.05.2022 18:35)MissScorp schrieb:  Abeeer ich unterscheide darin, ob es mutwillig war, weil er zB ungeschützten analverkehr mit jmd hatte (was ja offensichtlich ist dass man sich zu schützen hat!) oder ob es einfach naive Unwissenheit war und er darauf geachtet hat kein anal zu haben, weil er bis zu diesem Punkt eben mitgedacht hat, aber eben ungeschützten oralverkehr hatte.

ich unterscheide hier nicht
unwissenheit ist kein freifahrtschein

(14.05.2022 18:45)Minerva_mwt schrieb:  Mal abgesehen von seinen anderen Schwierigkeiten, würde mich am meisten stören, dass der Mensch dem ich vertraue seine Triebbefriedigung über meine Gesundheit gestellt hat. Bei allem Verständnis - er hat Entscheidungen getroffen, die weitreichende Konsequenzen für einen anderen Menschen haben können und ist dann erst mit der Wahrheit rausgerückt als es zufällig aufgeflogen ist und er es demnach auch nicht mehr leugnen konnte. Er hat Dir damit die Gelegenheit genommen eine mögliche Infektion frühzeitig entdecken und dann behandeln zu können

drei daumen hoch

Natune.net
18.05.2022, 19:46
1
Graf Wasserrutsche
 
RE: Jungfraumann vertrauen?
(18.05.2022 18:35)MissScorp schrieb:  Hätte, hätte Fahrradkette.
Wir leben nicht in einer Märchenwelt. Ich denke wir alle wissen wie es Idealerweise ablaufen sollte und was alles möglich ist. Aber ich sprach von der Realität und da wissen das die meisten nicht und informieren sich auch nicht. Ich dachte damals ich wüsste auch Bescheid, deswegen sah ich garkeinen Grund darin mich nochmal explizit zu informieren.
Am Ende des Tages sind wir aber alle nur Menschen und machen Fehler, um hoffentlich daraus zu lernen. Wie ich vor 4 Jahren. Nun kann man natürlich auf den Betroffenen, der sowieso schon am Boden liegt, weil er weiß er hat nen Fehler gemacht, nochmal nachtreten und sagen „hättest dich mal besser informiert“. Aber ich für meinen Teil trete in der Regel nicht nach, sondern baue darauf dass die Person ihre Lektion gelernt hat.

Der Unterschied liegt lieht natürlich darin, dass ich Single war und keinen unbeteiligten in Gefahr gebracht hab.
Und ja natürlich möchte ich seine Handlung nicht entschuldigen. Immerhin hätte Red sonst was abbekommen können.

Abeeer ich unterscheide darin, ob es mutwillig war, weil er zB ungeschützten analverkehr mit jmd hatte (was ja offensichtlich ist dass man sich zu schützen hat!) oder ob es einfach naive Unwissenheit war und er darauf geachtet hat kein anal zu haben, weil er bis zu diesem Punkt eben mitgedacht hat, aber eben ungeschützten oralverkehr hatte.
Das eine ist mutwillig und böse, das andere einfach dumm, jedoch mit keinerlei böser Absicht.

Sind nicht gerade Jungfrauen oft so Etepetete was Körperlichkeit und Hygiene angeht? Der soll sich also keine Gedanken beim Oralverkehr machen?

Es geht auch überhaupt nicht darum, auf einen am Boden liegenden einzutreten. Die Frage war "Jungfraumann vertrauen?" und nicht "ist Jungfraumann ein bösartiger Mensch?" Letzteres kann man sicher ausschließen, sonst wäre Red ja nicht mit ihm zusammen. Und natürlich wird er auch viele tolle Eigenschaften haben und selbstverständlich darf auch er Fehler machen, ganz egal ob wissentlich oder unwissentlich. Aber darum geht es hier ja gar nicht. Es kann eben auch sein, dass man dem wundervollsten Menschen trotzdem nicht vertrauen kann.

Es ist ja auch die Kombination aus allem. Unwissenheit alleine ist es ja nicht. Es ist der Betrug, der Zeitpunkt des Betrugs, das Verschweigen, die Unwissenheit (wissen wir denn überhaupt, dass er nicht wusste, welchem Risiko er sich dabei aussetzt? Habs jetzt nicht mehr auf dem Schirm.) und im Ergebnis die Gefährdung der Gesundheit anderer.

Dies alles führt eben bei mir persönlich zur Beantwortung der gestellten Frage: nein, Vertrauen könnte ich da nicht mehr. Das kann ja aber jeder anders für sich beantworten. Red wird ohnehin nur auf sich und ihre Gefühle schauen, suchte lediglich Denkanstöße durch andere. Ich hoffe, sie trifft für sich die richtige Entscheidung, wie immer die auch ausfallen mag.

18.05.2022, 20:26
Minerva_mwt
 
RE: Jungfraumann vertrauen?
(18.05.2022 18:35)MissScorp schrieb:  Hätte, hätte Fahrradkette.
Wir leben nicht in einer Märchenwelt. Ich denke wir alle wissen wie es Idealerweise ablaufen sollte und was alles möglich ist. Aber ich sprach von der Realität und da wissen das die meisten nicht und informieren sich auch nicht. Ich dachte damals ich wüsste auch Bescheid, deswegen sah ich garkeinen Grund darin mich nochmal explizit zu informieren.

Klar kann man es ohnehin nicht rückgängig machen. Da bin ich absolut bei Dir. Als Märchenwelt empfinde ich es aber dennoch nicht, wenn man sich mit der Realität auseinandersetzt. Nur Deine Realität unterscheidet sich offensichtlich von meiner. Ich habe schon des Öfteren gesehen, wie eine Infektion das ganze Leben verändern kann. So einfach darüber hinweg sehen, weil es angeblich ein fernes Ideal ist, kann ich daher nicht.

Dass "alle wissen wie es idealerweise ablaufen sollte" wage ich daher sehr zu bezweifeln. Wink Dann gäbe es solche Situationen deutlich weniger - aber ich weiss, dass das trauriger Alltag ist. Und dabei soooo einfach vermeidbar. Aufklärung ist der Schlüssel und nur weil Leute meinen etwas zu wissen ist es noch lange nicht der Fall. In meiner Märchenwelt hört man einfach nie auf zu lernen. Wink

Wie gesagt, ich empfinde das "Nicht-Wissen" zwar als Erklärung aber nicht als Rechtfertigung. Vor allem hier im Beitrag bzw. bei der vorhandenen Situation sehe ich auch nicht den Zusammenhang bzw. die Relevanz.

