Singlebörsen und Datingportale
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03.06.2014, 16:46
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RE: Singlebörsen und Datingportale |
02.08.2014, 14:02
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RE: Singlebörsen und Datingportale
Beim gestrigen Grillabend mit Freunden, hat sich ein interessantes Gespräch, genau zu diesem Thema ergeben. Zwei der Anwesenden sind Psychologen gewesen (und ein Psychiater ) die einen Artikel dazu empfohlen haben. Folgendes zu dem Thema (zusammengefasst):
Rund 5,5 Millionen Deutsche haben das Internet zur Partnersuche genutzt. Wer sich bei einer Online-Agentur anmeldet, dem erscheint es verlockend, die wohl weitestreichend Entscheidung seines Lebens mit wissenschaftlich-mathematischer Expertise zu steuern und seine Wünsche in Sekundenschnelle mit dem Angebot abgleichen zu können. Einfach ist die Partnersuche dadurch trotzdem nicht geworden. Denn wer sich auf diese neue Form der Suche einlässt, muss Antworten finden auf Fragen, die sich früher nie gestellt haben. Wie präsentiere ich mich in Schrift und Bild? Welche Spielregeln gelten für den Online-Flirt? Wie gehe ich mit dem scheinbar unbegrenzten Angebot an Kontakten um? Und wie kann aus einer virtuellen Bekanntschaft eine tiefgehende Beziehung entstehen? Die Freiheit der Wahl hat eine Kehrseite: die Zahl der möglichen Partner ist ins Unermessliche gewachsen. Das große Angebot lässt ständig das Gefühl aufkommen, es könnte sich vielleicht noch ein besserer Partner finden lassen. Und die Ansprüche der Suchenden wachsen mit, vor allem wenn sie bereit mehrere Beziehungen hinter sich haben. Da müssen nicht nur die Lebenseinstellungen übereinstimmen, sondern gemeinsame Hobbys hinzukommen, ein ähnlicher sozialer Status, toller Sex, emotionale Vertrautheit. Fehler werde nicht verziehen, Abweichungen vom Idealbild mit Weitersuchen quittiert. "Jede Beziehung, die sich nicht als Volltreffer erweist, gilt als hoffnungslos." Die Dating-Portale berücksichtigen dies mittlerweile und bei übereinstimmenden Matching-Points empfehlen sie, Kontakt miteinander aufzunehmen. Die Persönlichkeit wird mit 75%, Interessen und Gewohnheiten mit 25% gewuchtet. Es ist ein Trugschluss, dass die Chancen für eine glückliche Beziehung umso höher sei, je mehr Interessen übereinstimmen. Merkmale, die auf beiden Seiten gleich ausgeprägt sein sollen, sind der Wunsch nach Partnernähe oder Aktivitätsbedürfnis. Psychologen haben festgestellt, dass viele Menschen den zeitlichen und emotionalen Aufwand unterschätzen, den eine größere Auswahl mit sich bringt. Grund dafür ist, dass die Menschen seit Urzeiten nur zwischen einer eng begrenzten Anzahl an Partnern wählen konnten, die sie nacheinander und nicht gleichzeitig kennenlernten. Die neuen technischen Möglichkeiten dagegen überfordern die kognitiven und emotionalen Möglichkeiten des Gehirns. Wird die Belastung zu groß, greifen Singles unbewusst zu einem Trick, sie suchen nur noch gezielt nach einem Schlagwort oder einem Attribut, mit dem Ergebnis, dass ihnen interessante Kandidaten entgehen. Dementsprechend haben viele Singles eine Gegenstrategie entwickelt. Anders als im realen Leben ist es online legitim, sich ohne ein Wort der Erklärung zurückzuziehen. Man könnte auch vermuten, dass virtuell angebahnte Beziehungen oberflächlicher sind. Dem wird aber widersprochen. Nach Ansicht der Wissenschaftler erleichtert die Anonymität sogar das Entstehen tiefgehender Bekanntschaften. Im Schutz der Anonymität verhält man sich offener, kommt schneller auf gemeinsame Interessen und Vorstellungen zu sprechen. Internet-Bekanntschaften sind auch nicht zwangsläufig kurzlebig. Umfragen zufolge, gaben über 70% Derjenigen an, die sich auf eine