Verzweifelt
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29.12.2012, 20:43
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Hallo,
kann mir jemand von euch da draußen helfen? Ich bin sehr tief verletzt worden – hier ist meine Geschichte: Anfang Juni 2008 habe ich eine neue Arbeit aufgenommen. In der Instandhaltung in einem Werk. Ich sollte dort das Lager betreuen, mein mir direkter Vorgesetzter (Fische) hat mir nicht viel erklären müssen, obwohl ich das noch nie gemacht hatte. Überhaupt haben wir nie viel miteinander geredet. Es gab nichts zu besprechen, weil wir beide uns wortlos verstanden hatten, auf einer Wellenlänge geschwommen sind. Die Zeit verging und auf einmal fing er an, mir Mails mit privatem Inhalt zu schreiben. Und das, obwohl wir uns gegenüber an 2 Schreibtischen saßen. Ich musste nur über meine 2 und seine 3 Monitore schauen, dann sah ich ihn schon. Mails mit Fragen zu mir, zu meiner Familie. Er hat mir in diesen Mails auch viel von sich erzählt. Das schlief dann wieder ein, weil er wieder ziemlich viel Stress hatte. Stress war immer, aber in manchen Zeiten war er schon extrem. Aber nichts, was negativ wäre. Fast ein halbes Jahr später dann kam wieder eine private Mail mit der Info, dass mir bald „jemand anderes“ gegenübersitzen würde, weil er innerhalb dieses Werkes eine andere Aufgabe übernehmen würde. Das habe ich noch mit Humor genommen, aber irgendwie wurde mir immer komischer, wenn ich aus dem Büro raus musste, ins Werk. Immer, wenn ich zurück in die Instandhaltungswerkstatt gegangen bin, habe ich nachgeschaut, ob die mir so vertraute Silhouette noch an ihrem Platz wäre. Irgendwann war sie nicht mehr da. Das war schlimm für mich. Er saß jetzt in einem anderen Büro, in der Planungsabteilung. Unser Mailkontakt ging immer weiter, wurde intensiver, privater, direkter. Selbst, als ich krank geworden bin und eigentlich im Bett liegen sollte, saß ich vor meinem PC zu Hause und wir haben geschrieben und geschrieben. Das durfte aber doch nicht sein! Eine Affäre unter Kollegen – das durfte nicht sein! Ich habe mich dagegen gewehrt. Ich hatte, nachdem ich wieder auf Arbeit war, und ihn gesehen habe, und dass es ihm genauso schlecht ging, wie mir, um ein Gespräch gebeten. Ein Gespräch an einem öffentlichen Ort. Ich hatte Angst, dass wir uns küssen würden. In der Öffentlichkeit kann das nicht passieren. Das war im Dezember 2010. Er hat diesen Ort dann rausgesucht. Das Flughafengebäude, das bei uns in der Nähe ist. Wir haben geredet, er hat mich festgehalten, als ich, bedingt durch diesen extremen Stress, fast umzufallen drohte. Der Strom ging von ihm aus auf mich über, von mir auf ihn. Immer wieder. Irgendwann sind wir dann schwankend, aneinander geklammert, wie 2 betrunkene wieder zu unseren Autos gelaufen. Eine Woche später gab es noch ein Gespräch auf dem Flughafen. Es war auch wieder so, nur dass er mich dort an sich gezogen und einfach ganz zart geküsst hat. Wir haben unseren Kontakt immer mehr ausgeweitet, uns getroffen, geredet, uns geküsst. Ich war neugierig auf ihn. Er entsprach nicht ganz dem Bild von meinem Traummann, das ich hatte. Aber er ist sehr intelligent, wir haben so viele gemeinsame Interessen, wir sind von Anfang an auf einer Wellenlänge geschwommen. Aber ich hatte ihm auch gesagt, dass ich nicht an dem Ende seiner Beziehung, in der er gelebt hatte, schuld sein wollte. Aber diese Beziehung war schon lange kaputt, meinte er. Das war etwas, was ich für meine Beziehung nicht wahrhaben wollte. Wir hatten auch nur noch nebeneinander her gelebt. Aber es gab wenigstens nicht so viel offenen Streit bei uns, wie wohl zwischen ihm und seiner Partnerin. Im Januar 2011 hat er mich mal zum Rodeln „entführt“. Für unsere Familien waren wir auf Arbeit. Es war so schön. Im Februar, als ich wieder wegen einer Erkältung zu Hause bleiben musste, habe ich dem