Steinbockmann- versuchen die Geschichte zu verstehen-was will er?

(30.07.2019 10:14)Amaterasu schrieb:  

(30.07.2019 09:06)lina. schrieb:  Ich habe ihm auch früh gesagt, dass man bei mir mit Druck nichts erreicht, eher das Gegenteil und dann war ich die, die Druck gemacht hat, mit meiner Aussage, dass mir dies so eben nicht reicht. Ich habe ihm das so gesagt, dass mir das so nicht reicht, ich es schön finden würde, wenn er auch mal bei mir übernachten würde u.s.

Na, da bist du auch nicht sehr gradlinnig gewesen: einmal willst du selbst keinen Druck haben, aber dann machst du selbst welchen. Ein SB beobachtet das erstmal eine Weile...

(30.07.2019 09:06)lina. schrieb:  Er begründet alles mit seinem Unfall und das er einfach noch Zeit braucht, Zeit um wieder dahin kommen zu können wo er vor dem Unfall war, das zwischen uns schon gut kommt.

Ja da hast du recht und ich denke und glaube ihm auch, dass es die Wahrheit ist. Im Gespräch sagt er immer, dass es OK ist wie es ist, aber ich spüre, dass es ihm mehr zu schaffen macht, als er zugeben würde. Denn das würde heissen, dass er Schwäche zeigen muss und das macht er nicht. Ich denke er braucht Zeit, mag mich aber da ist momentan kein Platz für grosse Gefühle...Ich möchte ihm die Zeit gerne geben und sehen wohin es führt mit uns und dass weis er auch...doch immer wenn ich mich ihm öffnen will, kommen kleine Dämpfer seinerseits... Es fühlt sich an, dass immer wenn wir unser näher sind, er mich wegstösst mit Aussagen wie "nur nicht grad die grossen Gefühle, du schuldest mir keine Rechenschaft" (er rechtfertigt sich andauernd) u.s.w.

Könnte das nicht einfach nur die simple, unspektakuläre Wahrheit sein, dass er wirklich einfach nur eine Weile braucht, um - wie er selbst sagt - wieder dorthin zu kommen, wo er vor dem Unfall war? Soweit ich das beobachten konnte bis jetzt bei SBs, tun sie sich tatsächlich schwer, wenn sie so einen "Rückschlag" erleben, sie fühlen sich da richtig behindert und das ertragen sie nur sehr schwer, das zieht sie richtig runter.

Ich meine das mit der liegengebliebenen Arbeit könnte tatsächlich ehrlich sein und nicht eine vorgeschobene Ausrede.

Steinbock und Schwäche zeigen... Das ist ein schwieriges Thema...

(30.07.2019 10:32)lina. schrieb:  Ich möchte ihm die Zeit gerne geben und sehen wohin es führt mit uns und dass weis er auch...doch immer wenn ich mich ihm öffnen will, kommen kleine Dämpfer seinerseits... Es fühlt sich an, dass immer wenn wir unser näher sind, er mich wegstösst mit Aussagen wie "nur nicht grad die grossen Gefühle, du schuldest mir keine Rechenschaft" (er rechtfertigt sich andauernd) u.s.w.

Du musst schauen und gut auf dich selbst achten, wie du damit zurecht kommst. Wenn es mehr schlecht als gut ist, dann ist er vielleicht doch nicht der richtige für dich...

Achte auf dich selbst, es ist nicht seine Aufgabe, auf dich zu achten und nicht deine, auf ihn zu achten, nicht vordergründlich. Zunächst sollte jeder erst einmal auf sich selbst achten. Er tut es vielleicht durch diese kleinen Dämpfer? Weiß ich nicht. Aber vielleicht kannst du versuchen, das nicht so persönlich zu nehmen und es einzig auf dich selbst zu beziehen. Man kann sagen: er verletzt mich. Oder man kann sagen: er bewahrt seine Grenzen. Ich finde das macht einen deutlichen Unterscheid, wenn man genauer hnschaut, welche Absicht er mit dieser Handlung hat. Ist es die Absicht, dich zu verletzten, oder die Absicht, auf sich selbst zu achten? Ich denke nicht, dass er dich absichtlich verltzten will. Er hat seine Grenzen, die er dir klar zeigt. Das ist schon nicht ungewöhnlich für einen Steinbock. Das ist vermutlich nicht böse gemeint. Doch es verletzt dich. Ab her musst du selbst auf deine Grenzen, auf dich selbst achten.

