Jungfraumann vertrauen?
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06.01.2024, 16:16
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RE: Jungfraumann vertrauen?
Da ich mir selbst auch immer Wünsche ein Fazit zu lesen, aber die meisten dann (verständlicherweise) kein Bock mehr haben das Thema upzudaten, mache ich das mal.
Wir sind einige Wochen nach diesem Thread noch wie zuvor in Kontakt gewesen. Mein Emotional-Leben hat das Ausmaß der Verletzung gar nicht ungefiltert zugelassen, daher konnte ich nur Stück für Stück Abstand nehmen, was insgesamt auch Monate brauchte. Ich beneide Skorpione, die sofort blockieren und dann nie wieder was von sich hören lassen 🤣 Ich brauchte das wohl auf diese Weise, um mir klar werden zu können, was ich in der Beziehung gesehen habe und was nicht da war. Leider, so lerne ich jedes Mal bitter, ist für mich eine Beziehung nicht leicht lösbar, selbst wenn sie untragbar ist. Sich gar nicht erst einzulassen, wäre die beste Methode, aber so ein bisschen probieren und schauen geht beim besten Willen nicht - entweder ganz oder besser gar nicht dann, weil ich mich schon beim Probieren zu sehr emotional einlasse (typisch Skorpion?). Ich habe mir jetzt nicht nochmal alles durchgelesen hier. Vieles hab ich noch gut präsent. Nur den letzten Beitrag von CougarLibra habe ich gesehen und neu gelesen als er aufgetaucht ist. Der auch so passend ist. Im Kampfmodus konnte/wollte ich das nicht anerkennen, weil ich zu befangen war. Hier spielte auch meine Art mit rein, dass ich Dinge und Ansichten, die mich emotional betreffen wie oben gesagt nur schwer loslassen kann. Ganz im Gegenteil dazu sachliche Themen, die mich gefühlsmäßig gar nicht berühren. Da ist die Flexibilität und Umstellung und das Loslassen erstaunlich (AZ Jungfrau ist geistig sehr flexibel, wenn neue Informationen reinkommen, die nur sachlich sind). Deswegen ist anderen Ratschläge geben, wenn man emotional unbeteiligt ist auch viel leichter, aber wenn man selbst drin steckt, zeigt sich erst was für ein Loslass-Typ man ist. Die damalige Hoffnung dass er seine Anfangsworte wahrmacht und doch therapiefähig (aber auch -willig) ist und vielleicht doch eine Familie möchte wie anfangs in den Raum gestellt, und auch die damalige persönliche C-Situation, die ich wie Krieg erlebt habe und mir große Zukunftsangst gemacht hatte, haben meinen Blick so stark getrübt, dass ich gerade selbst kaum fassen kann, wie geduldig oder nennen wir es betäubt und im Überlebensmodus, ich war. Eine solche geduldige Ausdauer und Beharren auf das Gute in der Beziehung kommt vielleicht mal jemandem Zugute, wo die Ziele (Familienwunsch), Prioritäten und auch Art zu lieben von Anfang an gleich bzw. ähnlich sind. An der Stelle war es nur Lernen und versuchen nicht unterzugehen. Von ihm weiß ich, dass er nach wie vor nicht offen zu seiner (Bi?-) Sexualität steht. Eigentlich ist alles gleich geblieben, auch die Therapiegespräche (1 oder 2 haben stattgefunden), hat er nicht weiter geführt. Für ihn war ja mit der Scheinwelt alles "gut" und der Wunsch was zu ändern kam ausschließlich von mir. Ihm reichte es unzufrieden zu sein und sich damit abzufinden. Auch im Job oder im Privatleben haben sich die Themen aus meiner Sicht nicht wirklich verändert. Manchmal zeigte sich ein kurzer Antrieb, der dann aber trotz Unzufriedenheit verebbte. Ob das