Der Fisch, das unbekannte Wesen
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16.08.2017, 12:19
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Hallo, nachdem ich diverse fremde Threads für meine eigenständige Story missbraucht habe (@moonlightning: meinen aufrichtigen Dank für deinen netten Hinweis ), denke ich, dass es an der Zeit ist, ein eigenes Thema zu öffnen und die unterschiedlichen sehr hilfreichen Gedanken aus dem Thema hier zu ordnen.
An meinem Arbeitsplatz habe ich (Steinbock) vor ca. einem Jahr eine Kollegin kennengelernt, die im Zeichen der Fische geboren wurde. Die Treffen beschränken sich auf Mittagspausen, am Anfang so ca. alle vier Wochen, inzwischen häufiger. Wir arbeiten nicht direkt zusammen, sondern in verschiedenen Abteilungen auf unterschiedlichen Etagen. Ich kannte sie aus diversen Besprechungen. In einer ruhigen Minute haben wir uns mal über dies und jenes unterhalten und ich habe vorgeschlagen "lass uns mal Essen gehen". Gesagt, getan. Wir verstanden uns sehr gut. Ich (wirklich glücklich verheiratet, auch wenn einige User dies nachvollziehbar anzweifeln) kann mit ihr (Single) über bestimmte Themen sprechen, die mich interessieren. Es geht sehr in die esoterische bis philosophische Richtung, was meine Frau als "Quatsch" bezeichnet. Vom ersten Treffen an verspüre ich den Drang, meine Kollegin beschützen zu müssen. Nicht, dass sie so etwas in der Art angedeutet hätte oder brauchen würde. Dieses Gefühl ist einfach da. Meine Recherchen in den Weiten des Internets haben ergeben, dass so etwas zwischen Steinbock und Fisch durchaus mal vorkommen kann. Wir unterhalten uns, zur Begrüßung gibt es eine Umarmung, nach dem Essen ebenfalls. Die Initiative der Umarmung ging von ihr aus. Ich würde nie auf die Idee kommen, einen Kollegen einfach in den Arm zu nehmen. Ich halte normalerweise lieber Distanz. In ihrem Fall empfinde ich persönlich es als warme, freundschaftliche Geste. Vor einigen Wochen hatte sie mir einen Mittagstermin eingestellt, den ich begründet nicht wahrnehmen konnte und machte einen Gegenvorschlag. Danach war sie plötzlich eiskalt. Ich schrieb sie an und fragte, ob sie sauer auf mich sei, was sie ebenso kalt verneinte. Da ich Dingen sehr gern auf den Grund gehe, habe ich dennoch nachgehakt und sie teilte mir, dass sie Komplexität nicht handhaben könne und ich sie seit Tagen fertigmachen würde. Ihr Schreibstil war anders als sonst. Es las sich sehr aufgewühlt und ich machte mir Sorgen. Ein paar Tage später fragte ich nach, wie es ihr ginge, erhielt aber keine Antwort. Daraufhin stellte ich ihr einen neuen Termin zum Mittagessen ein, in der Hoffnung, dass wir die mir unbekannte Ursache ihres Verhaltens mir gegenüber ausräumen könnten. Sie antwortete nicht. Sie lehnte auch nicht ab. Kurz vor dem Termin fragte ich nochmal, ob wir uns denn sehen würden und erhielt weiter keine Antwort. Daraufhin sagte ich den Termin ab. Sie ignorierte mich und das tat mir sehr weh. In der Kantine hat sie immer versucht, an mir vorbei zu schauen, aber selbst ein Blinder hätte gemerkt, dass sie mich aus den Augenwinkeln angeschaut hat, um dann in gesteigertem Tempo vor mir zu flüchten. Hier gab es von einigen Usern die Meinung, dass sie unglücklich verliebt in mich sei. So gingen zwei Wochen ins Land. Da ich sie wirklich gern habe, habe ich ihr dann nochmal geschrieben, dass ich für sie da bin, falls sie mal ein Problem hat. So bin ich nun mal. Ein typischer Steinbock hätte sie vielleicht zum Teufel gejagt, ich kann so etwas nicht. Und siehe da, sie antwortete, als sei nichts gewesen. Auf unsere Unstimmigkeit angesprochen, meinte sie nur, dass sie abwarten wollte, bis ich mich wieder "beruhigt" hätte. Der "Schwarze Peter" war also plötzlich bei mir. Ich habe daraufhin nichts entgegnet, weil ich auch kein Öl ins Feuer gießen wollte. Dann stellte sie mir eine Frage, die in den Bereich Beruf gehörte und deren Beantwortung etwas länger gedauert hätte, so dass ich vorschlug, dass wir das doch bei einem Mittagessen besprechen könnten. Ich stellte ihr einen Termin ein und sie sagte zu. Vor dem Termin sah ich sie zufällig allein in der Kantine. Es war schon recht spät und sie stocherte ein wenig missmutig in ihrem Essen herum. Ich fragte sie, ob ich mich kurz zu ihr setzen könne. Sie wirkte sehr