Jungfraumann vertrauen?
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14.05.2022, 18:45
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RE: Jungfraumann vertrauen?
(11.05.2022 17:48)RedSkorpion87 schrieb: Seit August bin ich mit meinem Jungfraumann (Az Waage) zusammen und hab heute erfahren, dass er mich kurz nach seinem Geburtstag im September betrogen hat, mit einem Mann, der seinen Fetisch bedient. Es kam zufällig raus bei einer Arztuntersuchung und ich bin hellhörig geworden bei dem Wort Chlamydien, die man nur bei Sex bekommt, und habe weiter nachgebohrt. Erst hat er es geleugnet, heute kam es raus, nachdem ich nochmal nachgefragt hatte. Die Beweisführung war klar: er hatte letztes Jahr mirzuliebe einen Test auf Chlamydien und HIV gemacht, damit wir die Kondome weglassen können. Erst hat er dann gesagt, er hätte kurz bevor wir uns kennengelernt hatten was mit jemandem, dann kurz danach, dann doch als wir schon über 1 Monat offiziell zusammen waren. Ich bin mir nicht sicher, ob ich das so richtig verstanden habe: Er hat also mit der anderen Person keine Kondome benutzt und dann mit Dir über Monate hinweg ohne Kondome Sex gehabt? Wenn das so ist, würde ich mich an Deiner Stelle dafür interessieren, seit wann er von der Chlamydien-Infektion wusste und wie lange er dann wissentlich in Kauf genommen hat, dass Du Dich auch anstecken könntest? Dir ist ja vermutlich bekannt, dass eine länger unbehandelte Infektion zu Unfruchtbarkeit führen kann? (11.05.2022 17:48)RedSkorpion87 schrieb: Wie kann man so jemandem vertrauen? Mal abgesehen von seinen anderen Schwierigkeiten, würde mich am meisten stören, dass der Mensch dem ich vertraue seine Triebbefriedigung über meine Gesundheit gestellt hat. Bei allem Verständnis - er hat Entscheidungen getroffen, die weitreichende Konsequenzen für einen anderen Menschen haben können und ist dann erst mit der Wahrheit rausgerückt als es zufällig aufgeflogen ist und er es demnach auch nicht mehr leugnen konnte. Er hat Dir damit die Gelegenheit genommen eine mögliche Infektion frühzeitig entdecken und dann behandeln zu können. Solltest Du Dich nicht angesteckt haben, war das reines Glück. Nichts anderes. Allein das wäre für mich schon ein Grund grundsätzlich an ihm und seinem Charakter zu zweifeln. Ich persönlich wüsste nicht wie ich einem Menschen der so handelt, noch vertrauen könnte. (14.05.2022 11:08)RedSkorpion87 schrieb: Nun ja, ich verstehe, dass du eine Therapie aufgezwungen zu bekommen, nicht gut heißt. Jedoch zwinge ich hier niemandem etwas auf. Es geht um Aufarbeitung des Betrugs und der eigenen Lebensgeschichte bei ihm. Wie MissScorp bereits geschrieben hat, muss er das aber selbst wollen. Sein Antrieb im Moment wäre die Angst Dich zu verlieren. Nicht der eigene Leidensdruck. Du gehst davon aus, dass von allein nicht viel passieren wird, weil er bereits lange Zeit hatte hier etwas zu unternehmen und es nicht getan hat. Ich denke Du siehst das auch vollkommen richtig. Das ändert aber nichts daran, dass es SEIN Thema sein sollte und Du hier nicht die treibende Kraft sein kannst und darfst. (14.05.2022 11:08)RedSkorpion87 schrieb: Das würde bedeuten, ICH würde hier die Therapeutenrolle einnehmen und das ist weder für mich, noch für unsere Beziehung gesund. Gerade weil ich hier sehr viel Ahnung habe, sicherlich Menschen gerne helfe und dazu neige, mich schwierigen Situationen gerne auszusetzen, möchte ich, dass er hier eine neutrale Person an der Seite hat, die ihn nicht verurteilt, aber eben auch jemanden an den er sich wenden kann. Er hat NICHT EINE EINZIGE PERSON mit der er wirklich darüber reden kann. Nur mit mir. Nach allem was Du hier schreibst, nimmst Du in meinen Augen bereits die Therapeutenrolle bei ihm ein. Du hast