(18.05.2022 18:35)MissScorp schrieb:  Am Ende des Tages sind wir aber alle nur Menschen und machen Fehler, um hoffentlich daraus zu lernen. Wie ich vor 4 Jahren. Nun kann man natürlich auf den Betroffenen, der sowieso schon am Boden liegt, weil er weiß er hat nen Fehler gemacht, nochmal nachtreten und sagen „hättest dich mal besser informiert“. Aber ich für meinen Teil trete in der Regel nicht nach, sondern baue darauf dass die Person ihre Lektion gelernt hat.

Der Unterschied liegt lieht natürlich darin, dass ich Single war und keinen unbeteiligten in Gefahr gebracht hab.
Und ja natürlich möchte ich seine Handlung nicht entschuldigen. Immerhin hätte Red sonst was abbekommen können.

Fehler darf jeder machen soviel er möchte. Nur in dem Moment wo andere Personen gefährdet werden, hört für mich das Verständnis auf. Und bei Betrug & Gefährdung in Kombination sowieso. Diesen Menschen würde ich komplett mit anderen Augen sehen und nicht mehr in meinem Leben wollen. Ob dieser dann später draus lernt, würde ich ihm zwar wünschen, aber mitbekommen würde ich es ohnehin nicht.

Die Bezeichnung "Nachtreten" passt für mich in dem Zusammenhang auch nicht. Ich persönlich finde einfach, dass Aktionen eben auch Konsequenzen nach sich ziehen. Nur liegen - wie Du selbst schreibst - deutliche Unterschiede vor zwischen Deiner Beschreibung und der aktuellen Situation in diesem Thread.

(18.05.2022 18:35)MissScorp schrieb:  Abeeer ich unterscheide darin, ob es mutwillig war, weil er zB ungeschützten analverkehr mit jmd hatte (was ja offensichtlich ist dass man sich zu schützen hat!) oder ob es einfach naive Unwissenheit war und er darauf geachtet hat kein anal zu haben, weil er bis zu diesem Punkt eben mitgedacht hat, aber eben ungeschützten oralverkehr hatte.
Das eine ist mutwillig und böse, das andere einfach dumm, jedoch mit keinerlei böser Absicht.

Das kann jeder halten wie er möchte. Am Endergebnis würde es dennoch nichts ändern. Und das wäre für mich ausschlaggebend.

19.05.2022, 00:17
MissScorp
 
RE: Jungfraumann vertrauen?
Natürlich hat diese Thematik nichts mit dem grundsätzlichen Problem zu tun oder der Fragestellung. Betrug bleibt Betrug. Egal ob geschützt oder ungeschützt.

Mir war es bloß ein Bedürfnis darauf hinzuweisen, dass die Möglichkeit besteht, dass es sich einfach um naives Unwissen handeln könnte und nicht 100% klar ist dass er mutwillig Red gefährden wollte.

Wie jeder damit umgeht bleibt einem selbst überlassen.

Zitat:Dass "alle wissen wie es idealerweise ablaufen sollte" wage ich daher sehr zu bezweifeln. Wink Dann gäbe es solche Situationen deutlich weniger - aber ich weiss, dass das trauriger Alltag ist. Und dabei soooo einfach vermeidbar. Aufklärung ist der Schlüssel und nur weil Leute meinen etwas zu wissen ist es noch lange nicht der Fall. In meiner Märchenwelt hört man einfach nie auf zu lernen. Wink

Genau so ist es und darauf wollte ich hinaus. Das was du beschrieben hast ist das Ideal. So sollte es sein. So ist es aber nicht. Deswegen meine Bezeichnung „Märchenwelt“. Weil die Realität einfach bestätigt dass die Regel nicht so handelt. Die Leute und informieren sich nicht (genügend). Dabei ist gefährliches Halbwissen weit verbreitet. Und jeder der damit nicht in Berührung kommt, der lernt es auch nicht außer es ist durch Zufall irgendwie mal Gesprächsthema. Ganz ehrlich: hätte ich selbst vor 4 Jahren nicht diesen Vorfall gehabt, wüsste ich bis heute nicht dass man sich auch Oral geschlechtskrankheiten holen kann. Das ist halt leider die traurige Wahrheit, die die große Mehrheit betrifft.

Nun denn. Ich hoffe Red kann für sich die richtige Entscheidung/Lösung treffen. Ich jedenfalls kann sie sehr gut nachvollziehen, dass sie abwägt und hin und her gerissen ist. Sobald Gefühle im Spiel sind, wird’s mit dem Schwarz/Weiß Denken vieler SKs nichts mehr. Man steckt emotional sehr tief drin

13.06.2022, 15:24
RedSkorpion87
 
RE: Jungfraumann vertrauen?
Hallo zusammen,
nach ein paar Wochen, die ich zum Reflektieren genommen habe, und einem kurzen Auslandsaufenthalt bin ich seit Freitag wieder da. Der JFM und ich haben viel Kontakt nach wie vor, zwar nicht, als wäre nichts geschehen, denn es hat schon irgendwie alles verändert für mich. Mich wachgerüttelt und auch viele Zweifel gebracht, die ich vorher verdrängt habe.

Im Grunde begann ja schon mit und kurz vor diesem Thread meine Aufarbeitung und Realisierung des Themas. Ich habe mit einigen Freunden gesprochen und auch immer wieder direkt mit dem JFM.

Ich hatte mir sogar sehr gewünscht, auch wenn das etwas seltsam erscheinen kann, dass er sich diesen Thread auch durchliest, weil ich mir gewünscht habe, dass er meine Gedanken noch besser kennenlernen und verstehen kann. Ich habe dahingehend nichts zu verstecken. Doch obwohl er weiß, wie er hierhin kommt, wollte er es letztlich nicht, weil es sich seltsam für ihn anfühlt, dass andere über ihn urteilen. Mir ging es in erster Linie aber eher um uns und um mich und meine Sichtweise. Die habe ich ihm natürlich auch so mitgeteilt, aber hier ist es nochmal etwas anderes… Meine Sichtweise verändert sich ja, erweitert sich und hier hat man teilweise noch eine Art Vogelperspektive durch Kommentare und Zusammenfassung der anderen ab und an, was ich z.B. selber sehr hilfreich und heilsam empfinde.
Ich denke, wenn er das früher gelesen hätte, hätte ich mich ein wenig mehr gesehen gefühlt, so wie ich es mir gewünscht habe. Aber vielleicht ändert das ja auch nichts.

Ich werde mich jetzt mal umschauen, die auf letzten Posts einzugehen, und zu beschreiben was jetzt in mit vorgeht.