Jungfrauentypisch ist, weiß ich nicht, aber es ist sehr befremdlich für mich, da ich selber so proaktiv bin bei jeder Winzigkeit, die mich stört. Ein Partner der gefühlt in der Unzufriedenheit stehen bleibt und sein Leben oder Prägungen aus Kindheit als Rechtfertigung nimmt, ist unverständlich. Wobei ich auch gelernt habe, dass Menschen, die nicht bereit sind für sich was zu ändern, sondern nur wenn sie es "für einen anderen tun" im Grunde einen kostenlosen Coach bzw. Trainer in Form von Partner missbrauchen und sich im Kern nichts ändert. Das ist traurig und sie machen es vielleicht nicht böswillig, aber es ändert nichts an der Tatsache, dass sie kleben bleiben. Diese Überzeugung hat sich noch stärker manifestiert und sicherlich auch weil ich keine 19 mehr bin, bin ich noch weniger bereit irgendwelche langgehegten Baustellen eines neuen Partners zu akzeptieren. Entweder er ist schon da, wo er ist oder ich bin raus. Auch nicht immer so gerecht, aber mir egal. Und es bleiben dann auch nicht viele Männer übrig. Zumindest sah es seit der Trennung bis jetzt so aus😅😅 Manchmal kamen von ihm noch Versuche, die Beziehung wieder aufzugreifen und fortzuführen. Es wäre wahrscheinlich sehr schön für ihn, nicht alleine zu sein und die neuen Frauen-Erfahrungen weiter zu vertiefen. Mit der Einsamkeit hatte ich auch zu kämpfen, aber für mich ist die Form der Beziehung nicht das Wahre gewesen. Ich hab nur nicht das Ausmaß erkannt, wie sehr unterschiedlich wir im Innern gefühlt haben und wie konträr es zu meinen Wünschen in Wahrheit war. Und nach Außen dann nach kurzer Zeit fast lauwarm wie ne Freundschaft. Was natürlich auch schön sein kann, wenn man dem nicht das falsche Etikett von Partnerschaft vorgaukelt. Im Nachhinein frage ich mich, ob mein größter Fehler während oder vor dem Schock und dann auch noch die Gefühle oder der Verstand waren, klar zu sehen wie jetzt. Ich hätte schon einiges vorher fühlen können, wenn ich nicht so hartnäckig dran arbeiten zu wollen gewesen wäre. Wobei ich auch niemals damit gerechnet hätte betrogen zu werden und er mir sogar mehrmals von ganz alleine sagte, dass er nicht so ein Typ sei. Was er wohl sowieso in zwei Kategorien packt: Mit anderen Frauen betrügen tut er tatsächlich nicht. Die Männer zählt er nicht, weil niemand, nicht mal er selbst, damit rechnet, dass sie im Außen eine echte Konkurrenz zur Frau an seiner Seite in der Gesellschaft sein können. Die Wahrnehmung auf das gesellschaftliche Bild ist noch so dermaßen veraltet und voll von Verurteilungen und dementsprechend auch Heimlichtuereien, dass die Wahrheit darüber, worauf er wirklich steht und welche Beziehung wirklich alles abdecken wird, wohl niemals das Tageslicht erblicken wird. Aufgrund dieser Selbstverarschung von ihm hat er mich mehrfach kalkuliert, eiskalt und empathielos ins Gesicht gelogen und würde es bei diesem Thema wohl auch heute noch tun. Das ist wahrscheinlich nicht typisch Jungfrau, so egoistisch zu sein. Das können andere auch gut, egal ob Mann oder Frau. Es fühlte sich zwischendrin anders an, weil ich mit ganz anderen Voraussetzungen und meiner (idealisierten) Vorstellung in die Beziehung gegangen bin, aber das volle Ausmaß der Verarsche zu betrachten ist auch nachträglich sehr hart und bedrückend. Die Hoffnung es später für mich besser zu machen sehr groß. Vermutlich waren meine verletzten