sehr viel Verständnis für ihn, was sehr für Dich spricht - aber auch für ein ausgeprägtes Helfersyndrom, wie Du ja selbst schon festgestellt hast. Du kannst ihm aber nicht helfen, wenn er sich im Grunde nicht helfen lassen möchte und es dann im Endeffekt nur für Dich tun würde. Eigentlich weisst Du das auch, aber Du bist emotional viel zu tief drin und möchtest das aus nachvollziehbaren Gründen dann auch nicht wirklich wahrhaben. Meiner Meinung nach hilft es Dir im Moment nicht, dass Du offenbar selbst Psychologin bist, sondern fördert noch mehr eine Art Tunnelblick. Es ist völlig normal und auch klar, dass Du nicht aus Deiner Haut kannst. Du bist nun mal nicht "Ottonormalverbraucher", sondern vom Fach und kennst die Hintergründe. Und möglicherweise schützt Du Dich auch gerade selbst, indem Du Deine Profession die Führung übernehmen lässt und versuchst das Ganze rational anzugehen. Das lenkt Dich vom eigenen Schmerz ab und macht es für Dich einfacher. Aber Du darfst auch den Schmerz und die Wut zu- und rauslassen. Du bist verletzt worden und Dein Vertrauen - einer der Grundpfeiler einer Beziehung - wurde zutiefst erschüttert. Das alles ist noch total frisch und trotzdem bist Du schon dabei eine Art Behandlungsplan für ihn zu erstellen. Ich frage mich wo da der Raum für Deine Gefühle bleibt? Wo Du Dir Zeit für Dich selbst nimmst? (14.05.2022 11:15)RedSkorpion87 schrieb: Hmm. Ich sehe hier nicht mehr nur schwarz und weiß: Betrug = Trennung, selbst wenn es der einfachere Weg für mich wäre. Ich sehe das als Chance zu wachsen und auch in der Beziehung zu wachsen. Ich habe das eigentlich alles schon ein bisschen erklärt. Aber ja: Ich bin auch sehr verletzt und ich entscheide, wie ich dieses Verletztsein am Besten bewältigen kann und für mich ist es das Konstruktivste, es zu VERSTEHEN. Das liegt in meiner Natur. Nur trennen und verdrängen, hilft mir gerade nicht weiter. Bitte nicht falsch verstehen, ich kann Deinen Antrieb sein Verhalten verstehen zu wollen, absolut nachvollziehen. Ich selbst bin auch so und mich interessieren immer die Beweggründe die zu bestimmten Handlungen führen. Mir hilft das sehr, wenn ich weiss warum jemand etwas tut. Das heisst aber nicht, dass man alle Handlungen akzeptieren und dass Verständnis grenzenlos sein muss. Natürlich steckt jeder seine Grenzen selbst fest - aber es kann nicht schaden gerade in der derzeitigen Situation die eigene Belastbarkeit noch einmal zu hinterfragen. Sind die eigenen Grenzen wirklich noch nicht erreicht oder überschritten worden? Oder steht jetzt im Moment bei Dir evtl. mehr die Angst ihn zu verlieren im Vordergrund und lässt Deine Grenzen, die Du unter normalen Umständen ganz genau kennst, verwischen? Meiner Meinung nach geht es eigentlich gar nicht darum sich direkt zu entscheiden ob Du Dich trennst oder verdrängst, sondern ob Dir nicht ein wenig Abstand zu der ganzen Situation gut tun würde? Abstand um die eigenen Wunden zu lecken und die Möglichkeit zu haben etwas zur Ruhe zu kommen? Aus der Ruhe heraus, kannst Du dann eine Entscheidung treffen. Das ist besser als möglicherweise aus Verlustangst zu agieren. Es ist eine Menge passiert und muss unheimlich belastend für Dich sein. Solange Du Dich aber auf ihn konzentrierst, kannst Du Dich nicht um Dich selbst kümmern. Dann treten Du und Deine Bedürfnisse wieder in den Hintergrund. Das weisst Du mit Sicherheit alles schon selbst, aber ich möchte es nur nochmal erwähnen. Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und egal wie Du Dich entscheidest, dass Du Dich selbst nicht aus den Augen verlierst! |
15.05.2022, 21:39
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RE: Jungfraumann vertrauen?
Schöner Mist. Da fährt man mal eine Woche in den Urlaub und dann sowas!