13.06.2022, 16:23
RedSkorpion87
 
RE: Jungfraumann vertrauen?
(14.05.2022 18:45)Minerva_mwt schrieb:  Ich bin mir nicht sicher, ob ich das so richtig verstanden habe:
Er hat also mit der anderen Person keine Kondome benutzt und dann mit Dir über Monate hinweg ohne Kondome Sex gehabt? Wenn das so ist, würde ich mich an Deiner Stelle dafür interessieren, seit wann er von der Chlamydien-Infektion wusste und wie lange er dann wissentlich in Kauf genommen hat, dass Du Dich auch anstecken könntest? Dir ist ja vermutlich bekannt, dass eine länger unbehandelte Infektion zu Unfruchtbarkeit führen kann?

Zu deiner Frage: Ja, so war es und ja, mir ist das klar. Der Verdacht auf Chlamydien kam für uns beide zeitgleich direkt nach einem Fruchtbarkeitstest, um den ich ihn gebeten hatte beim Urologen. Der Urologe hatte ihm den Verdacht telefonisch mitgeteilt, und er hatte mir direkt davon erzählt. Aber ich glaube, ihm war nicht so bewusst, welchen Stein er damit angestoßen hatte.

Für ihn war das nur ein Wort, ohne Zusammenhang. Für mich war das gleich = geht nur durch Sex… mit einer anderen. Für mich war auch die Möglichkeit eines Mannes gar nicht so präsent.
In seinem Bewusstsein war das Risiko wohl damals gleich null, was es nicht besser macht. Aber es ging ihm damals nur um SM und er hat dem anderen nicht genau genug konkretisiert, dass Oralsex nicht sein soll/muss.

- Es war dann aber spontan dabei und so entstand dann der ganze Verdacht. In meinen Augen ist das halt nicht zu trennen: Liebe und Sex. Aber für ihn ist das nicht mal richtiger Sex. Ich denke, da hat er inzwischen meine Sichtweise zwar kennengelernt, aber er würde es in seinem Kopf gerne noch anders drehen, da er das Fetisch-Thema nicht kontrollieren kann oder zumindest behauptet, dass es mehr Macht über ihn hat, als er möchte.

Der Test übrigens war negativ. Das Ergebnis kam dann auch sehr schnell, aber erst durch diesen falschen Verdacht kam raus, was da gewesen war und auch, dass das Thema Fetisch nichts ist, was wir ignorieren können. Insbesondere für ihn ist es ein riesen Thema, was er immer wieder verdrängt und sich nur schwer eingestehen kann. Und für mich ist es eben ein eher neues und unsicheres Thema, denn ohne ihn würde ich mich damit nicht wirklich beschäftigen.

(14.05.2022 18:45)Minerva_mwt schrieb:  Mal abgesehen von seinen anderen Schwierigkeiten, würde mich am meisten stören, dass der Mensch dem ich vertraue seine Triebbefriedigung über meine Gesundheit gestellt hat. Bei allem Verständnis - er hat Entscheidungen getroffen, die weitreichende Konsequenzen für einen anderen Menschen haben können und ist dann erst mit der Wahrheit rausgerückt als es zufällig aufgeflogen ist und er es demnach auch nicht mehr leugnen konnte. Er hat Dir damit die Gelegenheit genommen eine mögliche Infektion frühzeitig entdecken und dann behandeln zu können. Solltest Du Dich nicht angesteckt haben, war das reines Glück. Nichts anderes. Allein das wäre für mich schon ein Grund grundsätzlich an ihm und seinem Charakter zu zweifeln. Ich persönlich wüsste nicht wie ich einem Menschen der so handelt, noch vertrauen könnte.

Ja, das ist die bittere Wahrheit.
Selbst, wenn er es jetzt bereut, steht das immer zwischen uns. Ich spüre, wie ich mich innerlich und auch körperlich zurückgezogen habe die letzten Wochen. Ich spüre, dass es ihm leid tut und er versucht es irgendwie wieder gut zu machen.
Er hat jetzt auch in paar Tagen das Gespräch mit dem Sexualtherapeuten, was ich persönlich sehr gut finde, denn ich hoffe einfach für ihn, dass es ihm weiterhelfen wird, sich selbst anzunehmen.
Bei mir ist es so, dass ich mich sehr schwer lösen kann, auch wenn ich innerlich immer wieder denke, dass es besser für mich wäre. Wir Skorpione brauchen immer ein bisschen mehr Zeit um diesen Abstand auch innerlich herzustellen. Und auch wenn es mich verletzt hat, konnte und kann ich ihm irgendwie nicht so böse sein, dass ich mit Geschirr werfe oder ihn direkt aus meinem Leben rauswerfe. Ihn als den Bösen hinstellen und dann als Gute davonziehen. Das klappt einfach nicht.

Ich kann mich zu sehr bei ihm einfühlen, was natürlich in diesem Fall nicht wirklich hilfreich für mich ist.
Ich mag ihn echt gerne, was den Schmerz nicht weniger werden lässt, aber anfangs wohl gut betäubt hat.

Aber ich hab mich auch so sehr nach einer Beziehung gesehnt und er passte in diesen Wunsch rein, sodass ich auch solche Signale ignoriert habe,

wie dass er noch nicht so lange single ist wie ich und seine Ehe noch gar nicht lange her und richtig verarbeitet ist.

Dass die Themen, die dort waren, sich teilweise bei uns wiederholt haben. Was ich aber erst nach und nach sehen konnte.

Er möchte eine Partnerin an seiner Seite, aber es fehlt mir eine konkrete Beziehungsvorstellung, außer dass man gemeinsam schöne Dinge macht und sich in schwierige Zeiten besteht. Ich vermute, dass er einfach viel Zeit braucht, um zu sich zu finden, nachdem die Ehe so lange ging, er aber eigentlich auch vorher nicht so ganz seinen Platz im Leben gefunden hatte und auch aus meiner Sicht nicht im Reinen mit sich ist.
Aus meiner Sicht und so wie er es beschrieb, hatte er sich in der Ehe eigentlich schon nach einigen Jahren komplett verloren oder zu viel Kompromisse eigegangen ist, damit sie bestehen konnte. Wenn seine Ex sich nicht aus der Beziehung gelöst hätte, würde sie wohl noch heute bestehen. Aber wie.......

Dass er neben mir, der Ex und den Männern nicht viel sex. Erfahrung hat.

Dass er keine Kinder zeugen kann, aber wenn man es ehrlich betrachtet auch in absehbarer Zeit gar nicht wollen würde – das ist mit einer der ehrlichsten Punkte, die einer gemeinsamen Zukunft im Wege stehen. Wenn ich den ehrlichen Wunsch gespürt hätte, dass er es wollte, hätte das für mich eine andere Gewichtung eingenommen. Aber er hat ja schon eine Familie... auch wenn es Pflegekinder sind.

