Was passiert hier?
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04.03.2015, 22:44
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RE: Was passiert hier?
@ abc
Danke! Du sprichst da was an, worüber ich mir auch schon Gedanken gemacht habe. Ich habe von Anfang an wirklich heftig auf ihn reagiert. Er hat sofort etwas in mir bewegt. Er IST ein bewundernswerter Mensch. Für mich! Sehr klug! Beherrscht! Stark! Verlässlich! Kritisch! Irgendwann mußte ich an meinen Opa denken! Ich glaube, ich bin kein Mensch, der Beschützerinstinkte weckt. Dabei habe ich nichts nötiger als das. Und mein Opa war der einzige Mensch in meinem Leben, der mich jemals beschützt hat. Er hat mehrmals Dinge getan, die mich ganz eindeutig schützen sollten. Er wollte mich vor etwas bewahren. Deshalb war ich ja angesichts seiner Reaktion bez. des Todesfalles so völlig schockiert. Ich habe mich auf ihn verlassen, mich gut aufgehoben gewähnt und dann .... verraten und verkauft! Eine Zeit lang sah es dann so aus, als könnten wir das wieder hinkriegen, aber all meine Bemühungen führten zu nichts. Ich hätte wohl besser daran getan, mich zurückzuhalten. Seit dem befinde ich mich im freien Fall! Er war von Anfang an unsicher im Umgang mit mir, aber sehr bemüht, die Kontrolle zu behalten. Ich habe mich nie unterlegen gefühlt, denn er hat ja durchaus ähnlich bewegt auf mich reagiert. Da, wo ich Schutz brauchte, hat er ihn mir geboten. Und erst, als ich ihn in Frage stellte, schlug sein Verhalten komplett um. Er ist meinem Ideal von einem Mann so nahe gekommen. |
05.03.2015, 19:47
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RE: Was passiert hier? |
05.03.2015, 20:14
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RE: Was passiert hier?
Hallo abc,
Ich möchte Dich nicht mit meiner Lebensgeschichte langweilen, allerdings erschwert mir das gerade unheimlich den Einstieg. Mich hat diese Sache in den letzten Wochen derart beschäftigt, daß ich mich förmlich krank gefühlt habe. Ich empfinde mich, meine Gefühle für diesen Mann, meine Reaktionen und mein Verhalten als völlig unverhältnismäßig. Ich (re)agiere auf eine Weise, die mir völlig fremd ist, die mir das Gefühl vermittelt, das bin nicht ich. Ich bin ein relativ selbstbewußter Mensch, normalerweise nicht auf den Mund gefallen und durchaus wehrhaft, wenn nötig. Nicht so bei ihm. Wann immer ich persönlich mit ihm zu tun hatte, war da nur Weichheit, Sanftheit. (Grundgütiger das klingt noch schlimmer, als es sich anfühlt. Dem Himmel sei Dank für die Anonymität von Internetforen ) Der Beschützeropa war schmerzhafte Realität. Ich sah ihn leider nicht sehr oft, aber wann immer ich bei ihm war, verschaffte er mir einige Stunden, in denen er "die Wache" übernahm. Er starb, als ich acht oder neun war, ich weiß es nicht mehr so genau. Die Erinnerungen an diese Zeit sind sehr verschwommen. Du hast etwas geschrieben: Wir habens also zwar mit einem Menschen zu tun, den Du sicherlich magst, der aber eigentlich nicht so sehr "Macht" über Dich hat, in dem Sinn, dass Du etwas ausgeliefert wärst, dem Du nicht entkommen könntest. Ich habe das heute immer wieder gelesen und irgendwas macht das mit mir. Genau so habe ich mich in den letzten Wochen gefühlt. Ausgeliefert. Ihm, meinen Gefühlen, spürbaren Veränderungen, die ich nicht aufhalten kann. Ich möchte versuchen, etwas zu erklären. Vermutlich klingt das irre, aber viel schlimmer kann es ja eigentlich nicht mehr werden Nach meinem Verständnis hat jeder Mensch einen Kern, der die eigentliche, wirkliche Persönlichkeit mit allen Facetten, gut wie auch schlecht, bewahrt. Eben das, was den Menschen in seiner Ganzheit ausmacht. Kommt es dann zu wie auch immer gearteten Verletzungen, baut man Mauern um diesen Kern, um ihn zu schützen. Und je jünger man ist, wenn diese Notwendigkeit entsteht, umso instinkthafter baut man und je instinkthafter man baut, umso undurchdringlicher die Mauern. Ich habe keine Mauern, ich habe eine Festung. Und nun kommt dieser Mensch daher, spaziert in mein Innerstes und trampelt da rum. Vermutlich hat er nicht mal geahnt, wo er sich befindet. Die Wirkung, die er auf mich hat, überfordert mich völlig. Es ist, als wäre ich mit der Stirn gegen einen soliden Balken gelaufen. Der Schutz, den er mir geboten hat, war übrigens greifbar, also völlig real. Ich habe seine Unsicherheit mir gegenüber so ausgelegt, daß ich etwas in ihm auslöse, das er genau so wenig will, wie ich das, was er in mir auslöst. Mit oder ohne Opa ( danke hierfür) ein Miteinander wird es nicht mehr geben! |
08.03.2015, 18:03
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RE: Was passiert hier?
Danke dafür, alpha!
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09.03.2015, 00:05
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RE: Was passiert hier?
Ach, Angelina...
Lass es raus -kein Wunder, wenn sich da massig über Jahrzehnte angestaut hat! |
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