Es wurde ja schon viel erleuchtendes geschrieben, das ist wieder mal ein ziemlich toller Thread was hilfreiche Denkanstöße betrifft. Für Dich tut es mir natürlich leid, Red, auch wenn Du auf mich gerade recht tough und stark wirkst. Vielleicht aber auch etwas trotzig und verbissen. Es nagt ganz krass an Dir, das merkt man. So wie ich es mitbekommen habe, warst Du ganz intensiv auf der Suche nach Liebe, Verbindung, Zweisamkeit und Intimität. Über einen längeren Zeitraum hinweg. Mit dem JFM hast Du dann jemanden gefunden, der diese Bedürfnisse zu einem großen Teil erfüllt hat. Nicht alle optimal (vorsichtig ausgedrückt), aber zumindest mit Potential. Skorpione haben meiner Erfahrung nach sehr gerne Projekte und ich bin sicher, dass Du euch sexuell auf einem guten Weg wähntest, da ihr ja auch schon gemeinsame Erfolge und äh Höhepunkte feiern konntet. Auch das Thema Kinder klingt nach einem Projekt, das man gemeinsam angehen kann und wenn man es nur stark genug will, wird man das Ziel schon erreichen. Selbst bei Unfruchtbarkeit. Das hält einen Skorpion doch nicht auf! Nun erscheint jedoch alles in einem ganz anderem Licht, weil sowohl die oben genannten von Dir ersehnten Bedürfnisse als auch ein für Dich ganz wesentlichen Projekt erheblich in Frage gestellt werden. Du machst in der Geschichte wie andere schon schrieben ein sehr großes Thema um ihn daraus. Therapie, seine Verklemmtheit, Unfruchtbarkeit, Angst, zu sich und seinen Bedürfnissen zu stehen, Sorge vor Ablehnung wegen Verstoß gegen vermeintliche gesellschaftliche Konventionen usw. Dabei glaube ich, dass das Ganze in erster Linie Dein Thema ist. Und wenn Dir das zu einseitig ist, dann ist es zumindest euer Thema und sollte nicht so sehr um ihn kreisen. Ich würde mich daher viel mehr fragen, wie ich mich in der ganzen Geschichte sehe? Es spricht sehr für Dich, dass Du nicht aufgeben willst (nächstes Projekt: "Letzte Chance") und dass Du an euch grundsätzlich glaubst. Aber tust Du das wirklich? Nach all dem, was Du geschildert hast? Glaubst Du an euch bzw. viel mehr an ihn? Oder glaubst Du an das Projekt, das Gebilde in Deinem Kopf, daran, es trotzdem schaffen zu können, wenn er es Dir nun endlich endgültig beweist, wie sehr er es auch will? Es hat Dich schwer verletzt, dass er Dich in der Anfangszeit betrogen hat. Dir sind bestimmte Werte ungemein wichtig, so wie ich Dich einschätze und erlebe. Und einer davon ist Treue. Eng damit verknüpft (ist ja auch die gleiche Wortfamilie) ist Vertrauen! Eine beglückende Partnerschaft ohne Vertrauen? Nicht möglich. Jedenfalls wäre es das für mich nicht. Menschen machen Fehler. Ich bin ein großer Freund zweiter Chancen. Allerdings nur, wenn nicht grundsätzliche Grenzen überschritten wurden, die mit meinen Wertvorstellungen nicht mehr vereinbar sind. Ein Betrug in der Kennenlernphase wäre für mich persönlich schon ein extrem zäher Brocken, den ich schlucken müsste. Und da müsste schon ansonsten sehr viel ziemlich gut passen, dass ich den runterwürgen würde. Und ob das auf Dauer überhaupt gut wäre, wüsste ich auch nicht. Aber ich kann nicht ausschließen, das ich das tun könnte. Gerade wenn ich überzeugt wäre, dass es nur Triebbefriedigung gewesen wäre und sonst nichts. Würde mich extrem abtörnen und meine Meinung über den Menschen nachhaltig verschlechtern und wenn ich es jetzt so aufschreibe, glaube ich doch nicht, dass ich in solch einem Fall eine zweite Chance geben würde. Aber ok, wer weiß? Ganz sicher keine zweite Chance gäbe es für das verantwortungslose Verhalten hinsichtlich ungeschützten Verkehrs. Das wäre für mich ein eindeutiges Zeichen, dass ich diesem Menschen nicht trauen kann. Verantwortung ist mir persönlich extrem wichtig. Ich übernehme