Und auch, dass er einige Themen aus dem Elternhaus nicht aufgearbeitet hat – was ab und ab durchkommt – für mich sehr schnell zu sehen, für ihn halt gar nicht oder erst nach einem Hinweis von mir. Zumindest so scheint es, vielleicht ist es auch anders.
Manchmal ist er sehr verschlossen mit seinen inneren Gefühlen und Gedanken und ich kriege erst auf Nachfrage mit, was da los ist.

(14.05.2022 18:45)Minerva_mwt schrieb:  Wie MissScorp bereits geschrieben hat, muss er das aber selbst wollen. Sein Antrieb im Moment wäre die Angst Dich zu verlieren. Nicht der eigene Leidensdruck. Du gehst davon aus, dass von allein nicht viel passieren wird, weil er bereits lange Zeit hatte hier etwas zu unternehmen und es nicht getan hat. Ich denke Du siehst das auch vollkommen richtig. Das ändert aber nichts daran, dass es SEIN Thema sein sollte und Du hier nicht die treibende Kraft sein kannst und darfst.

Ich weiß das, aber es ist mir auch noch mehr bewusst geworden, dass du recht hast, dass ich und die Rettung von „uns“ sein größter Antrieb ist. So kann es dann aber nichts werden, weil es nur ein Scheinversuch ist. Ich wünsche ihm, dass er es für sich macht, weil ich denke, dass er es wirklich braucht und es ihm gut tut, offen über alles zu sprechen, was ihn wirklich belastet und nicht mehr in dieser heilen harmonischen Scheinwelt zu leben oder sie zu spielen.

(14.05.2022 18:45)Minerva_mwt schrieb:  Nach allem was Du hier schreibst, nimmst Du in meinen Augen bereits die Therapeutenrolle bei ihm ein. Du hast sehr viel Verständnis für ihn, was sehr für Dich spricht - aber auch für ein ausgeprägtes Helfersyndrom, wie Du ja selbst schon festgestellt hast. Du kannst ihm aber nicht helfen, wenn er sich im Grunde nicht helfen lassen möchte und es dann im Endeffekt nur für Dich tun würde. (…)
Und möglicherweise schützt Du Dich auch gerade selbst, indem Du Deine Profession die Führung übernehmen lässt und versuchst das Ganze rational anzugehen. Das lenkt Dich vom eigenen Schmerz ab und macht es für Dich einfacher. Aber Du darfst auch den Schmerz und die Wut zu- und rauslassen. Du bist verletzt worden und Dein Vertrauen - einer der Grundpfeiler einer Beziehung - wurde zutiefst erschüttert. Das alles ist noch total frisch und trotzdem bist Du schon dabei eine Art Behandlungsplan für ihn zu erstellen. Ich frage mich wo da der Raum für Deine Gefühle bleibt? Wo Du Dir Zeit für Dich selbst nimmst?
(…) Das heisst aber nicht, dass man alle Handlungen akzeptieren und dass Verständnis grenzenlos sein muss. Natürlich steckt jeder seine Grenzen selbst fest - aber es kann nicht schaden gerade in der derzeitigen Situation die eigene Belastbarkeit noch einmal zu hinterfragen. Sind die eigenen Grenzen wirklich noch nicht erreicht oder überschritten worden? Oder steht jetzt im Moment bei Dir evtl. mehr die Angst ihn zu verlieren im Vordergrund und lässt Deine Grenzen, die Du unter normalen Umständen ganz genau kennst, verwischen? (…)

Ja liebe minerva, du hast sehr gut erkannt, dass mein Versuch der Lösung, verstehen und reden und Hilfe im außen suchen auch ein Versuch war, die Beziehung zu retten und ihn nicht zu verlieren. Ich bin traurig, dass der Fetisch nicht nur ein kleines Thema, sondern ein riesiges ist und dass er mich angelogen hat, dass ich enttäuscht und verletzt wurde als ich mich auf die Beziehung eingelassen habe.

Ich verstehe warum ich weiter dran geblieben bin jetzt zumindest besser und hab wieder mehr über mich gelernt. Und was für einen Preis ich bereit war zu zahlen für eine Beziehung, die doch sehr viel Arbeit für mich bereit hielt.

Mir ist auch immer wichtig, das Gefühl zu haben, den anderen wirklich zu sehen und wirklich zu kennen. Auch wenn ich mir schon vorstellen kann, dass er sich die allergrößte Mühe geben würde, mich nicht nochmal zu verletzten, weiß ich auch, dass er eine Beziehung sucht, um sich gehalten zu fühlen. Und dass die Beziehung so wichtig ist, dass er womöglich nochmal lüge oder etwas verschweigen könnte oder würde. Es ist einfach schwierig, weil ich eine andere Vorstellung habe als er und wenn er sich meiner Vorstellung anpasst, dann verbiegt er sich womöglich.
Ich glaube nicht mal aus purem Egoismus, sondern auch aus Angst, die Beziehung zu verlieren. Und weil er oft glaubt, sich verstellen zu müssen – was er wahrscheinlich gar nicht immer bewusst macht, sondern fast aus Gewohnheit. Wie bei seiner Ex-Frau womöglich.

Wer und wo bin ich dabei? Ich bin die, die ihm helfen möchte. Ich bin die, die ihn gerne verstehen möchte und auch teilweise verstehen kann, zumindest so weit, wie ich denke, dass ich hierrüber Infos von ihm bekomme. Aber ich kann mir auch vorstellen, dass es auch weiterhin Geheimisse gibt.
Ich wünsche mir ein Beziehungsglück und später auch eine Familie, die auf Ehrlichkeit basiert und auf einem Fundament von Vertrauen und Hingabe. Ich habe viel zu geben und ich bin auch sehr anspruchsvoll in meinen Wünschen. – Es passt nicht immer. Im Vergleich zu den letzten 7 Jahren passte es scheinbar nur zuletzt mit ihm.

Irgendwie darf ich mir wohl bewusst machen, dass wir zwar beide wollen, aber nicht genug oder dass unsere Wege auf Dauer nicht passen.
Gleichzeitig habe ich für mich gemerkt, dass mir das Fetisch-Thema doch größere Probleme macht. Irgendwie ist es so, als wenn ich dabei eine Nebenrolle einnehme und ich weiß, dass er oft in seinen Fantasien ist, auch wenn wir zusammen sind. Das verletzt mich mehr, als ich mir eigestanden habe. Er sagt, es wäre nicht immer so. Aber es ist eben dennoch etwas, das wir dann nicht wirklich teilen.

Dieses Wochenende haben wir zusammen verbracht und es war super intensiv, super schön, super leidenschaftlich. Es bildet meine Wunschvorstellung ab. Aber ich fürchte, es fühlt sich nur so intensiv an, weil wir beide wissen, dass es ein Ende haben wird. Wir sind nur beide nicht so gut darin, sofort loszulassen.