Gefühle das größte Hindernis nicht Weiterzuziehen, daher blieb ich darin länger stecken als gewollt. Der Autopilot als Verstand setzte bei dem emotionalen Chaos ein und wollte das Funktionieren im Alltag aufrecht erhalten. Zu der Zeit hatte ich auch noch einen komplett neuen Job, sehr viel Leistungsdruck und kaum Pausen. Also war ja das beste was ich tun konnte verstandesmäßig erstmal die Tatsachen nicht emotional zu sehr heranzulassen, viel Zeit gewinnen indem ich die Fakten sortiere, auch hier im Forum (danke an alle, die beigetragen haben. Es war sehr hilfreich für mich.) um dann das begonnene "Projekt Beziehung" weiterführen zu können, wie Graf es passend beschrieb. Zu beneiden sind die, die sofort auf Blockieren drücken und es auch durchhalten.😂😂😂 Aber zu dem Typ gehöre ich nicht. Und wenn ich blockiere, ist es gut durchdacht und endgültig und nicht aus einem wütenden Impuls heraus. Hat wahrscheinlich auch Vorteile, das Thema tiefer zu reflektieren. Fazit: Es fühlt sich viel besser an allein zu sein als mit einem Menschen, der einen nicht auf Gefühlsebene versteht und nicht ähnlich fühlt. Gerade bei sehr emotionalen Menschen ist das wohl so. Anders als bei rationalen Menschen, die keinen Unterschied merken außer vielleicht erst nach einiger Zeit im Verhalten. Und der Klassiker hat sich bewährt: (wiederholende, beständige) Taten sowohl in der Beziehung als auch wie der Mensch sich nur um sich selber kümmert, sagen viel mehr aus als Worte und Beteuerungen. |
08.01.2024, 09:45
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RE: Jungfraumann vertrauen?
Liebe Red,
Du hast mMn genau richtig gehandelt, alles richtig eingeschätzt. Das ist wirklich eine etwas schräge Erfahrung. Ich bin immer wieder erstaunt, wie ähnlich sich die Sternzeichentypen sind. Es hilft Dir nicht sonderlich, aber ich kann Dir sagen, dass ich mit JF Männern ähnliche Erfahrungen gemacht habe. Insbesondere diese Art Doppelleben habe ich mehrfach beobachtet. Die saubere Fassade nach außen ist sehr wichtig, hinter den Kulissen sieht es dann anders aus. Änderung nicht möglich, als würde es Teil ihrer Natur sein. Wie gesagt, nur meine Beobachtung. Zu Skorpion: dass sie schwer loslassen, wenn sie sich einmal wirklich entscheiden haben, ehrt sie, denn sie geben nicht schnell, auch wenn es weh tut. (06.01.2024 16:16)RedSkorpion87 schrieb: Leider, so lerne ich jedes Mal bitter, ist für mich eine Beziehung nicht leicht lösbar, selbst wenn sie untragbar ist. Sich gar nicht erst einzulassen, wäre die beste Methode, aber so ein bisschen probieren und schauen geht beim besten Willen nicht - entweder ganz oder besser gar nicht dann, weil ich mich schon beim Probieren zu sehr emotional einlasse (typisch Skorpion?). Ja, aber sei froh.. das ist diese 100% Geschichte: Alles oder nichts, der starke Wille und auch die eigenen Leidensfähigkeit. SKs ertragen schon eine ganze Menge, wenn sie es wollen. Das macht sie zu tollen und wertvollen Partnern, die man nicht an jeder Ecke findet. Du gehst gestärkt aus dieser Sache raus und ich wünsche Dir von Herzen das Beste fürs neue Jahr. |
09.01.2024, 21:24
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RE: Jungfraumann vertrauen?
Danke für eure Beiträge, weitere Hinweise und Sichtweisen. Ja, da finde ich sehr viel wieder, was für mich passt
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