Verantwortung für mich und mein Handeln und bedenke genau, welche Auswirkungen das auf mein Umfeld hat. Und das gleiche wünsche ich mir von meiner Partnerin. Der JFM hat absolut verantwortungslos gehandelt, er hat Dich nicht nur hintergangen, er hat wie viele treffend schrieben Deine Gesundheit aufs Spiel gesetzt. Und hier könnte ich auch nicht sagen "naja, mal einen Fehler gemacht". Ich persönlich hätte kein Vertrauen mehr, dass ich mich auf diesen Mensch verlassen kann und dass wir in diesem Bereich ähnliche Werte leben. Daher meine Antwort auf die Eingangsfrage: Nein, diesem Mann würde ich nicht mehr vertrauen können. Und auch nicht wollen. Und ich glaube, ohne Dir das jetzt in den Mund legen zu wollen, dass Du das eigentlich auch nicht kannst. Aber Du willst es. Und damit sind wir wieder bei Dir und Deinem Thema! Obwohl so viel gegen eine Fortführung der Beziehung spricht, gibst Du noch nicht auf. Weil Dir der Mensch so viel bedeutet? Wirklich? Nochmal zum Thema Kinder: Ich weiß nicht wie alt Du bist und natürlich besteht sicher noch kein Grund zur Panik. Aber auch diesen Aspekt der Geschichte verstehe ich überhaupt nicht. Ich kenne weder seine genaue Diagnose bzw. sein Spermiogramm (obwohl die meisten wahrscheinlich dachten, ich würde es kennen) und da ich es nicht kenne, kann ich auch nicht wissen, wie "sicher" die Unfruchtbarkeit ist. Aber generell würde ich davon ausgehen, dass selbst wenn alle anderen Faktoren passen würden, dieser Punkt eine riesige Zerreissprobe darstellt. Wenn Du ausgeprägten Kinderwunsch hast, wird dieses Thema spätestens dann ganz immens auf eurer Partnerschaft lasten, wenn Du in zwei oder drei Jahren den richtigen Zeitpunkt für eine Familiengründung siehst. Daher wäre das noch ein weiterer erschwerender Dämpfer für mich. Wie sicher bist Du, dass er überhaupt auf "konventionellen" Sex steht? Für mich klingt es so, dass er sich Dir zuliebe dazu bequemt und heissahoppsassa mittlerweile sogar dabei kommen kann. Wenn er einen ausgeprägten Fetisch hat, könnte ich mir vorstellen, dass seine hauptsächliche Erregung nicht wegen des Aktes an sich besteht sondern in seinem Kopf davor. Möglicherweise wird in Geschlechtsverkehr also einfach überhaupt nicht anmachen. Er macht mit und stellt sich dabei allerlei Zeug vor, was ihn anmacht und mit viel Willen kommt es dann zum Orgasmus. Wäre das nicht möglich? Ich wäre jedenfalls skeptisch, dass man durch eine Therapie auf einmal Lust auf Sex generieren kann. Aber klar, wenn es mir das ganze wert wäre, würde ich es auf einen Versuch ankommen lassen an Deiner Stelle. Allerdings sehe ich es so wie Minerva: Der Druck kommt von Dir, funktionieren wird es wenn überhaupt aber nur, wenn sein Leidensdruck dazu führt, dass er das von innen heraus ändern möchte. Oder ist die Therapie auch so gemeint, dass Du Lust auf seinen Fetisch entwickelst? Ich wünsche Dir und Deinem JFM natürlich, dass ihr gemeinsam einen Weg finden werdet. Sag niemals nie. Aber für mich persönlich wäre der Weg aus den genannten Gründen zu Ende. Danke übrigens für das sehr offene und klare Ausbreiten Deiner Situation. Das finde ich sehr beeindruckend! |
16.05.2022, 07:58
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RE: Jungfraumann vertrauen?
(15.05.2022 21:39)Graf Wasserrutsche schrieb: Wie sicher bist Du, dass er überhaupt auf "konventionellen" Sex steht?Das ist auch ein guter Punkt, den du da hervorholst. Es war bei meinem Löwen am Anfang auch so, dass er konventionellen Sex "mochte" oder sagen wir: gemacht hat. Es hat dann ganz aufgehört, was mich auch zum Schluss brachte, dass er ihn nie wirklich mochte. |
16.05.2022, 11:23
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RE: Jungfraumann vertrauen?
