Meine erste Krebsfrau
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12.07.2018, 01:00
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Lieber Elbstern,
wirklich ein wenig verzwickt die Lage gerade. Ich habe jetzt im Moment auch nur schemenhaft im Kopf, um was es sich bei euch dreht bzw. was ich dir zu dem Thema sagen möchte, werde aber versuchen meine Gedanken zu ordnen und ein wenig produktiv zu machen. Möchte euch schon gerne helfen, also auf ans Werk... Zunächst mal... Elbstern schrieb:Aber aus irgendeinem Grund konnte sie es nicht. Ich habe sie danach auch noch nie so herzlos erlebt. Sie hat mich eigentlich sehr rüde danach abgewimmelt.Kenne ich ein wenig von mir selbst... Deutet für mich darauf hin, dass es nach ihrem subjektiven Befinden Bereiche ihrer Persönlichkeit gibt, vermutlich vor allem solche wo sie wirklich aktiv an sich zweifelt und/oder über der Welt verzweifelt; sie ist sich entweder nicht sicher, ob du, wenn du sie erstmal aus dieser Näheperspektive kennst, zu der sie dir momentan scheinbar nur begrenzten Zutritt gewährt, ob du sie dann heute und auf Dauer noch liebenswert findest und ob du wirklich damit umgehen kannst. Sie denkt, ja wenn ihr euch nett auch über schwierige Themen unterhaltet geht es noch, aber was ist wenn sie mal wirklich verzweifelt ist und sich in ihrer Verzweiflung vielleicht nichtmal mehr richtig artikulieren kann, weil es ihr so schlecht geht, und weil es vermutlich Probleme sind für die sie für sich noch keine Lösung gefunden hat, ob du sie mit diesen Problemen, von denen sie dir anscheinend erst die Oberfläche gezeigt hat, dann auch magst. Entweder das, oder sie hat in eurer Kennenlernphase Eigenschaften an dir beobachtet (wovon sie dir nichts mitgeteilt hat), die sie aus früheren Beziehungen kennt und die sie zu der Befürchtung verleiten, also eigentlich zu derselben die ich oben beschrieben habe, dass du sie wenn du sie kennst nicht aushalten kannst. Gut möglich eine Mischung aus dem Ersten und dem Zweiten. Also kurz nochmal zusammengefasst eigentlich ähnlich wie das was ich schon in meiner obigen Mail gesagt habe: Sie hat große Angst dass du sie nicht aushältst und zwar weil es Bereiche in ihrer Persönlichkeit gibt, die du noch nicht vollständig kennst und die noch nicht ausgereift sind. Sie braucht wie ich schon sagte einen wirklichen Freund, der sie gerne hat und ihr liebevoll hilft sich selbst zu helfen, und keinen Prinzen in einer glänzenden Rüstung. Damit meine ich nicht, dass ihr nur Freunde sein könnt. Wenn ihr euch weiter kennen lernt und eine Beziehung wollt passt. Jedoch, das Folgende macht mir ein klein wenig Sorgen: Elbstern schrieb:Ich habe ihr nie ein Ultimatum oder so etwas in der Art gestellt, das würde ich bei keinem Menschen tun. Manchmal möchte man einfach mal einem Menschen sagen, dass man ihn sehr gerne hat, er einem wichtig geworden ist und man ihn nicht mehr verlieren will.Was du da sagst ist insofern richtig, als dass man generell jeden Menschen in seiner Selbstbestimmtheit achten soll und deutet ein wenig in die Richtung sie akzeptieren wollen wie sie ist und das ist eine edle Absicht von dir und zunächst auch richtig. Aus dem folgenden Grund finde ich aber, dass du speziell in diesem Fall zu sehr den edlen Prinzen auf den Ross mimst vor dessen Rolle ich dich gewarnt habe sie einzunehmen, denn du darfst sie einfach nicht vor allem Übel dieser Welt beschützen und zwar in diesem speziellen Fall genau deswegen nicht, weil es hier um euch beide geht und nicht nur darum wie dezidiert sie sich in einer Beziehung mit dir fühlen würde, sondern du bist auch ein Part von euch beiden und du musst aufpassen, dass du dich nicht vor den Karren spannen lässt, dass du dich immer darum bemühst sie in ihren Gefühlen nicht zu verletzen, während sie sich auch auf sich und ihre eigene Gefühlslage konzentriert, sodass auf Dauer zwischen euch beiden ein Ungleichgewicht in der Bewertung der jeweiligen Standpunkte entsteht a la deine Gefühle sind immer unwichtig weil weniger tief oder sensibel und sie hat mit dem was sie tut immer Recht. Sie wurde evtl. einmal verletzt oder hat zumindest ernsthafte Zweifel, dass du sie so mögen könntest wie sie ist, z.B. mit all ihrer Unsicherheit. Der springende Punkt in eurer aktuellen Lage ist: Du hast dich bis jetzt nach deinem besten Wissen und Gewissen darum bemüht, dass sie sich bei dir wohl fühlt und das Gefühl hat, dass sie sich auf dich verlassen kann. Vermutlich hast du, ohne es zu wollen in eurer Kennenlernphase trotzdem das Eine oder Andere "falsch gemacht" bzw. etwas getan, was sie an deinen ernsthaften Absichten zweifeln lässt. OK. Vielleicht hast du wirklich irgendwo etwas getan und warst irgendwo unsensibel und hast ihr den Eindruck vermittelt, dass sie bei dir nicht sicher sein kann und vielleicht oder wahrscheinlich, wenn sie dir kommunizierte, was du falsch gemacht hättest, dann bekämst du die Möglichkeit dich zu reflektieren und dich zu entschuldigen, wenn es dir wirklich leid tut und an dir zu arbeiten oder eben sie ein wenig in ihre Schranken zu weisen, wenn du den Eindruck hättest, dass es ein Problem ist, das sie doch eigentlich auf ihrer Seite suchen