Am Wochenende sagte, er hätte gedacht, wir könnten das hinbekommen, weil es „nur“ das Fetischthema und die Fruchtbarkeit (was aktuell nicht so ausschlaggebend wäre) ist. Ich habe aber noch ergänzt, dass eben auch noch dazu kommt, dass er sich selbst nicht gut kennt. Das schien nochmal eine komplett neue Angelegenheit zu eröffnen…

13.06.2022, 17:17
RedSkorpion87
 
RE: Jungfraumann vertrauen?
(15.05.2022 21:39)Graf Wasserrutsche schrieb:  Für Dich tut es mir natürlich leid, Red, auch wenn Du auf mich gerade recht tough und stark wirkst. Vielleicht aber auch etwas trotzig und verbissen. Es nagt ganz krass an Dir, das merkt man.
Das ist unsere Skorpion-Aura mit dem tough und stark nach Außen 😉 Aber dahinter ist es nicht so leicht, sondern belastend, traurig, und nagt es an mir und das hast du auch gut erkannt. Wir können es uns nur nicht so leicht selber eingestehen.

(15.05.2022 21:39)Graf Wasserrutsche schrieb:  So wie ich es mitbekommen habe, warst Du ganz intensiv auf der Suche nach Liebe, Verbindung, Zweisamkeit und Intimität. Über einen längeren Zeitraum hinweg. Mit dem JFM hast Du dann jemanden gefunden, der diese Bedürfnisse zu einem großen Teil erfüllt hat. Nicht alle optimal (vorsichtig ausgedrückt), aber zumindest mit Potential. Skorpione haben meiner Erfahrung nach sehr gerne Projekte und ich bin sicher, dass Du euch sexuell auf einem guten Weg wähntest, da ihr ja auch schon gemeinsame Erfolge und äh Höhepunkte feiern konntet. Auch das Thema Kinder klingt nach einem Projekt, das man gemeinsam angehen kann und wenn man es nur stark genug will, wird man das Ziel schon erreichen. Selbst bei Unfruchtbarkeit. Das hält einen Skorpion doch nicht auf! mrgreen Nun erscheint jedoch alles in einem ganz anderem Licht, weil sowohl die oben genannten von Dir ersehnten Bedürfnisse als auch ein für Dich ganz wesentlichen Projekt erheblich in Frage gestellt werden.
Du kannst das extrem gut zusammenfassen, Graf. Ja, dieser intensive Wunsch nach Liebe, Verbindung und Zweisamkeit ist ein großer Antrieb. Das Potenzial hab ich gesehen und selbst wenn es schwierig aussah, wollte ich nicht aufgeben… So ein Skorpion, der sich fest beißt, ist extrem hartnäckig und widerspenstig. Wenn es für ein höheres Ziel (Liebe) geht, dann kann er dafür an die Notfallreserven der Energien heran und auch darüber hinaus. Das kann aber nicht lange gut gehen. Tut ja auch nicht so gut…
(15.05.2022 21:39)Graf Wasserrutsche schrieb:  Du machst in der Geschichte wie andere schon schrieben ein sehr großes Thema um ihn daraus. Therapie, seine Verklemmtheit, Unfruchtbarkeit, Angst, zu sich und seinen Bedürfnissen zu stehen, Sorge vor Ablehnung wegen Verstoß gegen vermeintliche gesellschaftliche Konventionen usw. Dabei glaube ich, dass das Ganze in erster Linie Dein Thema ist. Und wenn Dir das zu einseitig ist, dann ist es zumindest euer Thema und sollte nicht so sehr um ihn kreisen.
Ich würde mich daher viel mehr fragen, wie ich mich in der ganzen Geschichte sehe? Es spricht sehr für Dich, dass Du nicht aufgeben willst (nächstes Projekt: "Letzte Chance") und dass Du an euch grundsätzlich glaubst. Aber tust Du das wirklich? Nach all dem, was Du geschildert hast? Glaubst Du an euch bzw. viel mehr an ihn? Oder glaubst Du an das Projekt, das Gebilde in Deinem Kopf, daran, es trotzdem schaffen zu können, wenn er es Dir nun endlich endgültig beweist, wie sehr er es auch will?
Es hat Dich schwer verletzt, dass er Dich in der Anfangszeit betrogen hat. Dir sind bestimmte Werte ungemein wichtig, so wie ich Dich einschätze und erlebe. Und einer davon ist Treue. Eng damit verknüpft (ist ja auch die gleiche Wortfamilie) ist Vertrauen! Eine beglückende Partnerschaft ohne Vertrauen? Nicht möglich. Jedenfalls wäre es das für mich nicht.
Menschen machen Fehler. Ich bin ein großer Freund zweiter Chancen. Allerdings nur, wenn nicht grundsätzliche Grenzen überschritten wurden, die mit meinen Wertvorstellungen nicht mehr vereinbar sind. Ein Betrug in der Kennenlernphase wäre für mich persönlich schon ein extrem zäher Brocken, den ich schlucken müsste. Und da müsste schon ansonsten sehr viel ziemlich gut passen, dass ich den runterwürgen würde. Und ob das auf Dauer überhaupt gut wäre, wüsste ich auch nicht.
Partnerschaft ohne Vertrauen ist für mich auch nicht möglich. Ich wollte dran glauben, dass es noch Hoffnung gibt, das Vertrauen wieder aufzubauen. Ich schätze, dass wenn ich hier mehr intensivere Bemühungen gesehen hätte – welche genau weiß ich nicht – , da noch länger in diese Richtung gelaufen wäre. Ich habe neben dem Vertrauen aber jetzt noch verstärkt gesehen oder erst wahrnehmen können, was ich vorher eben nicht wahrnehmen wollte: dass wir doch noch einen richtig weiten Weg haben. Und dass wir den Weg vielleicht nicht aus den gleichen Gründen gehen wollen. Nicht die gleiche Vision teilen. Das stört mich extrem.
(15.05.2022 21:39)Graf Wasserrutsche schrieb:  Daher meine Antwort auf die Eingangsfrage: Nein, diesem Mann würde ich nicht mehr vertrauen können. Und auch nicht wollen. Und ich glaube, ohne Dir das jetzt in den Mund legen zu wollen, dass Du das eigentlich auch nicht kannst. Aber Du willst es. Und damit sind wir wieder bei Dir und Deinem Thema! Obwohl so viel gegen eine Fortführung der Beziehung spricht, gibst Du noch nicht auf. Weil Dir der Mensch so viel bedeutet? Wirklich?
Nochmal zum Thema Kinder: Ich weiß nicht wie alt Du bist und natürlich besteht sicher noch kein Grund zur Panik. Aber auch diesen Aspekt der Geschichte verstehe ich überhaupt nicht. Ich kenne weder seine genaue Diagnose bzw. sein Spermiogramm (obwohl die meisten wahrscheinlich dachten, ich würde es kennen) und da ich es nicht kenne, kann ich auch nicht wissen, wie "sicher" die Unfruchtbarkeit ist. Aber generell würde ich davon ausgehen, dass selbst wenn alle anderen Faktoren passen würden, dieser Punkt eine riesige Zerreissprobe darstellt. Wenn Du ausgeprägten Kinderwunsch hast, wird dieses Thema spätestens dann ganz immens auf eurer Partnerschaft lasten, wenn Du in zwei oder drei Jahren den richtigen Zeitpunkt für eine Familiengründung siehst. Daher wäre das noch ein weiterer erschwerender Dämpfer für mich.
Wie sicher bist Du, dass er überhaupt auf "konventionellen" Sex steht? Für mich klingt es so, dass er sich Dir zuliebe dazu bequemt und heissahoppsassa mittlerweile sogar dabei kommen kann. Wenn er einen ausgeprägten Fetisch hat, könnte ich mir vorstellen, dass seine hauptsächliche Erregung nicht wegen des Aktes an sich besteht sondern in seinem Kopf davor. Möglicherweise wird in Geschlechtsverkehr also einfach überhaupt nicht anmachen. Er macht mit und stellt sich dabei allerlei Zeug vor, was ihn anmacht und mit viel Willen kommt es dann zum Orgasmus. Wäre das nicht möglich? Ich wäre jedenfalls skeptisch, dass man durch eine Therapie auf einmal Lust auf Sex generieren kann. Aber klar, wenn es mir das ganze wert wäre, würde ich es auf einen Versuch ankommen lassen an Deiner Stelle. Allerdings sehe ich es so wie Minerva: Der Druck kommt von Dir, funktionieren wird es wenn überhaupt aber nur, wenn sein Leidensdruck dazu führt, dass er das von innen heraus ändern möchte. Oder ist die Therapie auch so gemeint, dass Du Lust auf seinen Fetisch entwickelst? (…) Ich wünsche Dir und Deinem JFM natürlich, dass ihr gemeinsam einen Weg finden werdet. Sag niemals nie. Aber für mich persönlich wäre der Weg aus den genannten Gründen zu Ende. Danke übrigens für das sehr offene und klare Ausbreiten Deiner Situation. Das finde ich sehr beeindruckend!
Ich glaube, ich bin mit ihm längst über meine Grenzen gegangen. Das ist auch so ei Skorpion-Thema. Wir nehmen ja gerne in Kauf, ein wenig zu sterben, um neugeboren zu werden. Als ich noch jünger war, war ich da melancholischer. Heute kommt mehr Vernunft rein, vielleicht auch daher die Klärung hier, weil ich weiß, dass es mir zusätzlich hilft.