Ich miene ja nicht, dass du einstecken sollst, nur weil er es ja nicht böse meint, oder dich anpassen sollst, keineswegs, hoffe das kommt jetzt nicht so rüber. Ich meine nur, dass du seine Grundart nicht ändern kannst, sondern nur schauen, inwieweit du damit zurecht kommst.

Steinböcke können schon sehr gradlinnig und direkt sein, gerade wenn es um ihren eigenen Grenzen geht, das kann dann schon sehr unverblümt und sogar schroff wirken...

(30.07.2019 10:23)lina. schrieb:  @widdergirl, danke dir, was du geschrieben hast, fassen meine Gedanken in Worte...Es fühlt sich zum ersten mal anders an als bisher. Wenn ich so lese was du schreibst, hört sich das für mich nicht unbedingt nach einer positiven Wendung an für euch?!

Nein, weil es schwierig für mich ist. Weil er auf der einen Seite ist wie deiner, aber noch viel mehr. Wir verbrachten ewig viel Zeit miteinander, gingen Essen, machten Ausflüge, Kino, haben über alles immer geredet. Vorletztes Wochenende nahm er mich noch mit zu seinen Eltern und ich lernte die Mutter kennen, tags drauf seinen besten Freund und dann ist ein Vorfall, wo ich ihm ein schlechtes Gefühl vermittle und ihm mal wieder nicht das Gefühl gebe er ist mein King, zackt zieht er zwei Tage später wieder alles in Zweifel, versucht mich wegzustoßen, um tags drauf das auch wieder in Zweifel zu ziehen. Der kann sich einfach nicht öffnen. Also nicht für Gefühle öffnen... und dann hol ich ihn wieder ab, indem ich klar meine Position beziehe, wenn er so einen Durchhänger hat und er reflektiert das und gibt mir Recht. Und das ist einfach echt anstrengend. Und von daher habe ich mich klipp und klar jetzt hingestellt und ihm gesagt "Ja du bist anstrengend und ja du verletzt mich irre mit diesem Verhalten. Aber ich liebe dich und von daher soll es an mir nicht scheitern. Aber entweder du versuchst mit diesem Wissen dich nun mir zu öffnen oder nicht und trittst dann aber auch in meinem Leben, denn es passt sehr viel das weißt du ja auch. Aber das ist deine Entscheidung." Und jetzt überlegt er halt und ich lass ihn laufen. Was kommt keine Ahnung. Habe ich keinen Einfluss darauf. Und ich habe schlicht keine Lust auf einen Mann, der zwar alles gibt wie ein liebender Partner, einen genauso behandelt und man sich auch so geliebt fühlt und einem dann aber Zweifel um die Ohren haut, die einen verletzen. Ich verstehe ihn ja. Ich verstehe auch warum das so ist bei ihm, aber so hat das schlicht keinen Zopf. Von daher weiß er meinen Standpunkt und wenn er den Weg mit mir nicht gemeinsam gehen will, dann ist er "mal" wieder nicht der Richtige und dann werde ich das auch wegstecken.

Und das mag hart oder kalt klingen. Ist es aber nicht. Zieht mich auch immer mal wieder runter, aber am Ende zählt dann doch der Blick in die Zukunft. Und die wird gut werden, wie auch immer, bin ich mir sicher. Und das bin ich mir bei dir auch. Wie gesagt daher einfach nur mein Rat bei dir selbst zu bleiben. Bei euch ist m. E. noch nichts entschieden, die Frage ist nur was ihr beide draus macht.

(30.07.2019 10:23)lina. schrieb:  Ich zeige sehr viel Verständnis für seine Situation und sein Verhalten, bin sehr geduldig und das weis er auch. Ich dachte mir auch schon, er ist sich mir zu sicher und nimmt sich halt das was er bekommt?!

Siehst Du denn eine positive Entwicklung? Öffnet er sich von Treffen zu Treffen mehr, kann er immer mehr Nähe zulassen? Oder bleibt alles auf dem gleichen Level?
Wenn er so steif und so kalt ist nach dem Sex, wie ist der Sex dann überhaupt für Dich? Stell ich mir ziemlich mechanisch vor, wenn er nicht in der Lage ist zärtlich zu sein, zu kuscheln und Nähe zuzulassen.