sollte. Hätte hätte Fahrradkette, das Problem ist, dass sie die anstatt das Gespräch mit dir zu suchen und konkret über ihre Belange zu werden, dich einfach im Dunkeln vor dich hintappen lässt. Ich denke sie meint das nicht Böse. Aber gut und gut gemeint ist nicht das Gleiche denn sie lässt dich im Dunkeln über ihre Gefühle und wenn du jetzt ein Typ wärst, der auch nicht so ganz stabil ist so wie sie, dann könntest du dich in dieser Situation ganz schön selbst zerfleischen und im Verhältnis zu dem ehrlichen und offenen Geständnis das von deiner Seite kam ist ihre Reaktion, dass sie dir einerseits sagt sie möge dich und dich dann so im Dunkeln tappen lässt was sie eigentlich will (liebt sie dich noch und kann es nicht zulassen, hegt sie einen Groll gegen dich und will dich wirklich nie wieder sehen und hat es aber nur nett verpackt, whatever) nicht wirklich fair. Ich glaube sie hegt momentan widerstreitende Gefühle in sich: Einerseits hat sie Angst (wieder?) verletzt zu werden und kann die Gefühle die mit dieser Angst zusammenhängen evtl. nicht gut ordnen/konkret benennen, andererseits würde sie es schon gerne mit dir probieren, aber aus Überforderung mit der Situation und ihren Gefühlen traut sie sich keinen Schritt weiter, grübelt viel rum, Krebse neigen im Gegensatz zu Schützen ja auch zum Pessimismus usw. Wie gesagt finde ich ihr verhalten verantwortungslos, aber nicht nur dir gegenüber sondern nicht zuletzt auch sich selbst gegenüber, sie gibt sich ebensowenig wie dir wirklich eine Chance. Aus diesem Grund verstehe ich dich wenn du sagst du wüsstest gerade nicht wirklich was zu tun. Im Grunde genommen kannst du nicht allzu viel tun, denn du hast ja schon dein Schicksal in ihre Hände gegeben und was sie damit tut ist sie spielt innerlich damit PingPong; zumindest ist sie so fair und tut es nach außen nicht unbedingt sondern hat dich ja in die Schranken verwiesen, aber das ja auch wiederum in so einer Form dass man es kaum ernst nehmen kann weil man ja doch den Eindruck hat, dass es evtl. doch nicht unbedingt das ist was sie von dir will, eine Trennung, sondern eher aus Überforderung so reagiert. Aber zurück nochmal zum praktischen Teil: Ich denke den größten Gefallen tust du ihr nicht damit, wenn du sagst, dass du für immer und ewig für sie da sein wirst. Denn das hast du ja schon gesagt, und sie hat hier bewiesen, dass sie für ihre eigenen Handlungen ebenso wenig wie für deine Person Verantwortung übernehmen kann bzw. besser gesagt es einfach nicht tut: Sie benimmt sich dir gegenüber uneindeutig, so dass du nur schweren Herzens und aus eigener Ratlosigkeit mit ihr abschließen kannst; weder erwidert sie deine Liebe, noch zeigt sie dir konkrete Handlungsfelder auf oder sagt dir dass es mit euch eindeutig nichts wird, sondern sie zeigt dir das überforderte hilflose Mädchen, das es schwer hat im Leben. Im Verhältnis wie du dich verhalten hast ist das wie gesagt nicht ganz fair und aus diesem Grund finde ich, ist ein Abschied der besagt: "Du kannst jederzeit wieder zu mir kommen, fühl die geherzt!" ihr gegenüber nicht angemessen. Sie ist ein erwachsener Mensch und muss, wenn sie dich wirklich mag, auch auf deine Gefühle Rücksicht nehmen, genauso wie du dein bestes für sie gegeben hast! Wenn sie wie eine erwachsene Person behandelt und in ihren Aktionen ernst genommen werden möchte, dann muss sie auch lernen Verantwortung gegen sich selbst sowie auch gegen andere zu tragen! Und als solch ein erwachsener Mensch, der zu einem anderen erwachsenen mit Rechten aber auch Pflichten ausgestatteten Menschen spricht, den er gerne mag und dem er eine Chance geben möchte, sich selbst aufzuklären und evtl. auch für ein gemeinsames Wir; als solch ein erwachsener Mensch würde ich ihr freundlich aber bestimmt das für euch Problematische an eurer aktuellen Situation aufzeigen und sie darum bitten in diesen Punkten Lösungsvorschläge zu erarbeiten, denn es sind Punkte auf die du von deiner Seite so wie die Situation momentan ist, keinen Einfluss nehmen kannst. Du könntest ihr eure Situation in etwa folgendermaßen schildern: Die Ausgangslage ist im Moment ja die, dass du sie magst und ihr das auch so kommuniziert hast. Sie hat dich sehr emotional zurückgewiesen und dir gesagt sie würde dir nicht gut tun. Nun bist du dir nicht sicher, ob sie wirklich nicht mit dir zusammen sein möchte, oder ob sie nur den Eindruck hätte, sie sei nicht gut genug für dich oder etwas in der Richtung. Falls es wirklich nur um Ersteres ginge, dann wäre es zwar etwas schade, aber du könntest dich natürlich damit arrangieren. Gleichzeitig lässt dich aber der Gedanke nicht los, dass es eher an der zweiten Sache liegen könnte und sie dich eher aus einer Art Überforderung abserviert hat, als weil sie es wirklich so möchte. Und falls es tatsächlich dieses Zweitere ist, dann tut es dir wirklich leid falls du ihr irgendwie den Eindruck vermittelt hast sie könnte irgendwie nicht gut genug für dich sein, oder du würdest sie aufgrund einer Schwäche von ihr verurteilen oder ähnliches. Du wolltest nicht, dass sie sich bei dir irgendwie unsicher fühlen muss oder so als ob sie nicht gut genug für dich wäre, denn in Wirklichkeit