Du könntest recht haben, dass es ohne die Fantasien im Bett nicht klappen würde. Ich weiß es eben nicht. Die Therapie war so gemeint, wie du es oben geschrieben hattest, dass er sich Hilfe holt für „seine Verklemmtheit, Unfruchtbarkeit, Angst, zu sich und seinen Bedürfnissen zu stehen, Sorge vor Ablehnung wegen Verstoß gegen vermeintliche gesellschaftliche Konventionen usw.“. Natürlich hätte so ein Sexualtherapeut auch Möglichkeiten und Ideen, um das Sexualleben von uns zu verbessern. Aber es ist natürlich bestenfalls immer nur eine Annäherung aneinander möglich. Etwas komplett weg oder hinzuzubekommen, das wird nicht gehen.
Du hattest ja gefragt, ob er mir als Mensch so unwahrscheinlich wichtig sei oder warum ich das mache… Ich denke, es ist wirklich die Beziehungs-Vision und der starke Wusch danach, die ich habe und dachte, er würde sie teilen. Dann hätten wir einen gemeinsamen Traum, für den wir gehen. Ich wollte also nichts zu früh aufgeben, wenn die Chance doch noch besteht. Ich habe aber in der Vergangenheit nicht immer so lange gebraucht, um zu einer Entscheidung zu kommen. Mit ihm hatte ich mir sehr viel vorstellen können und zu Anfang wirkte es auch so, dass wir beide, unser Band, stärker ist und nichts dazwischen käme.

Zu Anfang hatte er mir ja gleich gesagt, dass der Fetisch da sei und sich da anvertraut. Aber dieses Band wurde sehr schnell schwächer oder es war eben nie so stark wie ich dachte – ich weiß es nicht. Mir scheint heute, dass er damals hätte länger single bleiben sollen, um sich wirklich zu finden. Er nimmt sich diese Zeit für sich nicht. Vielleicht konnte er deswegen auch nicht wertschätzen, was er an mir hatte bzw. mit mir hätte haben können, was angeblich vorher noch nie ging und auch in seiner Vorstellung unmöglich schien/scheint (auch für die Zukunft). Er sagte, er hätte sich nie vorgestellt so schnell jemanden zu finden wo seine größten Vorstellungen erfüllt seien. Gleichzeitig konnte er diese Begeisterung ja nur für kurze Zeit halten und hat dann die ganze Sache durch den Betrug sabotiert.

Irgendwie scheint er selbst nicht ganz zu wissen, wer er ist und was er will. Zumindest kann er diese Bereiche nicht dauerhaft in Einklang halten, obwohl er mit mir zumindest die Chance hatte, das offen und ehrlich zu besprechen. Ich meine, ich weiß, dass nicht jede Frau offen dafür wäre über Fetische überhaupt zu reden, aber mir ist auch bewusst, dass ich nicht die letzte bin, mit der er darüber reden können wird. In seiner Vorstellung bin ich hier wie ein glitzerndes Einhorn, zu schön um wahr zu sein. Und doch reichte das nicht aus – selbst wenn mir bewusst ist, dass seine verzerrten Vorstellungen nur daran liegen, dass er sich zu selten getraut hat, solche Erfahrungen mit Frauen zu machen.

13.06.2022, 17:44
1
Norah74
 
RE: Jungfraumann vertrauen?
Also die Fetisch-Sache mal außen vor: Du willst ja Kinder haben- wie ich früher auch mal wo lesen konnte- und dazu braucht man jemanden, dem man voll vertrauen kann und der natürlich auch die körperliche Fähigkeit dazu hat. Nun ist die Frage, wie viel Zeit du mit ihm und seinen sehr zahlreichen "Problemen" verbringen willst. Eine rhetorische Frage natürlich. Wenn man jemanden liebt, haben diese Punkte eher wenig Gewicht- aber wenn man in einer Beziehung ist, weil man gern in einer Beziehung ist, dann sind das alles "Killerkriterien".