intime Beziehung eingelassen hatten, an, auch nach 2 Jahren noch mit dem Partner zusammen zu sein. Das Internet verlangt zwar nach einigen neuen Spielregeln der Partnerwahl, die altbewährten Konventionen stellt es nicht auf den Kopf. Werte wie Ehrlichkeit und Vertrauen sind wichtig, unabhängig vom Geschlecht und der virtuellen oder realen Welt. Männer lügen häufig über ihr Einkommen und ihre Ausbildung, Frauen tun es meist, um ihre Identität zu schützen. Online, wie offline sind es meid die Männer, die den ersten Kontakt anbahnen. Sie rufen doppelt so viele Profile auf und schreiben auch doppelt so viele an. Frauen bekommen auf ihre wenigen Anschreiben aber mehr Antworten als Männer und treffen am Ende in der Regel die Wahl. Auch im Internet suchen die meisten Menschen ein soziales Spiegelbild. Die Vorliebe für Menschen mit ähnlichen Erfahrungen, Wertvorstellungen und vergleichbarer Bildung ist ein zeitloses Phänomen - das unsere Gesellschaft aber immer deutlicher prägt. Vor allem die oberen sozialen Kreise schotten sich ab: je höher der Bildungsgrad, desto stärker die Vorliebe für Partner mit gleichem Status. Damit widerspricht das moderne Partnerwahlverhalten der noch vor wenigen Jahren unter Sozialwissenschaftlern verbreiteten Individualisierungstheorie, wonach sich in post-industriellen Gesellschaften soziale Ungleichheiten immer mehr auflösen. NUR wenn es mit der Liebe auf Augenhöhe nicht klappt, akzeptieren Partnersuchende Alternativen- nach einem strengen Schema. Männer suchen dann eher Frauen unter ihrem Bildungsniveau, Frauen tendieren eindeutig nach oben. Sie schreiben laut einer Studie nur in 18% der Fällen, wenn er weniger gebildet ist. Somit entstehen nach der Erkenntnis auf dem Markt zwei Typen von Verlierern: Hoch qualifizierte Frauen, die zunehmend Schwierigkeiten haben, einen Mann auf Augenhöhe zu finden, sowie unterqualifizierte Männer, die keinen attraktiven Heiratspartner sind. Für die Soziologen ist das ein Zeichen dafür, dass traditionelle Normen im Verborgenen weiterwirken, das Internet wird nur als Instrument genutzt, Jemanden aus der gleichen sozialen Schicht ausfindig zu machen. Noch Mitte des 20. Jhd. fesselten oft wirtschaftliche Zwänge eine Frau an einen Mann. Heute hingegen entscheidet sich sowohl online wie offline kaum Jemand für einen Partner, ohne auch die emotionalen Vor- und Nachteile abgewogen zu haben. Beide können sich leisten, zu fragen: Lohnt sich die Beziehung für mich? Wie viel muss in investieren an Zeit, Geld und in der Einschränkung meiner Freiheit? Wie viel bringt mir die Partnerschaft an Selbstbestätigung, an gesellschaftlichem Ansehen, an sexueller Erfüllung? Was die Zeit überdauert hat, ist die Sehnsucht der Menschen nach einer Gebrauchsanleitung, mit deren Hilfe sie den richtigen Partner finden. Ein solcher Anspruch wird für vermessen gehalten, "richtig" oder "falsch" seien nicht die passenden Kategorien. Man hat nicht die Wahl, ob wir die Wirklichkeit oder eine Illusion in unserem Partner sehen, lediglich zwischen einer positiven oder negativen Illusion. Man sollte sich keine allzu klare Vorstellung von seinem Partner machen, sonder sich lieber die unvermeidlichen Macken eines passablen Kandidaten schönreden, statt auf den Traumpartner zu hoffen. |
02.08.2014, 16:54
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RE: Singlebörsen und Datingportale
Da gehe ich absolut konform
Wobei die Größe ja auch bei mir im Alltag zur Selektion gehört...aber iwas ist immer |
02.08.2014, 16:59
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RE: Singlebörsen und Datingportale |
02.08.2014, 17:02
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RE: Singlebörsen und Datingportale |
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