überrascht und in der Zeit, in der ich bei ihr saß, fielen ihr ständig Dinge herunter. Ich dachte, wenn ich sie so verunsichere, dann gehe ich mal lieber und wollte mich verabschieden, aber sie wollte, dass ich bleibe. Dann trafen wir uns wie verabredet zum Mittagessen und es war alles wie immer. Ich habe sie nicht auf ihre "Ignorierphase" angesprochen. Ich wollte das Thema eigentlich anschneiden, nicht um sie zu kritisieren, sondern einfach, um ihr zu sagen, dass es mir sehr weh getan hat und ich mir wünsche, dass wir evtl. ähnliche Situationen anders lösen können. Aber dann dachte ich mir "ach, was soll's, das war wahrscheinlich so eine Abtauchphase, die Fische ab und zu brauchen" und nachtragend bin ich nun wirklich nicht. Also haben wir uns wie immer sehr nett unterhalten. Sie weiß, dass ich bald für ein paar Wochen nicht im Büro sein werde und sie fragte mich, ob wir uns nächste Woche nochmal treffen könnten. Das Gleiche hat sie auch schon mal in einer ähnlichen Situation vor ein paar Monaten gemacht. Bin ich verliebt in sie? Nein, ich mag sie sehr gern, aber ich verspüre keinen sexuellen Reiz und es gibt auch keine Schmetterlinge oder anderes Gewürm in meinem Bauch. Sie füllt eine kleine Lücke in meinem Leben. Wenn bloß dieser Beschützerinstinkt nicht wäre, der mich denken lässt, ich müsste ihr helfen. Man merkt aber, dass mich das Thema doch sehr interessiert und ich kann damit leben, wenn ihr das als Verliebtheit bezeichnet. Sie ist ein toller Mensch und ich wäre sehr glücklich, wenn sich eine Freundschaft entwickeln würde. Das hatte ich ihr u.a. auch geschrieben, bevor das Ignorieren begann. Ist sie unglücklich verliebt in mich? Keine Ahnung, aber wenn es so wäre und sie deswegen leiden würde, dann würde sie sich doch nicht so fröhlich nach der Phase des Ignorierens wieder mit mir treffen wollen. Oder ist das eine Art "Spiel", dass Fischefrauen beherrschen? Ich merke, dass sie mich mag. Für mich ist es so, wie es jetzt ist, wieder ok. Aber da ich ihre heftigen Reaktionen bis heute nicht verstehe, sehe ich natürlich die latente Gefahr, dass sich so etwas wiederholen könnte. Warum hat sie mich ignoriert? Ich habe ihr zu der Zeit auch mitgeteilt, dass mir ihre Ignoranz sehr weh tut. Eine Reaktion habe ich darauf nicht erhalten. Kann es sein, dass sie derart tief abtaucht, dass es ihr egal ist, ob andere leiden? Nach dem Motto, "ich schütze mich selber, alle anderen haben Pech gehabt"? Wie tickt sie? Ich weiß, dass man einen Fisch wohl niemals komplett verstehen kann, aber ich suche zumindest Ansatzpunkte. Puh, ist viel geworden. Tut mir leid, aber allein das Schreiben tut gut. Vielleicht habt ihr ja aus eurer SZ-Erfahrung ein paar Hinweise für mich. |
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16.08.2017, 14:19
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RE: Der Fisch, das unbekannte Wesen
(16.08.2017 13:59)sadtothebone schrieb: Also ist es wirklich "normal", dass ein Wasserzeichen von heute auf morgen verstimmt ist und nach einer gewissen Phase weitermacht wie bisher? Ich finde es für mich schwierig, mit diesen Situationen umzugehen. Ja, das kann durchaus auch innerhalb von einem Tag passieren. Aber, da würde ich fast behaupten, das evtl. noch ein anderer Grund mit ne Rolle spielt. Und wie LilyCancer gerade eben geschildert hat, die Fische sind da von allen drei am sensibelsten. Aber wenn du mit diesen Art Gefühlsschwankungen und Phasen von ihr nicht so richtig mit umgehen kannst, dann geh eben du auf Distanz. Da ihr euch eh nur auf Arbeit seht, dürfte das eigentlich kein Problem sein. Außer du möchtest es bzw. sie verstehen, dann versuch dich mit einem Gespräch langsam vorzutasten, da bin ich bei LilyCancer |
16.08.2017, 15:25
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RE: Der Fisch, das unbekannte Wesen
Danke euch beiden, sie zu verstehen, wäre erstmal meine Intention. Ich hatte sie ja während ihrer Ignorierphase gefragt, was denn los sei und ihr meine Hilfe angeboten. Aber dann kam zunächst kein Feedback und dann die für mich etwas verwirrende Sichtweise, dass das Problem ja eher auf meiner Seite zu finden gewesen wäre. Wer mich kennt weiß, dass ich mich nicht beruhigen sollte, weil ich ansonsten tot umkippen würde, da ich generell ein ruhiger, abwartender Mensch bin.