ist natürlich das Gegenteil der Fall. Gleichzeitig bist du in der momentanen Situation aber auch ratlos, denn du hast dich eigentlich wirklich darum bemüht ihr auf allen Ebenen entgegenzukommen wie du kannst und kannst dir nicht wirklich erklären, was du genau getan hast, dass sie sich so vor dir zu schämen müssen glaubt. Vielleicht bist du aber tatsächlich einmal grob zu ihr gewesen und hast es nicht gemerkt oder ähnliches. Das liegt natürlich im Bereich des Möglichen und wenn es das ist dann würdest du dich gern entschuldigen und gerne eine Chance bekommen dich zu bessern. Es liegt wie gesagt im Bereich des Möglichen dass du grob zu ihr warst, aber am Ende musst du sagen: Es liegen viele Dinge im Bereich des Möglichen, aber du ohne ihre Hilfe kannst du letztendlich leider nicht wissen was geschehen ist, denn zumindest nach deinem Eindruck lief es zwischen euch eigentlich ganz gut. Gerne würdest du eure Startschwierigkeiten mit ihr zusammen angehen, aber dazu benötigst du von ihr einen kleinen Vertrauensvorschuss (den du ihr ja immerhin auch gewährt hast) und eine Aufklärung darüber, was derzeit in ihr vorgeht/warum sie an euch beiden zweifelt. Diese Nachricht wird höchstwahrscheinlich die letzte sein, die von deiner Seite kommt, denn du möchtest sie nach ihrem Nein das sie dir gegeben hat auch nicht bedrängen, wenn es ihr ernst damit ist. Wenn du aber richtig lagst, dass sie eher aus Verzweiflung als aus einem echten nicht-wollen heraus reagiert hat, dann bist du gerne für sie da, wenn sie an diesem Thema gemeinsam (!) mit dir arbeiten will. ENDE =D Nochmal zu deinem Zitat: Elbstern schrieb:Ich habe leider keinen Kontakt mehr zu ihr. Ich weiß auch nicht, ob es so gut wäre mit ihr wieder in Kontakt zu treten. Ich wüsste ehrlich gesagt auch gar nicht mehr wie. Ich würde ihr jedenfalls jederzeit wieder genau das Gleiche sagen, auf genau der gleichen romantischen Schiene.Merkst du in meinem vorgeschlagenen Text den Fokusunterschied? -> „Du magst sie, aber ohne ein Zutun von ihrer Seite kann nichts aus euch werden!“ Ein Tick weniger romantisch als die Prinzengeschichte, aber die einzige realistische Chance die ich momentan für euch sehe. Ich merke ich bin ein bisschen ins Schwafeln gekommen darum sind ein oder zwei Absätze mit ein paar schwer leserlichen Dopplungen ausgestattet, die das Lesevergnügen etwas schmälern; und sorry aber es ist zu spät von der Uhrzeit als dass ich das noch korrigiere =D. Den Brief finde ich allerdings relativ gelungen. Was denkst du? Worth a try? =D |
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12.07.2018, 20:55
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RE: Meine erste Krebsfrau
Ich habe heute den ganzen Tag tatsächlich über deine Worte nachgedacht und sie für mich kritisch reflektiert.
Ich glaube, dass ich durchaus Fehler im Umgang mit ihr gemacht habe, allerdings nicht bewusst, sonst hätte ich sie nicht gemacht. Ich glaube, dass sie bei mir sehr stark den Beschützerinstinkt bedient hat. Wir Schützen laufen dann „leider“ zur Hochform auf. In der Regel ist das nichts schlechtes, weil wir es dann erst meinen. Es ist aber sehr gut möglich, dass ich sie zu sehr schützen wollte bzw. zu viel abnehmen wollte. Ich weiß, dass sie viele Baustellen mit sich trägt und ich wollte ihr dabei helfen. Vermutlich habe ich aber genau das Gegenteil erreicht. Ich gebe durchaus zu, dass ich da Fehler gemach habe, wobei überhaupt nicht bewusst. Ihr O-Ton war, dass sie mir nicht gut tun würde und ich sie in Ruhe lassen soll. Vermutlich war ich schon weiter als sie, sie wusste vielleicht noch gar nicht, ob sie sich darauf einlassen konnte oder eben nicht. Das ist eine ziemlich verfahrene Situation aktuell und ich muss ehrlich gesetehen, ich weiß gar nicht, wie ich nochmal einen Versuch der Kommunikation starten könnte. Sie ist die typische Krebsfrau, wie sie hier oft beschrieben wird. Ich denke nicht, dass sie sich nochmal melden wird. Aktuell ist sie eh schon eine Woche im Urlaub und ich bin es jetzt für 4 ½ Wochen auch. Vielleicht sollte ich danach noch einmal einen Versuch starten, um einfach als „Freund für sie“ präsent zu sein. Ich weiß nur noch nicht wie ich den Kontakt suchen sollte. Ehrlich gesagt, muss ich mir selber mal über alles klar werden und in Ruhe nachdenken. Das wollte ich im Urlaub, weit weg von der Heimat machen. Aus der Perspektive, dass sie sehr viele Baustellen in sich trägt und denken könnte, dass ich nicht damit umgehen könnte oder nicht für sie da sein könnte, habe ich das noch nie gesehen. Der Schütze neigt leider nicht zu so einem „Eckendenken“ und das meine ich jetzt gar nicht böse! Baustellen hat sie sehr viele und ich denke da ist noch so einiges aus der Vergangenheit, was in ihr köcheln wird und vielleicht noch nicht verarbeitet ist. Vielen Dank für diesen Denkansatz! |
15.07.2018, 04:01
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RE: Meine erste Krebsfrau
Lieber Elbstern,