Hey Lina! Ein paar Gedanken, die ich zu Deiner Situation habe:

Er hat den Maßstab von Anfang an gesetzt. Es geht um seine Bedürfnisse. Deine kann bzw. will er nicht erfüllen. Er will im Grunde nur Sex, Du willst mehr. Er bekommt seinen Sex, Du bekommst nicht, was Du Dir wünscht (mehr Nähe, mehr gemeinsame Zeit usw.).
Er macht das allerdings sehr offen und ehrlich. Er sagt Dir direkt, dass er keine tiefen Gefühle hat, dass er es gut so findet, wie es ist (Sex und mehr nicht und schon gar nicht mehr Zeit). Das macht ihn moralisch unangreifbar. Man kann ihm da nichts vorwerfen. Er sagt Dir, was Sache ist und Du kannst selbst entscheiden, ob da mitmachst oder nicht. Und Du hast von Anfang an eben mitgemacht. Das bekommst Du kaum wieder rumgerissen.

Du meinst, er sei im Innern sehr sensibel. Gut, gehen wir mal davon aus, dass es so ist. Was bringt es Dir, wenn er sensibel ist, Dir diese sensible Seite aber vorenthält? Glaubst Du, Du wirst ihn dazu bringen können, sich zu öffnen? Dass er auch an Dir als Mensch interessiert ist und feststellt „hey, die isses, jetzt öffne ich mich“? Wo er Dich doch von Anfang an in die Sex-Schublade gesteckt hat. Macht man das mit einem Menschen, an dem man wirklich richtig interessiert ist?

Und Du schreibst, er möchte keine Schwäche zeigen. Ich verstehe immer nicht, wie man darauf kommt, dass es eine Schwäche ist, seine Gefühle zu offenbaren. Genau das Gegenteil ist der Fall. Da gehört wahnsinnig viel Stärke dazu, denn man macht sich dadurch verletzlich. Also wenn, dann müsste man sein Abblocken vielmehr als Schwäche auslegen, weil er sich nicht traut, etwas von seinem Ich preiszugeben.

Ich weiß eines sicher: Wenn man nicht man selbst sein kann, sich anders verhält als sonst, weil man denkt, das würde sich andernfalls negativ auf die Gefühle des anderen auswirken, wenn man sich dabei nicht wohl fühlt, dann läuft schon was gehörig schief.

Ich drücke Dir die Daumen, dass es so kommt, wie Du Dir das wünschst.

(30.07.2019 11:46)Graf Wasserrutsche schrieb:  Ich verstehe immer nicht, wie man darauf kommt, dass es eine Schwäche ist, seine Gefühle zu offenbaren. Genau das Gegenteil ist der Fall. Da gehört wahnsinnig viel Stärke dazu, denn man macht sich dadurch verletzlich. Also wenn, dann müsste man sein Abblocken vielmehr als Schwäche auslegen, weil er sich nicht traut, etwas von seinem Ich preiszugeben.

Verstehe ich persönlich auch nicht. Aber ich weiß aus erster Hand (Gesprächen mit männlichen wie weiblichen Steinböcken), wie Steinböcke das oft sehen und die sehen es doch schon oft so, dass es eine Schwäche ist. Allerdings nicht eine charakterliche Schwäche, sondern in dem Sinne, dass es sie verletztlich (=schwch) macht, sie sich wie ausgeliefert fühlen und das deshalb gerne meiden. Nur weil DU, Herr Hochwohlgeborener (oder ich, Madame Hochwohlgeborene, oder sonst jemand), das als Stärke siehst, kann man das nicht als Matrize auf Menschen anlegen

(30.07.2019 11:57)Amaterasu schrieb:  Verstehe ich persönlich auch nicht. Aber ich weiß aus erster Hand (gesprächen mit männlcihen wie weiblichen Steinböcken), wie Steinböcke das oft sehen und die sehen es doch schon oft so, dass es eine Schwäche ist. Allerdings nicht eine charakterliche Schwäche, sondern in dem Sinne, dass es sie verletztlich (=schwch) macht, sie sich wie ausgeliefert fühlen und das deshalb gerne meiden. Nur weil DU, Herr Hochwohlgeborener (oder ich, Madame Hochwohlgeborene, oder sonst jemand), das als Stärke siehst, kann man das nicht als Matrize auf Menschen anlegen

Muss ich dir echt 1 zu 1 unterschreiben und der Umgang damit ist nicht leicht. Stichwort Sicherheit, die erstmal von einem selbst kommen muss. Im Prinzip springt man erstmal voran ins kalte Wasser,

(30.07.2019 12:10)Widdergirl schrieb:  Stichwort Sicherheit, die erstmal von einem selbst kommen muss.

