Aber sie muß behutsam geführt werden. Sie erwartet vom Mann Güte und Geduld und vorschriftsmäßige körperliche Liebe. Sie erwartet sexuelle Freuden und ist an ungewöhnlichen Exkursionen nicht interessiert. Wer es bei ihr mit einer neuen Technik versuchen will, muß das sehr behutsam und allmählich tun, nachdem sie Vertrauen gefaßt hat. Sie hat zwar eine ungemein große Fähigkeit für sexuelle Erlebnisse, ist aber andrerseits festgefahren und nicht leicht zu ändern.
Die Stierfrau ist eine anspruchsvolle Liebhaberin. Der Mann, dem es gelungen ist, sie in sein Bett zu ziehen, muß etwas bieten. Sie wird ihn leicht außer Atem versetzen. Schließlich ist das ja die Arena, in der sie am besten ist. Jedes Zusammensein hat die Intensität eines Stierkampfs. Sie weiß kleine Zeichen der Zuneigung zu schätzen - eine Umarmung, einen liebevollen Klaps, einen Kuß -, aber lange begnügt sie sich damit nicht. Was für einen Sinn hat es, das Instrument zu stimmen, wenn man es dann nicht spielt?
Im Bett verhält sie sich unheilbar tiefromantisch. Die Umgebung muß immer stimmen. Sie liebt Pelze und ist nicht abgeneigt, sich auf einer Pelzdecke am Boden lieben zu lassen. Sie ist darauf bedacht, sich von ihrer verführerischsten Seite zu zeigen. Am hellsten strahlt ihr Licht im Schlafzimmer.
Ihre Lieblingstechnik besteht darin, ihre lebhaften sexuellen Phantasien zu dramatisieren. Um die Erotik zu erhöhen, spielt sie die Spröde, vorausgesetzt, der Mann spielt als stürmischer, sich nicht abweisen lassender Liebhaber mit. Oder sie stürzt sich auf ihn wie ein Vampir auf sein schlafendes Opfer. Es ist alles Dramatik, starker Ausdruck echter Leidenschaft.
Aber sie kann von einem Extrem ins andere fallen. Die Stierfrau ist hin und her gerissen zwischen starkem Geschlechtstrieb und Bedürfnis nach Sicherheit. Je älter sie wird, desto mehr läßt sie sich äußerlich gehen. Anfangs war die Wäsche aus Seide und Spitzen, jetzt tut es auch angeschmutzte Baumwolle. Und sie liebt die Gerüche, die der Körper eines Mannes ausdünstet. Eine Stierfrau würde die etwas seltsame Sitte der Italiener, sich mit dem Taschentuch an delikater Stelle den Schweiß abzuwischen und mit diesem Tuch in der Brusttasche zum Tanz zu gehen, sehr gut verstehen.
Ihr Bedürfnis nach oraler Befriedigung führt unweigerlich dazu, daß sie Fellatio bevorzugt. Gewisse Stierfrauen werden lesbisch. Haben sie diese Form der Befriedigung erst einmal gefunden, so fällt es ihnen nicht leicht, wieder davon loszukommen.
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