Depressiven Steinbockmann verstehen
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11.07.2017, 10:52
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Eine Traumatisierung kann sich erst Jahre später äußern und die Gründe sind vielfältig. Es muss nicht immer Krieg und Vergewaltigung sein, auch das Verdrängen von Altlasten kann irgendwann aufbrechen. Und dafür muss man nicht mal zusätzlichen Stress haben tagsüber.
Das sollte aber jemand ausgebildetes beurteilen. Ich denke aber auch, dass er akut Hilfe benötigt, es ist aber mal SZ-Unabhängig schwer an jemanden ranzukommen, der grade eine Mauer hochgezogen hat. https://www.angriff-auf-die-seele.de/ptb...etest.html Ich bin mir ziemlich sicher, dass mein Bock auch diesen Punkt erreichen wird, wo ihm die ganze Altgeschichte um die Ohren fliegt, weil er sie verdrängt. Er hatte allerdings offen mit mir über diese Geschichten geredet zum Glück und es gab eine stark depressive Phase. Diese hat er aber vor allem durch starkes Arbeiten kompensiert und sich danach auch professionell helfen lassen. Als Angehörige habe ich das Thema mittlerweile auch durch. Der größte Fehler ist, die Schuld bei sich zu suchen. |
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01.08.2017, 08:00
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RE: Depressiven Steinbockmann verstehen
Hallo,
erstmal danke für eure Antworten! Ich hatte die letzten Wochen leider selber stressbedingt nicht die Zeit für Internet und co und konnte dementsprechend nicht antworten. An der Situation hat sich nicht viel geändert - außer, dass ich ihn mal in Ruhe gelassen habe und mich distanzierte. Woraufhin er noch mehr klammerte. Reden möchte er aber immer noch nicht, bzw. er weiß selber nicht und blockt ab wenn ich langsam Gespräche aufbaue. Langsam weiß ich nicht mehr weiter, habe mir viele Gedanken gemacht und auch über euer Geschriebenes nachgedacht. Ob es eine Traumatisierung ist oder Depressionen, das kann ich nicht beurteilen. Ich hab ihm ans Herz gelegt, sich dringend professionelle Hilfe zu holen. Was kam von ihm? "Ja ja..", "im Moment keine Zeit...", "vielleicht hast du ja Recht..." Also nur wischiwaschi womit keiner was anfangen kann. Ich glaube er ist selber nicht davon überzeugt dass er ein Problem hat. So da ich nun am Ende mit meinem Latein bin, ich das Gefühl habe ich werde mit runtergezogen möchte ich mir selber ein Ultimatum stellen. Denn entweder ich mache das weiter mit und bin auch nur noch down oder ich "gebe auf" um mich selbst zu schützen. Ich kann und will eigentlich beides nicht. Denn für ihn scheine ich der Fels zu sein, er hält sich sehr an meiner Zuneigung fest und gibt mir auch viel zurück. Und er ist für mich - so wie er vorher war - der Mann, den ich mir an meiner Seite vorstelle. Soll ich ihm ein Ultimatum stellen? Macht das Sinn, einem scheinbar depressiven ein Ultimatum zu stellen? Wie kann man das formulieren? Entweder du suchst dir Hilfe, oder ich gehe. Ich find das zu unempfindlich, ich weiß nicht, wie er darauf reagieren würde. Danke nochmal für eure Antworten! |
01.08.2017, 08:55
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RE: Depressiven Steinbockmann verstehen
(01.08.2017 08:00)buddhatiger schrieb: An der Situation hat sich nicht viel geändert - außer, dass ich ihn mal in Ruhe gelassen habe und mich distanzierte. Woraufhin er noch mehr klammerte.Es wird sich auch weiterhin nichts ändern, solange er sie selbst nicht ändert oder du für dich. (01.08.2017 08:00)buddhatiger schrieb: Langsam weiß ich nicht mehr weiter, habe mir viele Gedanken gemacht und auch über euer Geschriebenes nachgedacht. Ob es eine Traumatisierung ist oder Depressionen, das kann ich nicht beurteilen. Ich hab ihm ans Herz gelegt, sich dringend professionelle Hilfe zu holen.Dass ist aber für denjenigen selbst völlig menschlich und normal. Denn wer gibt schon gerne zu, ein persönliches Problem zuhaben, gerade wenn es sich um eine psychische Krankheit handeln könnte. (01.08.2017 08:00)buddhatiger schrieb: So da ich nun am Ende mit meinem Latein bin, ich das Gefühl habe ich werde mit runtergezogen möchte ich mir selber ein Ultimatum stellen. Denn entweder ich mache das weiter mit und bin auch nur noch down oder ich "gebe auf" um mich selbst zu schützen.Schon mal der 1. Schritt in die richtige Richtung für dich selbst. (01.08.2017 08:00)buddhatiger schrieb: Ich kann und will eigentlich beides nicht. Denn für ihn scheine ich der Fels zu sein, er hält sich sehr an meiner Zuneigung fest und gibt mir auch viel zurück. Und er ist für mich - so wie er vorher war - der Mann, den ich mir an meiner Seite vorstelle.Wer klammert hier denn auch noch und wenn es nur an der Vorstellung von einem Mann ist wie er vorher war? So wie er vorher war wird er nie mehr sein. So wie