Vater meiner Tochter ein Ultimatum gestellt, an das ich nicht wirklich geglaubt habe. Ich habe ihm von meinem Arbeitskollegen erzählt. Ich stellte die Forderung auf, dass sich unser Familienleben und vor allem er ändern müssten. Wir hatten die letzten Jahre nur noch nebeneinander her gelebt… Auf Arbeit dann im März 2011 war eine Änderung an einer Beleuchtungssteuerung bei uns im Werk, genauer gesagt für einen Innenhof, zu machen. Er war dafür der Spezialist. Ich hatte zwar meine Lehrgänge aus der Zeit vor meiner neuen Arbeit noch grau im Hinterkopf, aber wir haben das zusammen geändert. Das war dann der Startschuss für das gemeinsame Arbeiten an der kompletten Umstellung der Innenbeleuchtung des Gesamtwerkes. Wir haben extrem viel Zeit in dieses Projekt investiert, oft war ich mit in seinem Büro. Und es war wieder einfach nur schön. Wir haben zusammen gearbeitet, er hat mir alles erklärt, was ich nicht konnte oder wusste – und wir haben uns wieder blind verstanden. Immer mal wieder sind wir dann für unsere Familien auf Arbeit gewesen, aber in Wirklichkeit waren wir wandern, baden. Im Oktober dann, als ich eine Woche Urlaub gehabt habe (den habe OHNE meine Familie gemacht), eine Aktion, die einmalig in meiner Familie war. Für die ersten 2 Tage habe ich ihn eingeladen. Wir waren in einem Hotel bei Freiberg untergebracht. Dort waren wir dann und haben diese Zeit intensiv genossen. Wir waren in Freiberg in der Mineralienausstellung. Wir waren baden, essen. Wir waren für uns. Im Dezember dann hatte ich mich für ein Fotoshooting bei Yves Rocher angemeldet. Er hat mich dorthin begleitet. Die Damen dort hatten mich gefragt, ob sich „mein Mann“ (ich war glücklich über diese Bezeichnung) mit fotografieren lassen würde. Ich bin aus dem Laden gestürmt, auf ihn zu und habe ihn freudestrahlend mitgezogen und nebenbei gefragt, ob er mitmachen würde. Ein Nein wäre für mich irgendwie nicht in Frage gekommen. Auch jetzt noch erinnern sich diese Damen an uns, vor knapp einem Monat wurde ich gefragt, ob ich dort nicht voriges Jahr mitgemacht hätte. Ich wäre doch die Frau gewesen, die so viel gestrahlt hätte, die sich mit ihrem Mann hat fotografieren lassen. Er hat mich im Dezember 2011 dann 2x nach Dresden auf den Weihnachtsmarkt entführt. Für unsere Familien hatten wir Nachtschicht… Dieses Jahr dann im Februar hatte ich auf Drängen von ihm meinem Partner endlich das „Aus“ der Beziehung sagen sollen. Ich wollte ja auch nur noch mit meinem Schatz zusammen sein, aber dieses Wehtun gegenüber meinem Nochpartner (er ist auch Krebs) – das konnte ich nicht. Ich habe es nicht übers Herz gebracht. Ich habe meinem Schatz eine Freundschaft angeboten, etwas, wobei mir nicht wohl war, weil ich mich so sehr nach ihm gesehnt habe. Damit habe ich ihn schwer und tief verletzt. Er ist so wie er war, leicht bekleidet raus in die Kälte, in den Schnee gelaufen. Ich konnte mich nicht rühren. Das wollte ich nicht! Ich wollte ihn nicht verletzen! Ich bin dann hinterher gegangen, habe ihn wieder ins Auto gezogen. Es war so schlimm. Wir haben geweint, alle beide. Wir haben uns weiter getroffen. Mitte März dann habe ich allen Mut den ich hatte, zusammen genommen und meinem damaligen Partner gesagt, dass er ausziehen solle, dass ich diese Situation nicht mehr aushielte. Am nächsten Morgen habe ich auch meine Tochter darüber informiert. Ich habe ihr gesagt, dass ich ihr ihren Papa auf keinen Fall wegnehmen wolle. Sie war in diesem Moment die erwachsenere von uns beiden. Sie hat mich getröstet. Ich glaube, sie war auch neugierig auf meinen Schatz, ich hatte ihr viel von ihm erzählt. In der Zwischenzeit ist die Partnerin meines Schatzes aus dem Haus, das er gebaut hatte, ausgezogen. Er hat es mir gezeigt und mich gefragt, ob wir damit etwas anfangen könnten. Ich habe ihm gesagt, dass wir uns ein Nest daraus machen können. Wir waren