13.06.2022, 18:59
Widdergirl
 
RE: Jungfraumann vertrauen?
Ich glaube Red, du wirst noch deine Zeit brauchen, um hier endgültige Klarheit zu bekommen. Die Frage aller Fragen bei sowas ist jedenfalls für mich immer: Wo möchte ich hin in meinem Leben?

Und bei dir sehe ich leider viel mehr "Wenns", die das was du dir wünscht, Kinder, vertrauensvolle Beziehung, Ehe usw. mit ordentlich Steinen bzw. Felsen verbauen.

Das mit dem Fetisch würdet ihr irgendwann hinbekommen - jedenfalls glaube ich das. Hier seid ihr für mich ja schon auf einem gutem Weg.

Auch das mit dem Vertrauen, was wieder seine Zeit brauchen wird, aber ich kanns dir nur aus Erfahrung sagen, es wird besser und leichter in Monatsschritten. Man muss es WOLLEN und vor allem muss man realistisch für sich auch sagen können, dass die eigenen Träume und Wünsche mit dem Partner gelebt werden können - irgendwann - weil die Basis der Grundeinstellung gegeben ist. Man muss noch an die Beziehung (noch) glauben können... schlicht ausgedrückt.

Wo ich aber das Problem sehe bei euch und das weils eben ein Lebenswunsch von dir ist, ist das Thema Familie und Kinder. Wenn er hier wirklich unfruchtbar sein sollte, wird das nochmal eine sehr spezielle Herausforderung, denn entweder du verzichtest darauf oder dir bleibt nur Samenbank, Fremdsex usw. Mit IHM wird das jedenfalls wohl sehr schwierig werden.

Und wenn ich mir das alles so ansehe, ist das eben sowohl ein langer Weg, als auch beschwerlich.

Und an der Stelle kann ich dir nur sagen, du weißt wie schwierig der Weg mit meinem SB ist und holprig ist er immer noch, auch wenn wir immer wieder Fortschritte machen. 3 Jahre sind auch eine lange Zeit bisher. Weißt du was ich mir persönlich für eine Frage gestellt habe, als ich entscheiden musste, ob ich soviel Zeit oder allgemein Zeit noch in ihn und mich investiere? Kann ich meine Lebensträume, Ziele und Wünsche JETZT schon umsetzen und welche nicht, welche ja. Alles was ich alleine kann, hab ich mir so nach und nach auch erfüllt. Aber die partnerschaftlichen... Zusammenziehen, Wohnung, evtl. mal Haus bauen, eigener großer Garten mit Pool usw. konnte ich eben selbst nicht leisten und dementsprechend musste das eh warten. Also MEINEN ANTEIL... ich war krass am Schulden abzahlen wegen dem Sorgerechtsstreit und hätte genau 0 beisteuern können, wenn es ums zusammenlegen von Haushalten gegangen wäre. Keinerlei Rücklagen und damit hätte ich mich mies und schäbig gefühlt, weil er alles hätte zahlen müssen. Und das ist aber ein Anspruch an mich selbst, teilen. Neben diesen materiellen Werten hatte ich noch Baustellen mit meinen Kindern und mit der Arbeit. Also eigentlich war in meinem eigenen Leben nichts in geordneten Bahnen und dementsprechend selbst wenn er sich hingestellt hätte von heute auf morgen und genau all das gewollt hätte, wäre es aufgrund meiner Situation nicht möglich gewesen. Ich hätte mir so noch mehr aufgeladen. Vor allem Schuldgefühle. Also hab ich mir gesagt, er tut dir gut, meistens jedenfalls, kümmer dich erstmal um deinen eigenen Kram, regel das alles (weitgehend mindestens) und wenn du da durch bist, schaust dir den status quo an und entscheidest.

Vielleicht hilft es dir auch hier bei dir mal genau zu schauen, ob das alles für dich "sofort" erreichbar sein müsste, weil du sozusagen startbereit wärst, oder du hier selbst noch einige To-Dos auf der Liste hast, die unabhängig von euer Partnerschaft erledigt werden wollen. Und eben auch, ob er dir grundsätzlich gut tut oder es dir einfach nur noch mies geht mit ihm.

Schau hier echt auf dich... er hat sein Tempo, du hast deines (und das kannst du wie oben einfach mal ansehen).

Ansonsten sehr schwierige Situation. Wüsste auch nicht was ich an deiner Stelle machen würde. Mich verkrümmeln wahrscheinlich, um einen klaren Kopf zu bekommen. Solange Abstand, bis ich weiß was ich möchte.

14.06.2022, 06:43
moon
 
RE: Jungfraumann vertrauen?
Ich muss Euch echt meine Bewunderung aussprechen! Besonders Dir Red!

Muss an der Ecke gestehn ich wäre bereits weggewesen.
Betrug ist eines was ich vielleicht noch verzeihen kann, aber wenn der Mann meine Gesundheit angreift ist offen gesagt Schluss mit lustig. Und da isses Jacke wie Hose ob ich ihn liebe, ob ich Verständnis habe (mich geschützt betrügen ist eins, ungeschützt mich betrügen und mich dann mit dieser Krankheit möglicherweise auch noch anstecken ne völlig andre Ecke)...

Bei Gesundheitsgeschichten hört bei mir wirklich jegliches Verständnis auf, weil man sich eben schützen kann!
Ok Chlamydien ist Kram den man wohl heilen kann (ist doch Pilz, oder?), aber es gibt noch genug andre Sachen die nicht so easy go sind und die hätte er auch mit soner Aktion anschleppen können.
Fetisch hin oder her, Schutz ist Pflicht! Nicht nur für den Partner sondern auch für sich selbst.

Echt jeder der an der Ecke noch weitermacht hat meine Bewunderung!
Und das ist nicht im Geringsten ironisch gemeint...
Ich weiss nicht wieso, aber ich könnt genau diese Geschichte nicht verzeihen, geschweige vergessen.
Das würde wie ein Damoklesschwert über dem Ganzen baumeln...