es zwischen euch wie vorher war, wird es nie mehr sein. Denk mal darüber nach wie er heute ist und ob du so einen Menschen an deiner Seite haben willst. Stelle dir einfach selbst die Frage, ob du immer die Kraft haben wirst, für ihn diesen Felsen sein zu wollen. Was ist, wenn du mal einen Felsen brauchst. Ist er dann der Richtige dafür? (01.08.2017 08:00)buddhatiger schrieb: Soll ich ihm ein Ultimatum stellen? Macht das Sinn, einem scheinbar depressiven ein Ultimatum zu stellen? Wie kann man das formulieren? Entweder du suchst dir Hilfe, oder ich gehe.Der richtige Ansatz wäre, wenn du dir selbst ein Ultimatum setzten würdest. Alles andere macht keinen Sinn. Oder würdest du dir gerne von jemandem ein Ultimatum vorsetzen lassen wollen? Als eigenes Ultimatum könnte ich mir vorstellen, wenn du ihm sagst, dass dich eure Situation, so wie sie zur Zeit ist, nicht gut tut und sie dich eher runterzieht. Dass du ihn sehr gerne hast, aber in dem Zustand wie euer Situation gerade ist, du so keine gemeinsame Zukunft siehst, auch wenn er der Mann wäre, denn du dir an deiner Seite vorstellen könntest. Dass du selbst einfach nicht in der Lage bist noch die nötige Kraft immer für ihn dazu sein. Du ihn aber weiterhin unterstützen wirst, wenn er selbst (professionelle) Hilfe in Anspruch nehmen will. Irgendetwas in dieser Richtung. Aber dass du bei dir selbst bleibst und dich aus dem Kreis heraus nimmst, und er aber nicht das Gefühl hat, dass du ihn von dir abstösst. |
01.08.2017, 09:00
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RE: Depressiven Steinbockmann verstehen
Wenn er wirklich ernsthaft an Depressionen erkrankt ist; macht es keinen Sinn, ein Ultimatum zu stellen. Zumindest laut meiner Ärztin. In dem Gespräch hat sie mir erklärt, solange keine Krankheitseinsicht da sei und die Bereitschaft fehle, sich behandeln zu lassen, können Angehörige und Freunde nichts machen. Ähnlich wie bei einem Alkoholiker, kann man nur Distanz halten, versuchen sich abzugrenzen, um nicht co-krank zu werden. Aber da sein, wenn Hilfe auch angenommen wird.
Aber es ist ja nicht sicher, ob Dein Steinbock an Depressionen erkrankt ist. Ein konkreter Rat ist da schwierig. "Irgendetwas in dieser Richtung. Aber dass du bei dir selbst bleibst und dich aus dem Kreis heraus nimmst, und er aber nicht das Gefühl hat, dass du ihn von dir abstösst." Dieser Rat von Capricorn ist wohl das Beste, was Du versuchen kannst. |
01.08.2017, 09:28
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RE: Depressiven Steinbockmann verstehen
(01.08.2017 09:00)Claudia J. schrieb: Wenn er wirklich ernsthaft an Depressionen erkrankt ist; macht es keinen Sinn, ein Ultimatum zu stellen.Es ist im allgemeinen nie wirklich Klug einem Steinbock ein Ultimatum setzen zu wollen. Auch wenn einige meinen, solche Tipps oder Ratschläge geben zu wollen bzw. zu müssen. Ein Steinbock macht dann erst recht dicht. Viele Steinböcke machen in erster Linie alles mit sich selbst aus und suchen nach eigene Lösungen. Sie holen erst dann Hilfe, wenn sie es selbst einsehen, dass sie Hilfe von Aussen brauchen. |
26.08.2017, 15:42
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RE: Depressiven Steinbockmann verstehen
Es freut mich zu lesen, dass Bewegung bei euch beiden eingekehrt ist und ihr zusammen wieder ein Stück gemeinsam euren Weg gehen könnt. Aus meiner Sicht, hast du eine gute Richtung mit deinem Steinbock und auch für dich gefunden und eingeschlagen. Auf das kommt es letztendlich darauf an.
Hoffe nur nicht, dass du dich selbst dabei vergisst bzw. du dich für ihn in den Hintergrund stellst. Dass du trotzdem du selbst bleibst und auch dein eigenes Leben dabei nicht vernachlässigst. Was machen sein "depressives Verhalten"? Bleiben sie für dich in einem akzeptablen Rahmen? |
26.08.2017, 17:46
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RE: Depressiven Steinbockmann verstehen
Ja, alles richtig gemacht würde ich sagen.
Daumen hoch! Freut mich total das zu lesen. Nicht zuletzt, weil es mir ähnlich geht. |
08.09.2017, 07:22
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RE: Depressiven Steinbockmann verstehen
Sein depressives Verhalten macht sich in dem Sinne sichtbar bzw. spürbar, dass er, wenns super läuft und ich echt sagen würde: Wow, ich hab meinen alten Steinbock zurück, dass er genau dann anfängt sich zurückzuziehen, teilweise auch irgendwie zu schmollen, sagt dann meist "ich geh dann mal...möcht jetzt einfach nur allein sein"...in diesen Momenten habe ich das Gefühl, dass ich sagen kann was ich will, ich komm irgendwie nicht an ihn heran. Er will dann nicht mehr reden. Und das obwohl es davor so gut lief.
Aber ich lass ihm die Zeit. Es wird von Woche zu Woche besser Danke euch nochmal. |
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