keine Sorge ich entlasse dich nach dieser Nachricht in deinen wohlverdienten Urlaub. Aber zwei Sachen möchte ich noch anmerken. Die eine betrifft ein Missverständnis und die andere meinen etwas untypischen Umgang mit Fällen wie deiner Krebsfrau, für den ich aber gute Gründe zu haben glaube, darum möchte ich mich in dieser Sache ein wenig erklären. Zu erst zum Missverständnis Elbstern schrieb:Ihr O-Ton war, dass sie mir nicht gut tun würde und ich sie in Ruhe lassen soll. Vermutlich war ich schon weiter als sie, sie wusste vielleicht noch gar nicht, ob sie sich darauf einlassen konnte oder eben nicht. Das ist eine ziemlich verfahrene Situation aktuell und ich muss ehrlich gesetehen, ich weiß gar nicht, wie ich nochmal einen Versuch der Kommunikation starten könnte. […] Vielleicht sollte ich danach noch einmal einen Versuch starten, um einfach als „Freund für sie“ präsent zu sein. Ich weiß nur noch nicht wie ich den Kontakt suchen sollte. Sorry, aber hier muss ich es noch mal sagen: Du bist zu ihr ein paar Takte zu nett. Sie hätte dir sagen können dass sie Zeit braucht, um über euch nachzudenken oder dass sie dich noch ein wenig besser kennenlernen möchte weil ihr der ein oder andere Aspekt eurer Bekanntschaft noch nicht hinreichend einleuchtet. Das hat sie aber nicht getan, sondern sie hat dich (vermutlich aus Überforderung, aber das ist ihr Bier und nicht deins!) darum gebeten sie in Ruhe zu lassen; und wenn du diese Bitte von ihr jetzt wohlwollend übergehst und den Kontakt suchst um für sie da sein zu können, dann suggerierst du ihr damit, dass es OK ist, wenn sie Ihre Gefühle nicht klar kriegt und dir einfach aus Unentschlossenheit heraus an den Kopf werfen darf was sie will. Das ist nicht so schlimm, denn am Ende nimmst du sie in ihren Äußerungen sowieso nicht ernst und mithin diese ihr auch nicht übel. Das könnte sich dann gut zu einem Muster bei euch entwickeln, das dir mit der Zeit verständlicherweise dann auch zunehmend auf die Nerven gehen wird, immerhin investierst du viel Arbeit machst dir Gedanken wie du ihr gegenübertreten sollst und wie du für sie da sein kannst während sie es einfach nicht schafft auf ihre Gefühle klar zu kommen. Irgendwann siehst du nicht mehr ein, warum du dir das antun sollst und verlässt sie aber wirklich. Dann stimmst du, nicht ganz zu Unrecht, in den Chor derer ein die Krebse als belastend und unselbstständig empfinden und sie wird für sich denken, dass sie schon von Anfang an gewusst hat dass du sie nicht aushalten wirst, wird dich zu den Akten als einen weiteren Beweis ihres Scheiterns in der Welt legen und beim nächsten Mann wird sie dann wieder genau so unbedarft reagieren wie bei dir, von dem sie denkt hätte sie doch nur gleich auf Ihre Zweifel dich bezüglich gehört, dann wäre ihr einiges Leid erspart geblieben. Gleichzeitig mag sie diesen Typen dann aber und würde schon irgendwie gerne, aber wie gesagt hat sie ja diese ganzen Enttäuschungen erlebt … das ganze Elend das sie halt auch mit dir gerade durchlebt, … schon wieder! Darum kann ich nicht aufhören es zu betonen: Diese Frau muss lernen als erwachsener Mensch zu agieren, das heißt verantwortungsbewusst mit sich und den Menschen in ihrer Umwelt umzugehen. Wenn sie das nicht kann, dann sind es nicht die anderen die sie sozial isolieren, sondern sie ist es selbst. Und ich finde, darauf komme ich gleich noch, dass es auch wichtig ist, dass man ihr das aktiv kommuniziert, um ihr eine Chance zu geben sich selbst zu reflektieren und als handlungsmächtig zu erleben im Gegensatz zur ohnmächtigen Opferperspektive aus der sie sich derzeit oft sieht. Oder nochmal etwas praktischer auf eure Situation bezogen: Sieh doch mal, Elbstern. Du bist zu ihr hingegangen und hast ihr deine Gefühle zu Füßen gelegt, sie damit auf den Sockel einer für dich begehrenswerten Frau erhoben. Damit hast du dich verletzlich vor ihr gemacht. Sie hätte dich strikt zurückweisen können und dich dadurch in deinem Selbstbewusstsein verletzen. Das Risiko war vielleicht eher klein weil es ja aussah als würde sie dich auch mögen, aber prinzipiell und reel bist du jedenfalls dieses Risiko eingegangen, was im weiteren Sinne ja auch der einzig gangbare Weg ist, wenn du euch beiden eine Chance geben wolltest. Und jetzt im Verhältnis ihre Reaktion: Sie hat Angst dass du sie nicht mögen könntest, obwohl es bisher zumindest nach außen den Anschein erweckte, dass es mit euch ganz gut klappt. Evtl. sieht sie in dir Reaktionen/Aktionen/Muster die sie schon kennt, die sie dir nicht mitteilt, die sie aber skeptisch werden lassen, ob das mit euch wirklich so klappen könnte, wie du dir das vorstellst. Wenn sie so fair wäre wie du, und euch eine Chance geben wollte, dann würde sie versuchen ihre Sorgen in Worte zu fassen und mit dir ein Gespräch darüber zu führen. Wenn sie euch keine Chance geben wollte, dann würde sie dir eben das deutlich zu verstehen geben. Was sie aber tatsächlich tut ist, sie kriegt ihr Gefühlsleben nicht gebacken, kann sich nicht entscheiden ob sie dir eine Chance geben soll oder nicht, und gibt ihr Gefühlswirrwarr einfach an dich weiter. „Ich bin nicht gut für dich – lass mich in Ruhe!