14.06.2022, 15:31
RedSkorpion87
 
RE: Jungfraumann vertrauen?
(14.06.2022 06:43)moon schrieb:  Echt jeder der an der Ecke noch weitermacht hat meine Bewunderung!
Und das ist nicht im Geringsten ironisch gemeint...
Ich weiss nicht wieso, aber ich könnt genau diese Geschichte nicht verzeihen, geschweige vergessen.
Das würde wie ein Damoklesschwert über dem Ganzen baumeln...
Eigentlich denke ich da genauso wie du. Ich habe es nur anders bewertet, weil ich dieses Blauäugige, Naive von ihm zusammen mit der Ohnmacht/Hilflosigkeit beim Fetisvh mitreinwerte. Ich bin da zu sehr bei ihm, als bei mir. Aber nur so kann ich das noch ertragen. Eigentlich ist hier auch Schluss bei Gesundheitsgefähtdung, gerade bei sexuellen Themen bin ich immer sehr empfindlich gewesen.. Es überrascht mich selbst, dass die Wut darüber verpufft ist.

14.06.2022, 16:23
CougarLibra
 
RE: Jungfraumann vertrauen?
(14.06.2022 15:31)RedSkorpion87 schrieb:  Aber nur so kann ich das noch ertragen.

ist das deine vorstellung von einer glücklichen partnerschaft?

(14.06.2022 15:31)RedSkorpion87 schrieb:  Es überrascht mich selbst, dass die Wut darüber verpufft ist.

liest sich für mich so wie wenn du mit ihm schon mehr abgeschlossen hast als du dir eingestehen möchtest

(14.06.2022 06:43)moon schrieb:  Muss an der Ecke gestehn ich wäre bereits weggewesen.

ich auch

hier kommen ja gleich mehrere dinge zusammen
belügen,betrügen,gefährden
das ganze rückblickend betrachtet noch dazu von anfang an
dann noch die unfruchtbarkeit,die kein so großes thema wäre wenn beide keine kinder möchten
von dem fetisch rede ich gar nicht,das wäre in meinen augen noch das geringste dilemma

14.06.2022, 16:57
1
moon
 
RE: Jungfraumann vertrauen?
(14.06.2022 15:31)RedSkorpion87 schrieb:  Eigentlich denke ich da genauso wie du. Ich habe es nur anders bewertet, weil ich dieses Blauäugige, Naive von ihm zusammen mit der Ohnmacht/Hilflosigkeit beim Fetisch mitreinwerte. Ich bin da zu sehr bei ihm, als bei mir. Aber nur so kann ich das noch ertragen.
Offen gesagt les ich hier grad nur die Therapeutin, aber nicht die Frau Sad
Du leidest und das liest man auch....

Ich bin schon oft betrogen worden, hatte auch einen Typen mit "a...fetisch" den ich nicht bedienen wollte/konnte, aber es war nie eine Frage das er sich dabei schützte (damals fing das mit Aids das hochbrodeln an), sprich er hatte meine Genehmigung sich das andernorts zu holen. Aber ohne diese Sicherheit das er sich schützt hätte ich gesagt "Geh!", egal wie schwer es mir gefallen wäre.

Man kann bei mir an allem was man will rumbiegen, aber nicht bei Gesundheit.
Vielleicht bin ich an der Ecke auch einfach zu egoistisch, aber dann sei es so Wink

(14.06.2022 15:31)RedSkorpion87 schrieb:  Eigentlich ist hier auch Schluss bei Gesundheitsgefährdung, gerade bei sexuellen Themen bin ich immer sehr empfindlich gewesen.. Es überrascht mich selbst, dass die Wut darüber verpufft ist.
Ja, genau das wunderte mich an Dir. Du hast früher ganz anders gesprochen, eigentlich wie ich was diesen einen Punkt angeht.
Ich glaub in Dir kämpfen grad noch Frau und Therapeutin miteinander.

@CougarLibra
Belügen und betrügen ist bei der Geschichte auch aus meiner Sicht etwas andres.
Ich bin mir bei dem Typen von Red auch nicht sicher inwiefern er sich selbst gegenüber ehrlich ist und wie ehrlich er dann zu ihr sein kann wenn er es nichtmal bei sich selbst schafft.
Wenn er in der Zeit vorher zB ständig gelogen/hintergangen hat, kanns bei Red schlicht so doof das nun klingen mag noch eine "schlechte Angewohnheit" sein, sprich hat mit ihr überhaupt nix als Mensch zu tun, eher wieder mit ihm.
Die Gefährdung dagegen ist mit nichts, aber rein gar nichts zu rechtfertigen! Das er sich selbst gefährdet juckt mich nicht, er sollte alt genug sein zu wissen welche Risiken es alles gibt, aber es ist und bleibt für mich ein völliges NO-GO den Partner zu gesundheitlich zu gefährden!

Auch wenn Corona und blah alles rumsaust, Aids ist immer noch nicht Geschichte geschweige heilbar!
Darum kann ich diese Geschichte nichtmal nachvollziehn, zudem er auch noch so genau weiss wie extrem Red in Punkto Gesundheit allgemein tickt (was definitiv nichts schlimmes ist!)

15.06.2022, 20:02
RedSkorpion87
 
RE: Jungfraumann vertrauen?
(14.06.2022 16:57)moon schrieb:  Offen gesagt les ich hier grad nur die Therapeutin, aber nicht die Frau Sad
Du leidest und das liest man auch....

Ja, da hast du wahrscheinlich recht.
Ich bin auch traurig. Wenn er und ich darüber sprechen, dann kommen mir dann auch Tränen. Bei ihm scheint das alles eher im Kopf vonstatten zu gehen, wenig Emotionen sichtbar. Das macht es irgendwie nochmal etwas härter, aber auch letztlich leichter

(14.06.2022 16:23)CougarLibra schrieb:  ist das deine vorstellung von einer glücklichen partnerschaft?
Das ist ja eine rhetorische Frage Wink

15.06.2022, 21:53
MissScorp
 
RE: Jungfraumann vertrauen?
Du liebst ihn und du wünscht dir eine Beziehung. Du liebst deine Wunschvorstellung von der Beziehung die ihr haben könntet. Ohne den Fetisch und mit Vertrauen und Kinder später mal.

Aber das ist weit weg von der Realität. Das weißt du selbst.

Und gerade ein SK der sein Herz verschenkt hat, braucht verdammt lange um loszulassen und zu verarbeiten. Das hast du ja bereits selbst gesagt.

Dich weiterhin mit ihm zu treffen, bis du dich langsam lösen kannst… das halte ich für die falsche Handlungsweise. Dadurch zieht sich das Ablösen nur noch mehr.

Zieh das Pflaster lieber in einem Ruck ab. Du wirst bluten und leiden und schreckliche Schmerzen spüren. Aber dadurch startest du deinen Heilungsprozess viel früher.

Indem du dich langsam lösen magst, zeigt mir dass du große Angst hast ihn zu verlieren. Ihn und deine Wunschvorstellung von eurer Beziehung. Dass du Angst vor dem Schmerz hast, der dich dann überrollen wird.

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