Monogame Fischefrau trifft 'polyamoureusen' Steinbockmann - Gibt es Hoffnung?
|
13.12.2017, 10:14
|
|
|
Hallo ihr Lieben,
ich habe in letzter Zeit ziemlich viel in diesem Forum herum gelesen und bin beeindruckt von dem Niveau der Diskussionen. Ich freue mich, nun ein Teil der Community zu sein und hoffe, ihr könnt mir in meiner kleinen Lebenssituation einen kleinen Rat geben. Ich bin seit drei Monaten nach 6,5-jähriger Beziehung wieder solo. Ich bin eine 30-jährige Fischefrau mit Asz. in Waage und Venus im 4. Haus... Meine letzte Beziehung war in den letzten zwei Jahren (es war i m m e r eine Fernbeziehung) geprägt von e i n e m Problem, an dem e r zu nagen hatte und bei dem ich nicht helfen konnte. Es ging schleichend auseinander... Ich habe unter der Trennung dann nicht gelitten... (Und für uns b e i d e war es sicher das Richtige, nicht mehr zusammen zu sein, auch wenn ich das erst wusste, als es plötzlich aus war.) Jedenfalls habe ich dann vor anderthalb Monaten einen Steinbockmann (31J, 3. Dekade) kennengelernt. Wir waren direkt wahnsinnig fasziniert voneinander und konnten sehr schnell feststellen, dass wir, wenn wir beieinander sind, unheimlich nah, intim, tief und verbunden sein können. Es ist einfach wunderschön mit ihm. Tja, aber nach dem ersten Treffen erfuhr ich, dass er 'polygam' ist, oder sagen wir vielmehr: dass er einen anderen 'Mittelpunkt' hat, nämlich eine Dame, die immer mehrere Sachen gleichzeitig laufen hat, ihn braucht, ihn einengt, ihn daran hindert, was er eigentlich tun will (seine Worte) und der er dringend beistehen muss. Er bezeichnet die Polygamie als "Entdeckung", und für diese Entdeckung hat er sich momentan entschieden. Das ist fest, das ist so, das bleibt erst einmal auf unbestimmte Zeit so. Mit ihr hat er keine Zukunft, das weiß er, aber er m u s s ihr wohl um jeden Preis in ihrer Lebensphase beistehen. Das glaube ich ihm so nun erst einmal (plane aber, sofern es weitergehen soll, ein ausführliches Gespräch darüber). Ich denke, er ist in einer Lebensphase, in der er dieses Lebenskonzept als 'geeignet' erachtet. Denn er kommt aus dem Ausland und plant, hier seine (gesamte) Zukunft zu verbringen, aber dafür muss er gerade seinen Doktor machen, hat eine Forschungsstelle, die extrem hart ist und sicherlich nicht ideal, ihn aber für noch weitere zweieinhalb Jahre bindet. Die Optionen für danach, die er hat, finde ich gut. Ich könnte g a n z theoretisch ähnliche Vorstellungen für später haben (bin auch in der Forschung und daher mobil, flexibel etc.). Er lebt also momentan ein Leben, das nicht seine 'letzte Station' ist, "Polyamorie" mag hier also vielleicht tatsächlich ein gutes Mittel für ihn zu sein, bei der weeeenigen Zeit, die er hat, einigermaßen 'unverbindlich' zu leben. Es ist vielleicht auch eben keine Polyamorie, sondern der Umstand, dass diese Frau in seinem Leben so leben will und er damit irgendwie etwas anzufangen weiß...??? Jedenfalls muss ich darüber nachdenken, ob ich das alles mittragen kann. Er ist, wenn wir uns nicht sehen, sehr wortkarg. Damit muss ich noch umgehen lernen. Er schreibt mir mind. täglich, gerade in jenen 'ersten freien Momenten', also kurz vorm Schlafengehen, direkt nach der Arbeit, in einer kurzen Pause etc. Aber er arbeitet nonstop und daher hat er auch wenig Zeit zum Schreiben (er arbeitet sehr asketisch, scheint mir. Ich würde über mich eher sagen, dass ich obsessiv arbeite Ich bin jedenfalls auch so 'arbeitswütend'). Wenn wir uns sehen, ist es, wie gesagt, traumhaft, himmlisch, da sind wir beide uns einig. Er fühlt sich unheimlich wohl bei mir und gibt mir auch zu verstehen, dass das so ist (in Wort wie Tat). Ich selbst schreibe auch meine Doktorarbeit, habe wenig Zeit, habe eine sehr einengende Beziehung hinter mir (voller Misstrauen und unausgesprochener Verbote seinerseits, die ich alle ohne Widerwort ertrug). Ich liebe das Gefühl, unabhängig zu sein, aber wie Fische nun einmal so sind, verliere ich schnell den Boden unter den Füßen, wenn mich nicht jemand stabilisiert. Und genau das ist es: D a s i s t m e i n P r o b l e m .... Denn einerseits habe ich das Gefühl, dass er mich vollständig erden kann, denn irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich n i c h t s anderes brauche, um mein 'restliches' Leben stabil und genießend zu leben; andererseits habe ich