Ich finde die Themen, die ich mit ihr besprechen kann, sehr interessant. Aber mir fällt auch auf, dass sie relativ wenig über sich oder ihre Familie erzählt. Sie hat mir mal anvertraut, dass "Leute" sie nur ausnützen würden. Tiefer darauf eingehen wollte sie nicht. Ich wollte aber auch nicht in den Wunden bohren, wenn ich ehrlich bin. Aber sie hat, so mein Eindruck, schon sehr viel Vertrauen in Menschen verloren und kann sich entsprechend nur schwer öffnen. Ist das generell bei Fischen so, dass sie "ausgenutzt" werden, weil sie eher zu den verträumten, naiven Geschöpfen zählen? |
16.08.2017, 15:39
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RE: Der Fisch, das unbekannte Wesen
Wie auch bei Krebsen und Skorpionen müssen Fische Menschen genauso lernen, sich ein dickes Fell anzulegen und zu dem zu stehen, wer und was sie sind. Das Selbstwertgefühl spielt da eine große Rolle finde ich. Und auch das Umfeld. Und wenn das anfängt, zu bröckeln, kann das nicht so angenehme Folgen haben. Besonders in Depressionen zu verfallen. Wasserzeichen sind dafür nun mal anfälliger, wie andere SZ, ist so.
Meine Schwester als SK ist da auch so ne Kandidatin, würde ihr letztes Hemd für andere geben, Geld leihen oder für andere dies und das bezahlen, ohne etwas zurückzufordern, etc. Also in meinen Augen viel zu großzügig und gutmütig. Ausnutzerei, wie ich finde. Auch lernen, nein, zu sagen gehört genauso dazu. Aber so wie du deine Fische Kollegin beschreibst, scheint es ziemlich schwierig zu sein, an sie heran zu kommen.. Das das Problem eher auf deiner Seite zu finden gewesen wäre..verstehe ich nicht. Du hast ihr doch eigentlich nix getan.. |
16.08.2017, 15:42
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RE: Der Fisch, das unbekannte Wesen
Vielleicht hat ja auch sie gedacht, Du seiest in sie verliebt?
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16.08.2017, 16:29
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RE: Der Fisch, das unbekannte Wesen
(16.08.2017 16:01)LilyCancer schrieb: Generell bestimmt nicht, aber sie sind wohl am anfälligsten dafür. Ich finde man hört es zumindest überdurchschnittlich oft von Fischen, dass sie sich ausgenutzt fühlen. würd ich sogar eher unters thema wasser allgemein fassen.... (16.08.2017 15:44)sadtothebone schrieb: Und es ist nicht leicht, mich zu schocken.das gefühl hab ich allerdings weniger bei dir ich erinner mich an gestern da sagte irgendwo jemand "das ist quatsch" und du hast das ziemlich persönlich genommen, obwohl solch sätze hier an der tagesordnung sind (und zudem noch völlig harmlos) und ehrlich gesagt blick ich nicht was du eigentlich erwartest/willst.... seis von ihr im realen, noch von uns im virtuellen.... antworten auf die fragen hattest du schon erhalten... aber offensichtlich wars nicht befriedigend, da du am ende jetzt doch nen thread aufgemacht hast.... obwohl du damals als ich dich drauf ansprach meintest brauch ich nicht (hab ich zumindest so im kopf) |
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