Zitat:Ich bin ziemlich überzeugt, dass die meisten Menschen sich und ihrem Glück vor allem selbst im Wege stehen mit ihren Ängsten und Zweifeln.
Ich denke, da hast Du einen Volltreffer gelandet, Antares! Vor allen Dingen, wenn der Andere auf unbewusster Ebene diese unausgesprochenen Ängste und Zweifel spürt, die man ja eigentlich versucht zu verstecken...
Und dann wundert man sich, daß es nicht "funktioniert"...
Ja, ich denke schon, dass der Gegenüber, wenn er nicht ein völlig empathielos ist, diese Ängste und Zweifel spürt - und selber verunsichert wird.
Ich für meinen Teil wundere mich nicht mehr, dass es "so" nicht funktioniert. Bei mir ist immerhin auch der Groschen gefallen, wie bei Dir Aber trotz Erkenntnis ist es nicht so einfach, jahrelang "erlerntes" Verhalten - selbst wenn es kontraproduktiv ist - einfach über Bord zu werfen.
Ja, einfach ist es nicht, denn die Trampelpfade sind nunmal da und neue Wege muss man sich, bei aller theoretischer Einsicht, erstmal bahnen...
Aber darum geht es wahrscheinlich im Leben: Sich seinen Ängsten zu stellen und dann festzustellen, daß die Schlange, vor der man so viel Angst hatte, eben doch nur ein Stock war. Dann hat man sich selbst befreit und der (negative) Zauber ist gebrochen.
Noch eine Geschichte zum Thema.
Ich war früher (bin es sogar z.T. heute noch) schüchtern.
Als ich so ca. 12 Jahre alt war, war ich mit meinen Eltern auf einer Silwesterfeier. Ich war die jüngste dort, alle anderen so ab 35 Jahre alt. Es wurde getanzt, geredet...wie das halt so ist.
Ich muss sagen, ich tanze für mein Leben gern und ich konnte schon damals recht gut tanzen . Trotzdem tanzte ich dort nicht. Ich wurde zwar immer wieder eingeladen, aber ich lehnte stets ab, weil ich mich nicht traute.
Irgendwann lies sich der Typ, der mich immer wieder zum Tanzen holen wollte, nur noch schlecht abwimmeln und so ging ich gegen 2 Uhr nachts endlich auf die Tanzfläche. Ich hörte bis um 5 uhr morgens nicht mehr damit auf Am Ende der Feier, habe ich mich unbandig darüber geärgert, dass ich nicht schon früher tanzen gegangen war und habe mir geschworen, dass mir sowas nicht ein zweites Mal passiert.
Und obwohl ich mich jedes mal erst überwinden musste, habe ich mich daran gehalten.
Ab dem Moment war es mir egal, ob mich jemand zum Tanz aufforderte, ob ich alleine auf der Tanzfläche war, ob da nur Erwachsene tanzten...egal...wenn ich Lust hatte, und die hatte ich immer, dann bin ich hin und habe getanzt.
Auf die Art und Weise habe ich nach und nach, meine Schüchternheit überwunden, denn ich hatte keine Lust mehr, mich nachträglich, wegen verpassten Gelegenheiten, zu ärgern.
Das mache ich bis heute so.