Liebe Leute, vielen Dank erstmal für eure tollen Gedanken und Rückmeldungen. Ich habe mir ganz fest vorgenommen auch auf die neueren noch einzugehen. Ich werde mir jetzt ein paar Tage Zeit für mich nehmen, zu verdauen. Insbesondere minerva_mwt hat jetzt zuletzt einen wunden Punkt getroffen über den ich mir klar werden muss. Aber auch die vorherigen und auch neuen anderen Feedbacks konnten mir schon bei der Verarbeitung viel helfen. Ich habe auch lange gezögert, hier reinzuschreiben. Aber ich wei, dass ihr Dinge gut beleuchten könnt und daher hatte ich mich dazu überwinden können. Dankeschön!
(15.05.2022 21:39)Graf Wasserrutsche schrieb: Das hält einen Skorpion doch nicht auf! Darüber musste ich übrigens sehr schmunzeln |
17.05.2022, 19:02
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RE: Jungfraumann vertrauen?
(17.05.2022 16:09)MissScorp schrieb: Ich möchte hier mal darauf hinweisen, dass Red bereits sagte dass es sich lediglich um oralverkehr gehandelt haben muss und nicht um anal. Schade, dass man sich heutzutage solche Informationen nicht mit Leichtigkeit besorgen kann. Aber nein Moment... das geht ja doch. Unwissenheit ist eine nur allzu gern verwendete Ausrede von Menschen die zu träge sind sich zu informieren. Dann werfe ich jetzt mal in den Raum, dass sich manche Menschen auch bewusst dafür entscheiden, bestimmte Dinge gar nicht erst wissen zu wollen. Es ist im Grunde ganz einfach: Geht man Risiken ein, dann versucht man sich so gut es geht zu schützen. Hat man wechselnde Sexualpartner oder gehört durch "spezielle Neigungen" zu einer Risikogruppe, dann hat es vor allem mit Selbstschutz zu tun sich über mögliche Ansteckungen bzw. Übertragungswege zu informieren. Ausserdem: Es sollte heutzutage Normalität sein, dass sich zu Beginn einer Beziehung die Partner testen lassen und sollte es sich um keine monogame Beziehung handeln, dann gehören regelmässige Tests dazu. Erst recht, wenn einer der Partner im Unklaren darüber gelassen wird, dass er sich in einer nicht-monogamen Beziehung befindet. Die Konsequenzen muss man ja trotzdem tragen - egal ob man sich darüber vorher bewusst war oder nicht. |
18.05.2022, 18:35
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RE: Jungfraumann vertrauen?
Hätte, hätte Fahrradkette.
Wir leben nicht in einer Märchenwelt. Ich denke wir alle wissen wie es Idealerweise ablaufen sollte und was alles möglich ist. Aber ich sprach von der Realität und da wissen das die meisten nicht und informieren sich auch nicht. Ich dachte damals ich wüsste auch Bescheid, deswegen sah ich garkeinen Grund darin mich nochmal explizit zu informieren. Am Ende des Tages sind wir aber alle nur Menschen und machen Fehler, um hoffentlich daraus zu lernen. Wie ich vor 4 Jahren. Nun kann man natürlich auf den Betroffenen, der sowieso schon am Boden liegt, weil er weiß er hat nen Fehler gemacht, nochmal nachtreten und sagen „hättest dich mal besser informiert“. Aber ich für meinen Teil trete in der Regel nicht nach, sondern baue darauf dass die Person ihre Lektion gelernt hat. Der Unterschied liegt lieht natürlich darin, dass ich Single war und keinen unbeteiligten in Gefahr gebracht hab. Und ja natürlich möchte ich seine Handlung nicht entschuldigen. Immerhin hätte Red sonst was abbekommen können. Abeeer ich unterscheide darin, ob es mutwillig war, weil er zB ungeschützten analverkehr mit jmd hatte (was ja offensichtlich ist dass man sich zu schützen hat!) oder ob es einfach naive Unwissenheit war und er darauf geachtet hat kein anal zu haben, weil er bis zu diesem Punkt eben mitgedacht hat, aber eben ungeschützten oralverkehr hatte. Das eine ist mutwillig und böse, das andere einfach dumm, jedoch mit keinerlei böser Absicht. |
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