aber wiederholt ungeheure Gefühlsunsicherheitsschockleidenszustände (k.A., wie ich das sonst nennen soll), ohne genau zu verstehen, warum die so jäh kommen und mich dann einen ganzen Tag oder länger vollkommen lahmlegen können und totunglücklich machen, extrem verunsichern.... So leide ich wegen ihm ab und zu, erlebe gegenstandslose Alpträume tagsüber und träume nachts die seltsamsten, symbolischsten Träume (z.B. sehe ich ihn ständig in einer anderen Gestalt)... Ich weiß nicht, wieso ich diese Gefühlsunsicherheitsschockleidenszustände habe und was ich brauche, um mich mit ihm sicher zu fühlen. Ich habe schon das Gefühl, dass er nicht gehen wird, wenn ich mich entschließen sollte, mich auf ihn und diese seine Lebenseinstellung einzulassen. Ich glaube schon, dass wir eine Vertrauensbasis aufbauen können, denn wir vertrauen einander bereits wirklich Tiefverborgenes in uns an. Wir können so intim sein, wie ich das sonst im Grunde kaum oder gar nicht kenne. Er ist so besonders. Für mich ist es wirklich unbegreiflich, jemandem begegnet zu sein, demgegenüber ich so viel Respekt empfinden kann. Ich habe das einmal so beschrieben: Ich habe bisher immer das Gefühl gehabt, dass alle Männer, denen ich begegnet bin (und schlechte Erfahrungen habe ich in der Liebe bisher tatsächlich nicht gemacht bzw. Schlechtes dann pragmatisch gesehen und dadurch akzeptiert/affirmiert), t r a n s p a r e n t sind, dass ich durch sie hindurch greifen kann. Er hingegen ist o p a k und widerständig, das gefällt mir zutiefst, das imponiert mir, das macht mich irgendwie glücklich... Und außerdem bin ich vollkommen verrückt nach ihm... Ich bin nun nicht polyamoureuse oder polygam. Anfangs habe ich das ausprobiert: Hatte ein Date vereinbart, bekam aber am Tag des Dates solche Bauchschmerzen, dass ich das Date absagen musste. Ich musste in diesem Moment: Für mich ist das nichts. Das weiß er auch und findet das Ordnung. Achja: Er sagt, er habe vor mir zweimal jemanden online gedatet; das war dann aber nichts. Er habe bisher keine Zeit gehabt, noch etwas anderes neben ihr laufen zu haben (die beiden sind aber kein Jahr zusammen; vorher hatte er eine offene Beziehung für 6 Monate, ohne dass bei ihm etwas anderes lief; sie wollte das damals so und es ging gar nicht gut). Das ist also, denke ich, auch für die Zukunft nicht ausgeschlossen. Das ist etwas, was ich ihn dringend fragen müsste, wenn ich mich entschließen sollte, weiterhin mit ihm etwas zu versuchen... Denn ich habe das Gefühl, dass mich das verletzen könnte?? Ich habe bereits sehr viel geschrieben. Ich stoppe jetzt einfach. Ich bin wirklich sehr gespannt auf eure Reaktionen hier. Ich danke euch im Voraus! |
|
|
13.12.2017, 13:51
|
|
|
RE: Monogame Fischefrau trifft 'polyamoureusen' Steinbockmann - Gibt es Hoffnung?
Warum definierst du eine Fernbeziehung nicht als monogame fixe Beziehung?
|
13.12.2017, 18:15
|
|
|
RE: Monogame Fischefrau trifft 'polyamoureusen' Steinbockmann - Gibt es Hoffnung?
Manche Steinböcke haben auch das Helfersyndrom durch ihre Steinbock-typische soziale Einstellung. Auf der einen Seite wollen sie immer wieder den "Schwächeren" helfen und anderseits wollen sie auch das Gefühl haben, von anderen Menschen gebraucht zu werden und sich dadurch auch wichtig zu fühlen. Kann auch aus einem geringen Selbstwertgefühl heraus kommen und bestärken es oftmals dadurch, andere zu helfen. Einer der negativen Seite ist auch, dass solche Menschen ihre eigene Wünsche und Bedürfnisse dadurch vernachlässigen.
Dieser Steinbock und sein Verhältnis zu seiner Dame könnte wunderbar da hineinpassen. Ob da eine Polygamie wirklich hineinpasst oder es nur eine Schutzbehauptung ist, um nicht vor einer Entscheidung gestellt zu werden "sie oder ich", ist drüber nachzudenken. Ich denke, auf der einen Seite fühlt er sich zu dir hingezogen, aber er will die andere Dame nicht opfern für eine Beziehung mit dir oder mit wem auch immer. Egal wer an seiner Seite sein wird, solange die andere Dame in seinem Leben sehr präsent ist, wird diese immer irgendwie die "2. Geige" spielen. Wer damit kein Problem hat und/oder ggf. eine offene Beziehung liebt, die passt besser zu jemanden wie ihn. Wer aber seinen Partner mit niemanden teilen will, der sollte die Finger von solchen Menschen lassen. Konflikte und Reibungspunkte sind vorprogrammiert. |
|
|
|