Welche Sicherheit genau meinst du ?

Ich denke die Sicherheit liefert man ihm, indem man sich erst mal selbst nackig macht und verletzbar zeigt, bevor der SB in der Lage ist es zu tun, weil er ganz einfach Schiss hat, den er mit seiner Coolness und Arroganz zu verbergen sucht.
"Der Steinbock lebt ständig in der Angst, mit seinen Gefühlen nicht anzukommen und jede kleine Äußerung in diese Richtung bestärkt ihn darin sofort. So begnügt er sich damit, seine romantischen Gefühle in sich hineinzuträumen und ist der Ansicht, seine wahren und echten Freunde sind diejenigen, die wissen und vor allem allein merken, welch empfindsames, romantisches Gemüt er besitzt - ohne dass er dies erst äußern muss. Es ist ihm vor allem drum zu tun, dass er richtig erkannt und zutreffend eingeschätzt wird - sobald der andere aber versucht, gefühlvoll darauf einzugehen, zieht er sich zurück und kann sich ziemlich von oben herab über "kitschige Gefühle" mokieren." (aus meinem SB-Buch)

Heißt so lange der SB das Gefühl der vollen Kontrolle hat, ist alles tutti?
Muss man auch mit können

(30.07.2019 12:30)TiaMaria schrieb:  Heißt so lange der SB das Gefühl der vollen Kontrolle hat, ist alles tutti?
Muss man auch mit können

Mhm, könnte man auch so sagen, ja. Oder zumindest trifft es auf einen großen Teil der Steinböcken zu. Auf einen mehr, auf anderen weniger denke ich.

Was meinst du mit - muss man mit können? Weil man selbst lieber die komplette Kontrolle hat?

(30.07.2019 12:18)torona schrieb:  Ich denke die Sicherheit liefert man ihm, indem man sich erst mal selbst nackig macht und verletzbar zeigt, bevor der SB in der Lage ist es zu tun, weil er ganz einfach Schiss hat, den er mit seiner Coolness und Arroganz zu verbergen sucht.
"Der Steinbock lebt ständig in der Angst, mit seinen Gefühlen nicht anzukommen und jede kleine Äußerung in diese Richtung bestärkt ihn darin sofort. So begnügt er sich damit, seine romantischen Gefühle in sich hineinzuträumen und ist der Ansicht, seine wahren und echten Freunde sind diejenigen, die wissen und vor allem allein merken, welch empfindsames, romantisches Gemüt er besitzt - ohne dass er dies erst äußern muss. Es ist ihm vor allem drum zu tun, dass er richtig erkannt und zutreffend eingeschätzt wird - sobald der andere aber versucht, gefühlvoll darauf einzugehen, zieht er sich zurück und kann sich ziemlich von oben herab über "kitschige Gefühle" mokieren." (aus meinem SB-Buch)

also verstehe ich es richtig...ich mach mich nackig, sag ihm was ich fühle aber ohne druck und erwartungshaltung...bin offen und ehrlich zu ihm, stehe zu meinen gefühlen und lass ihn dann selber entscheiden, ob er einen schritt in meine richtung gehen will?!

(30.07.2019 12:56)lina. schrieb:  sag ihm was ich fühle

Ich dachte das hattest du bereits, hiermit:

(29.07.2019 18:33)lina. schrieb:  Meine Antwort: Ich hätte mich auch nicht Hals über Kopf verliebt, was ja eigentlich ganz gut sei, da dies ja auch nie gehalten hat. Ich gerne Zeit mit ihm verbringe, es schade finden würde nicht herausfinden zu dürfen ob aus etwas gutem nicht etwas noch besseres werden könnte, ich der Meinung sei, wenn man es nicht versucht, man nicht herausfindet ob es nicht klappen könnte und es nichts zu verlieren gibt.

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