glücklich. Wir haben später dann gemeinsam Möbel für sein Wohnzimmer ausgesucht. Mein, also dann Expartner und ich haben nach Wohnungen für ihn geschaut. Er war sehr wählerisch. Ich hatte dann einige schöne Grundrisse gefunden, die Miete stimmte auch, und habe ihm die Kontaktdaten und Grundrisse gegeben. Das war vor Ostern. Er sollte sich kümmern. Das hat er nicht getan. Er hat sich ruhig verhalten. Mit diesem Stillhalten, was ich zuerst nicht bemerkt habe, hat er mir sehr weh getan. Ich bin im Mai deswegen sehr krank geworden(Trigeminusneuralgie), weil ich doch zu meinem Schatz wollte, aber meinen Expartner nicht einfach so vor die Tür setzen wollte. Ich war im Krankenhaus, konnte oft vor Schmerzen nichts mehr tun. Ich habe dem Papa meiner Tochter gesagt, dass das wegen ihm so ist, im Juni dann hat er endlich eine Wohnung gefunden. Eine, von der ich gleich selber den Kontakt zur Wohnunggesellschaft hergestellt und Termine festgemacht hatte. Bei der Wohnungsbesichtigung dann wurde das vereinbarte Übernahmedatum dann nochmals um eine Woche nach hinten verschoben. Im Juli kam dann mein Geburtstag, ein Dienstag, ein Tag, den mir mein Schatz geschenkt hat. Wir sind in Bad Belzig gewesen. Den ganzen Tag. Es war ein schöner Tag für mich. Das darauffolgende Wochenende war dann komisch. Er war nicht erreichbar. Am Montag dann hat er mir seinen Brief gegeben. Er hat mich eiskalt abserviert. Ich war schuld. (Wir haben das Problem, dass wir jeder ein Haus haben, ich in Sachsen, er in Sachsen-Anhalt, also eine größere räumliche Trennung. Wir hatten schon einen Plan, wie wir das händeln wollten. Ich wollte nie, dass er sein Haus aufgibt. Ich hatte schon viel geplant und teilweise auch in Angriff genommen für die Zeit, wenn er bei mir wohnt. Es sollte eigentlich so sein, dass wir mal bei mir und dann bei ihm wohnen und ich irgendwann mein Haus an meine Tante übergebe, damit sie darin wohnt, auf einem Grundstück mit meiner Mutsch. Ich möchte nicht, dass meine Mutti allein ist. Er ist eifersüchtig auf meinen Expartner. Aber WARUM hat er mich abserviert?! Warum hat er auf einmal eine andere Frau (seine Nachbarin, die im Juni ihren Mann (die sind noch verheiratet)aus dem gemeinsamen Haus rausgeschmissen hat)). Was war geschehen? Warum? Ich bin nicht mal Antworten auf meine Fragen wert. Er hat noch ein Buch von mir und die Fotos von dem Fotoshooting. Er vergisst seit Sommer immer wieder, dass ich das Buch und die Bilder wiederhaben möchte. Ich habe einen Suizidversuch hinter mir, von dem er auch weiß. Ich werde jetzt psychiatrisch in einer Tagesklinik betreut. Er hat mir den Boden unter den Füßen weggezogen. Ich bin in einem Strudel und werde immer schneller immer tiefer in diesem Sog hinab gezogen. Er könnte mir einfach ein Rettungsseil zuwerfen, indem er mich in die Arme nimmt und beruhigt und mir sagt, dass dieser ganze Spuk vorüber ist. Aber das tut er nicht. Er fehlt mir jetzt so. Seine Nähe, seine Wärme, die ich 1 ³/4 Jahr haben durfte, seine Stärke, sein Humor, einfach nur er. |
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29.12.2012, 21:18
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RE: Verzweifelt
Ohweh.....
was soll man dazu antworten.... Ich bin kein Mann.... Und auch keine Fachliche Hilfe.... |
29.12.2012, 21:38
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RE: Verzweifelt
...und wer kann mir helfen?
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29.12.2012, 22:26
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RE: Verzweifelt |
30.12.2012, 10:02
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RE: Verzweifelt
Mach das nicht...ihm diese Skulptur schenken....
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30.12.2012, 10:06
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RE: Verzweifelt |
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