“ – Zunächst einmal das Naheliegende: Ihr Statement ist unterschwellig widersprüchlich (sie sagt zwar lass mich in Ruhe, man hat aber das Gefühl dass sie das nicht wirklich so meint sondern nur verzweifelt ist und man verspürt direkt den Impuls helfen zu wollen), was sollst du damit anfangen? Du hast ihr mit deiner Ansage eine Richtung gewiesen, und sie gibt dir mit ihrer ein Rätsel auf, das du jetzt lösen musst, wenn du den Kontakt halten willst, der dir ja wichtig ist. So grübelst du ja z.B. schon vor dich her wie du es nur schaffst nach dem Urlaub in ihre Nähe zu kommen. Das ist irgendwie ungleichverteilte Arbeit findest du nicht? Dann zum nächsten Punkt. Ihre zunächst paradox klingende Forderung hört sich im Unterton an wie: „Ich brauche deine Bestätigung dass ich liebenswert bin, ich bin verzweifelt, hilf mir!“ Und das ganz konkrete Problem dabei ist, dass diese Forderung ein Ausdruck unbereinigter Gefühle ist und in wesentlichen Stücken der realen Grundlage entbehrt. Wenn du nun tatsächlich gemäß diesem Unterton reagieren würdest, dann wäre sie dir denke ich zwar tatsächlich dankbar jemanden zu haben, der ihr versichert dass er sie liebenswert findet so wie sie ist, jedoch: Ihre Gefühle unzureichend zu sein kommen ja aus ganz konkreten sich in der Realität abspielenden Situationen und diffuse Liebesbekundungen sind zwar schmeichelhaft und helfen auf eine begrenzte Zeit dieses Gefühl der Unzulänglichkeit zu deckeln. Aber die ganz konkreten Probleme löst es nicht und das heißt, du wärst ihr mit solch einer starken Schulter die sie sich wünscht nicht wirklich eine Hilfe. Ihre Probleme würden bleiben und du müsstest diese Aufpasserrolle bis in alle Ewigkeit spielen bzw. so lange bis es dir auf die Nerven geht, dass sie ihre Probleme nicht mal angeht und dann das Weite suchst. Hier möchte ich überleiten zu meinem nächsten Thema… Elbstern schrieb:Baustellen hat sie sehr viele und ich denke da ist noch so einiges aus der Vergangenheit, was in ihr köcheln wird und vielleicht noch nicht verarbeitet ist. Vielen Dank für diesen Denkansatz! Ok. Ich denke du merkst so langsam dass diese Frau wenn man sie falsch angeht ein ganzes Stück verschwendete Arbeit sein kann, so wie ich es ja auch nicht müde werde zu wiederholen. Sie hat Probleme mit sich selbst, höchstvermutlich ist ihr Selbstbewusstsein angeknackst und ich könnte mir vorstellen, dass du in deinem Urlaub zu einem ähnlichen Urteil bezüglich eurer Geschichte kommen wirst, wie die meisten Forumsnutzer hier es in solchen Situationen aus eigener Erfahrung oder Überzeugung raten. Nämlich dass sie zu viele Probleme mit sich selbst hat und erstmal mit sich selbst ins Reine kommen sollte. In dieser Aussage gehe ich noch mit und stimme zu. Dann heißt es aber meist bezüglich der Konsequenz aus der gegebenen Situation: „Lass sie/ihn in Ruhe. So nen Stress musst du dir nicht geben!“ Und dieser Aussage kann ich aus verschiedenen Gründen nicht ohne Weiteres zustimmen. Die Gesellschaft in der wir leben ist zivilisatorisch Gott sei Dank in einigen Punkten durchaus auf einem den Einzelnen angemessenen Level anerkennenden aber auch in die Verantwortung nehmenden Punkt angelangt. In einigen Punkten gibt es aber auch stellenweise blinde Flecke und ich finde dieser Fall ist so einer. Generell lässt sich der Aussage der Einzelne ist für sein Handeln selbst verantwortlich zustimmen. Es gibt aber auch Fälle, wo der Einzelne unverschuldet in eine Dynamik geraten ist in der z.B. systematisch daran gearbeitet wurde sein Selbstbewusstsein zu untergraben, grob gesagt Fälle von Missbrauch. Der Einzelne ist natürlich am Missbrauch selbst nicht schuld, trägt aber eine Verantwortung dafür, wie er mit diesen Dingen die ihm geschehen sind umgeht. Auch noch kurz zu erwähnen: Krebse lassen sich in solchen Fällen besonders leicht verunsichern, weil sie besonders stark an anderen hängen und an sich selbst zweifeln ... Jedenfalls stimmt es, dass man dafür die Verantwortung trägt mit sich selbst einen wertschätzenden Umgang zu erlernen. Jedoch: Woher soll man über diese Verantwortung gegen sich selbst bescheid wissen, wenn einem doch stänidg erzählt wurde man könne nichts und man solle sich der Gewalt des anderen unterordnen? Auf diesen Gedanken dass man für sich Verantwortung trägt und dass es nicht in Ordnung ist was mit einem geschehen ist muss man erstmal kommen. Denn regulär sieht der Lebensverlauf einer solchen Person nicht selten so aus, dass sie durch das was ihr passiert ist denkt, dass sie nicht liebenswert sei. (Und ich gehe im Übrigen wirklich von einer Person aus, die eigentlich begabt und klug ist und nicht von Personen, die ihrer eigenen Art nach selbst dem Pöbel nahestehen ergo ähnlich dumme undoder gewalttätige Verhaltensweisen an den Tag legen wie die Menschen von denen sie unterdrückt werden.) Und ihre sozialen Kontakte zu Menschen die ihrem eigenen freundlichen und intelligenten Wesen eigentlich näher stehen werden aufgrund dieses Denkens trotz der Tatsache dass eigentlich wirkliche Gemeinsamkeiten da sind trotzdem erfolglos sein. Und dieser andere Grund ist der, dass diese Person mit schlechten Erfahrungen sich zum Beispiel für ihre Herkunft schämt für die sie zwar nichts kann, aber man hat doch solche Anteile in sich und sei es nur, dass man sich aufgrund der vorangegangenen Gewalteinwirkung viel vorsichtiger im sozialen Umgang bewegt als die anderen Menschen es tun. Niemand hat einem gesagt, dass es die eigene Aufgabe ist ein gesundes Selbstbewusstsein aufzubauen, und wenn man sich dann unsicher verhält in der sozialen Interaktion, weil man es nicht anders gewohnt ist, dann kommen im Sozialen die nächsten Verunsicherungen hinzu, weil sich die Menschen von einem abwenden, und zwar zum Beispiel mit dem Gedanken, dass der andere einem nicht gut tut, dass dieser Erfahrungen gemacht hat, die er erstmal selbst verarbeiten muss um ein gesundes Selbstbewusstsein zu haben. Und diese Situation ist eigentlich dann wirklich irgendwie paradox, wenn man selbst denkt die Menschen wenden sich von einem ab, weil man nicht liebenswert sei, während die Menschen selbst sich vielleicht nur denken, dass man selbst die Aufgabe hat eine liebenswerte Haltung gegen sich selbst zu entwickeln, aber einem dies nicht aktiv kommunizieren sondern sich nur schweigend zurückziehen. Es ist eigentlich ähnlich wie bei Vergewaltigungen nur etwas weniger erforscht irgendwie, dass die Opfer von z.B. elterlicher Gewalt oder in der Intensität ähnlicher Erfahrungen im sozialen Bereich gerade in der frühkindlichen Phase (z.B. Aufwachsen innerhalb eines Feundeskreises wo verantwortungslos mit einem umgegangen wird o.ä.), sie sind sozial in einer Weise isoliert, dass keiner ihnen sagt, dass sie sich selbst helfen müssen oder dass sie Hilfe zur Selbsthilfe brauchen in Form eines Therapeuten, oder auch in Form eines Freundes, was eine andere Form von unterstützender Qualität haben kann. Wie gesagt bin ich absolut dagegen, dass man sich von Menschen, die mit sich selbst Probleme haben ausnutzen lässt. So dass man z.B. ihnen immer zustimmen muss, dass die anderen böse zu ihnen sind und dass man diesen Leuten an ihrer selbst statt ihr Ego aufbauen soll. Aber diesen Impuls zu setzen, dass man lernt, dass man für sein Leben verantwortlich ist anstatt Ungerechtigkeiten ertragen und sie unterordnen zu müssen; dieser Impuls, der bei jedem Kind aus einer nicht-asozialen Familie mit einer auf Verantwortung und Konsequenz bedachten Erziehung schon früh gelegt wurde, wurde bei diesen Leuten nie gelegt und so wissen sie auch gar nicht, dass sie etwas gegen Ihre soziale Isolation (dass sich andere von ihnen abwenden) unternehmen können, indem sie sich dem Anderen gegenüber angemessen verhalten und sich zum Beispiel bei Verunsicherung nicht zurückziehen sollen, so dass der andere irritiert von ihnen ist. Sie wissen nicht, dass sie Verantwortung tragen, denn sie bekommen ja angelernt, dass sie das was die anderne sagen unhinterfragt akzeptieren sollen, und wenn sie aus Irritation einmal schweigen, dann eine komische Situation entsteht und der Gegenüber sich abwendet werden sie höchstvermutlich eher denken, dass der andere sie nicht verlässt weil er aus ihrem Schweigen nicht schlau wird, sondern weil sie irgendwie dümmer als er wären und ihn nicht richtig verstehen würden... sie erkennen einfach nicht, dass sie konkret etwas tun können und sogar müssen, weil sie ihrer Verantwortung der Situationsinterpretation nicht gerecht werden, weil ihnen aktiv vermittelt wurde, dass es schlecht ist selbst zu interpretieren und zu (inter)agieren (und - etwas OT - dass man sich Dinge gefallen lassen muss. Wobei ich mit gefallen lassen jetzt nicht direkt dieses Abwenden meine auch wenn es stimmt dass sie sich auch dieses "gefallen lassen", sondern dass solche Leute im Sozialen dann wirklich dazu neigen sich Aufgaben und Menschen zu suchen, die unter ihrem Niveau sind, weil sie denken zu dumm für die Aufgaben und Menschen zu sein, mit denen sie eigentlich einiges gemeinsam haben und die sie eigentlich interessieren). Ich habe nun doch etwas mehr dazu geschrieben, bin aber auch zufrieden damit, weil es Dinge gibt, die sich nunmal schwer runterbrechen lassen. V.a. wenn man über Themen spricht die im Diskurs so - noch? - keinen Platz haben/verankert sind. Ich selbst habe übrigens auch häusliche Gewalt erlebt samt Unterstützung der ganzen Familie. Obwohl ich eigentlich intelligent, eloquent, begabt, humorvoll, attraktiv bin und noch einige weitere Vorzüge habe XD, habe ich mich den Großteil meines bisherigen Lebens geschämt, an mir geweifelt und Angst vor Menschen gehabt. Einen einzigen Freund habe ich der die sozialen Dynamiken die ich gerade beschrieben habe verstanden hat ohne dass er sie selbst erlebt hat so wie ich und der mich immer rückhaltlos unterstützt hat (Er sagt Kritik sei ein Kompliment in liberalen Gesellschaften und ich denke er hat recht. Er ist übrigens ein Steinbockmann X) ). Er sagt immer ich könne sehr vieles und mein größter Fehler sei meine Unsicherheit. Ich muss aber auch zugeben dass ich von mir selbst aus auch eine gewisse Reife mitbringe und wenn es zu viel mit der Unsicherheit wird mich selbst ausbremse und zur Verantwortung ziehe bzw. mittlerweile immer erfolgreicher selber daran arbeite, sodass ich ihm nicht dauernd auf den Nerven liege. Ein Bisschen Geduld bringt er aber trotzdem mit und ich denke er tut es, weil er eben auch weiß wer ich sein kann wenn ich meine Hemmungen ablege, was ich so mit der Zeit auch immer besser schaffe. Wenn man Erfolge sieht dann ist sowas dann eben auch befriedigend... Zurück zum Thema: So ganz abschätzen, ob deine Angebetete etwas ähnliches durchgemacht hat kann ich nicht. Also, ob sie selber eigentlich intelligent und liebenswert ist, aber aufgrund von massiv verunsichernden Erfahrungen in der Vergangenheit und fehlender Erziehung zur Konsequenz im Denken und Handeln, die von dir beschriebenen Schönheitsfehler in ihrem Wesen entwickelt hat, kann ich aus der Ferne nicht ganz einschätzen, halte es aber für möglich. In solche einem Fall. Also wenn ich einen Freund oder eine Freundin hätte, die in der Kennenlernphase einen guten Eindruck gemacht hat bezüglich keine Ahnung einfach vielen guten Eigenschaften, die mir den Eindruck vermitteln, dass diese Person intelligent und liebenswürdig ist (- solche Menschen sind dann selbst übrigens auch selten aktiv aggressiv, jedoch zuweilen instabil und von emotionalen Zusammenbrüchen gefährdet, weil sie nicht gelernt haben Informationen produktiv zu verarbeiten). Also wenn ich so eine/n Freund/in vor mir hätte und mit der Zeit bemerken würde, dass sie zu instabilem/widersprüchlichem Verhalten neigt, was sich in Verliebtheitsszenarien natürlich noch weiter intesiviert, da in diesen Fällen die Gefühle und alles ja noch stärker ausgeprägt sind; wenn ich jedenfalls so ein/e Freund/in vor mir hätte, dann würde ich mich auch aus dem folgenden Grund noch in der Verantwortung sehen sie mit ihrem Verhalten zu konfrontieren. Nämlich aus dem Grund, dass ich zwar wüsste, dass ich faktisch keine Verantwortung für sie trage und wie alle anderen hier auch keinen Bock hätte mich von ihr ausnutzen zu lassen. Aber angesichts dessen, dass sie in vielen Dingen eigentlich ein liebenswertes Wesen hat und nicht durch eigenes Verschulden diesen schlechten Charakterzug an sich hat und ihn ganz alleine vermutlich nicht schaffen wird zu überwinden, als solch ein Freund mit all diesem Wissen würde ich mich für mich selbst schon irgendwie schlecht fühlen, wenn ich ihr nicht zumindest eine Chance auf charakterliche Besserung geben würde. Weil ich mir denke, ein Freund zeigt sich zwar auch darin, dass er einen in guten Zeiten nimmt, aber wenn er in schlechten Zeiten nicht ein Minimum an eigener Beteiligung zeigt, dann finde ich darf man das Wort Freund für sich auch nicht in Anspruch nehmen. Für mich ist ein Freund einfach irgendwo kein Freund wenn er nur im Guten mit mir zusammen ist. Aber wie gesagt man sollte solchen Leuten eine Chance auf Selbstreflektion geben, aber man sollte sich definitiv nicht von ihnen ausnutzen lassen. Für so jemanden da zu sein, indem man immer nur seine Schwächen für ihn übernimmt und kompensiert ist zwar freundlich gemeint, ist aber eigentlich keine Hilfe und ich kann es auch verstehen, dass wenn man sich auf diese Weise mit solchen Menschen eine Weile lang beschäftigt, dass einem dann die Lust auf sie vergeht. Zuletzt noch eine Sache. Es kann sein, dass deine Freundin evtl. wenig bis keine Gewalterfahrungen in der Weise wie ich sie oben beschrieben habe erlebt hat, sondern dass ihre Instabilität tatsächlich z.B. durch ihr Sternzeichen erklärbar und somit quasi eine angeborene Charakterschwäche ist. Gerade bei Krebsen ist das nicht ganz ausgeschlossen, denn sie neigen zu kleinem Selbstbewusstsein/Unsicherheit. Zu diesem Zeitpunkt eures Verhältnisses kannst du es denke ich noch nicht so genau wissen, denn du hast noch nicht ihr volles Vertrauen, sodass sie dir solche Gewalterlebnisse erzählen würde, wenn sie welche durchgemacht hat. Bezüglich des weiteren Umgangs mit ihr musst du das aber auch nicht so genau wissen, wo ihr Verhalten genau herkommt. Wichtig ist eher sich bewusst zu machen, was es praktisch bedeuten würde, wenn du dich tatsächlich darauf einlassen würdest, ihr so eine Chance zur kritischen Reflexion zu geben, über die ich hier rede. Dabei ist es wichtig, sich einmal bewusst zu machen, dass diese negativen Verhaltensweisen, die sie an den Tag legt, bei ihr schon eingespieltes Theater sind. Sie sind ein festgefahrenes Verhaltensmuster und solche aufzubrechen, ist niemals einfach und geht nicht von gleich auf jetzt. Es ist gut möglich, dass du alleine als einzelner Mensch das auch gar nicht schaffen kannst, oder dass wenn du nun an sie rantrittst mit dem Versuch ihr bewusst zu machen, dass du sie zwar magst, aber dass sie in einer Partnerschaft oder Freundschaft mit dir ebenso ihren Teil zum Gelingen der Sache beitragen muss, dass du sie zunächst damit überforderst. Sie wird nicht damit umgehen können, vielleicht fängt sie ein Kräftemessen an in dem du freundlich aber bestimmt auf deinem Kurs bleibst (schmale Gratwanderung wenn das passiert, gib auf keinen Fall zu viel Energie rein und lass dich nie gängeln! Manchmal musst du dir auch erlauben ruppiger zu werden oder keinen Bock zu haben du bist nicht ihr ChouChou), gut möglich auch dass sie den Kontakt zu dir abbricht, weil sie einfach nicht damit umgehen kann. Für die wahrscheinlichste Variante halte ich dass sie bald den Kontakt abbricht und du sie ihrer Wege ziehen lassen und vergessen musst/darfst. Das Wichtige hieran finde ich aber dir bewusst zu machen, dass die Arbeit die du dann investiert hast aber nicht umsonst war, sondern du ihr trotzdem einen sehr großen Gefallen damit getan hast ihr die Chance zu geben es als (platonische oder Liebes-) Freunde zu versuchen. Denn auch wenn sie dich ziehen lassen wird, so wirst du trotzdem als ein besonderer Mensch in ihrer Erinnerung bleiben. Nämlich als einer, bei dem sie es nicht verkackt hat, weil sie auf unbestimmte Weise zu dumm für ihn war oder sich ihm nicht untergeordnet hat; sondern es wird ihr immer im Bewusstsein bleiben, dieses Gefühl dass sie Macht über einen Menschen hatte (= sie kann etwas in der Welt bewirken und ist nicht wehrlos; und genau das ist es ja auch was wir mit Freunden tun: wir machen uns vor ihnen verletzlich und gestehen ihnen eine gewisse Macht über uns zu. Und auch das wird ihr in Erinnerung bleiben, dass sie wirklich und sei es nur für einen kurzen Moment einen Freund im Leben hatte; und im nächsten Gedankenschritt: ) und dass sie nicht dazu in der Lage war verantwortlich mit dieser Macht umzugehen. Dass dieses Mal ganz eindeutig und ohne es zu wollen, sondern einfach weil sie sich nicht genug gekümmert hat; dass sie diesmal der Täter in einer Beziehung war und nicht das arme Opfer. Diese Erfahrung ist Gold wert und kann in ihr viel bewegen, auch wenn vielleicht nicht unmittelbar, so doch bestimmt und sei es nur ein kleines Bisschen, auf die lange Sicht! Und bevor ich nun wirklich zum Schluss komme, möchte ich dir noch eine Sache zu bedenken geben, die ich hier auch noch wichtig finde. Und zwar denke ich du solltest dir, bevor du dich ins Abenteuer stürzt (wenn du das überhaupt möchtest), noch eine persönliche Rechenschaft darüber ablegen, wie du zu deiner Krebsfreundin genau stehst. Sie hat anscheinend ja diesen Störfaktor, dass sie sich als inkonsequent und ohne Selbstbewusstsein in eurem Verhältnis zeigt. Aber hinter diesen Schönheitsfehlern an denen sie zu arbeiten hat: Was für einen Menschen siehst oder vermutest du da und ist es für dich lohnenswert für diesen Menschen zu "kämpfen" in dem Sinne wie ich es dir beschrieben habe? Diese Frage ist integrativer Bestandteil des ganzen restlichen Konzepts, denn wenn du in ihr keinen Grund findest, der dich motiviert, dann ist auch der Rest nichts. So das wars zum Thema deine Krebsfreundin. Eine Sache möchte ich abschließend nochmal betonen, die mir bei euch aufgefallen ist. Nämlich, dass es glaube ich eines großen reflektorischen Vermögens inklusive Erfahrung und Unterstützung benötigt, mit solche einem Thema umzugehen. Ich kann das Zeugs ein wenig stückweit aus dem FF weil ich diese Themen aus der persönlichen Erfahrung kenne. Wer das aber nicht tut hat es schon etwas schwer und ich sehe bei dir auch Ansätze dazu dich zu sehr zu verausgaben in dem unproduktiven und negativen Sinne den ich hier angesprochen habe. Zwar weil du es gut meinst, aber es wird dich am Ende nur frustrieren und davon habt ihr dann beide nichts. Überleg dir darum sehr genau ob und was du da mit ihr willst. So nun lass ich dich in Ruhe. Liebe Grüße. |
16.07.2018, 07:35
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RE: Meine erste Krebsfrau
Du störst mich überhaupt nicht! Und im Urlaub bin ich sogar schon und zum Glück funktioniert das Internet hier auch gut.
Es geht mir schon darum, noch einmal den Kontakt zu suchen und das gesamte Verhalten noch einmal zu besprechen. Daher kam auch in meinem Post der Gedanke, dass ich nach meinem Urlaub noch einmal den Kontakt suchen werden bzw. ich werde jetzt mal sehr gründlich nachdenken, ob ich das noch einmal machen will. Wenn ich wieder zurück aus dem Urlaub bin, dann sind gute 7 Wochen vergangen, seit ich ihr gesagt habe, dass ich sie sehr gerne habe und genau damit habe ich sie auch komplett überfordert. Ihre ganze Reaktion war eine Reaktion aus Überforderung heraus und dabei lege ich jetzt das was sie gesagt hat, mal nicht auf die Goldwaage. Sie wird einiges an Baustellen mit sich tragen, letztendlich bin ich jetzt auch eine geworden. Ich bin vielleicht da auch durch meinen Schützen geprägt, denn ich als Schütze muss manchmal einfach Sachverhalte verstehen. Aussagen wie du überforderst mich etc. pp. sind leider keine klaren Aussagen. Daher dachte ich mir auch, dass ich vielleicht mal ein klärendes Gespräch suchen sollte. Eben um auch mal aufzuzeigen, dass dort eigentlich 2 erwachsene Menschen voreinander stehen und nicht nur 1 ½. Gewalt etc.pp. hat sie mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht erlebt. Denke eher, dass die vorherige Beziehung vielleicht noch nicht verdaut sein könnte. Diesbezüglich weiß ich leider nur sehr wenig, wir haben zwar immer viel miteinander geredet, aber beide Seiten haben dieses Thema nie angesprochen, weder sie noch ich. Aber da könnte eine sehr große Baustelle liegen. Ich selber weiß aktuell gar nicht, was ich von ihr noch will, ich drücke es jetzt mal uncharmant aus, ist aber nicht böse gemeint. Wir haben ja auch keinen Kontakt derzeit. Ich glaube aber, dass es generell noch einmal sehr sinnvoll wäre, den Kontakt zwecks Reflexion zu suchen. Und wie schon gesagt, du störst überhaupt nicht. Ich finde deine Denkansätze sehr sehr interessant. LG |
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