Meine Krebsmann-Erfahrung
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07.10.2014, 22:47
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Guten Abend allerseits.
Ich lese hier seit Tagen und so langsam ist der Krebsmann immer weniger ein Rätsel für mich, dennoch ist es wohl zu spät... Angefangen hat alles im Januar, Krebsmann war eine Internetbekanntschaft, damals noch eine Fernbeziehung (ca 400km). Zu dem Zeitpunkt war ich noch in einer Therapie, die aber sinnlos war, ich aber dennoch anfing mich selbst zu erkennen und viel über mich zu lernen, u.a. nicht zu sehr an einem Menschen zu hängen und mich um mich zu kümmern. Nach ein paar Tagen schreiben und telefonieren, war ich verdutzt, dass er uuunbedingt und amm besten sofort vorbei kommen wollte. Ich war vorsichtig, aber hatte zu dem Zeitpunkt nichts dagegen, also ließ ich es geschehen. Einen Abend vor dem Treffen durfte ich mir am Telefon schon anhören, dass wenn ich es nicht ernst mit ihm meinte könne er ja zu Hause bleiben. Wenn ich nur Sex wolle und nur behaupten wolle ich hätte einen Mann dazu gebracht so weit zu fahren um ihn dann hinterher auslachen zu können für seine Dummheit. Auf seine Anmerkung wenns nur um Sex ginge könne er den billiger und schneller haben, war meine Antwort ein trockenes "ich auch". Meinen Widderchen in mir habe ich da leider schon ein wenig gezügelt Ein bisschen Vorgeschichte, er war vorher 8 Jahre mit einer Frau zusammen, Verlobungsringe gab es schon, eines Tages hat sie ihn einfach so sitzen lassen, 2 Jahre lang wechselnde Bekanntschaften gehabt, dann kam ich daher. Beim ersten Treffen schon packte er Exgeschichten aus und Frauen hätten dies und jenes Schlimmes getan und im Grunde hatte er Angst dass es wieder passiert. Das kann ich schon verstehen, so eine Angst finde ich nicht schlimm, wenn man es nicht auf die nächsten Projeziert und Exfehlverhalten anderen aufbügelt, regelrecht aufzwingt und man mit NICHTS durch kommt. Ich sehe jede neue Bekanntschaft als ein leeres Buch, oder versuche es so gut es geht, denn irgendwann sind wir alle mehr oder weniger be/geschädigt? Nach dem ersten Treffen dann schon eine Sache bei der ich eigentlich die Bremse hätte ziehen MÜSSEN. Der erste Vorwurf, ich hätte gesagt ich würde mich für einen Mann gern zurecht machen aber an unserem ersten Treffen hätte ich das ja nicht für ihn getan. Ich habe ihm erklärt, ich hatte an dem Tag viel Stress und ich wollte ihn erstmal so kennen lernen ohne Äußerlichkeiten. Ich ließ mich dennoch darauf ein, irgendwo dachte ich ich könne es ihm irgendwie beibringen, dass ich nicht so bin wie seine Ex, er irgendwann von den Zweifeln und Ängsten ablassen könnte..... So ließ ich es eben passieren, weil ich wusste wie er sein konnte. Ich ließ mich nicht beirren, dass er noch eine Weile jammerte, dass ihm das Geld fehle, dass er für die Fahrt zu mir ausgegeben hat, aber er hätte das ja gerne getan Zweifel und Ängste keimten immer wieder bei ihm auf, er verlangte gnadenlos und ständig Bestätigung und dass ich ihn von mir überzeugen müsse und wehe ich tat es nicht, dann war ich die Böse (ziemlich allgemein, aber so richtig vor den Kopf gestoßen oder abgewiesen hatte ich ihn da noch nicht) Es lief alles ein wenig holprig, aber Widder kämpfen nun mal gerne, ich tu einfach und lasse Zweifel Zweifel sein. Machen und sehen wie's ausgeht. Ich dachte ich könnte auch sagen was ich denke, natürlich im Ruhigen und angemessen. Anfang Februar berichtete ich ihm über ein Gespräch mit einer Freundin, dass sie meinte es wäre sowieso zu weit und das ginge nicht gut. Blöder Fehler wie ich nun weiß. Denn er gab meiner Freundin Recht und ich würde mir eh einen anderen anlachen weils wegen der Entfernung leichter ist, er ist regelrecht deprimiert in sich zusammengefallen....und ich baute ihn wieder auf... Ich sagte ihm zwar, dass ich das anders sehe und ich mache was ich für Gut und Richtig halte und an was ich glaube auch wenn die ganze Welt etwas dagegen hätte, mir war die Entfernung egal, die könnte man ja ändern, aber ob das half, weiß ich nicht, wohl eher weniger. Ich hatte meine Heimatstadt sowieso lange satt, weil es dort kaum Perspektiven gibt und ich daran etwas ändern kann und nicht dort regelrecht vergammeln muss wenn ich nicht will. Am Anfang wurde ich quasi überflutet von ich hab dich lieb, das spitzte sich in 3 Telefonaten am Tag zu und ich beschwerte mich nicht, weil ich wusste wenn ich das sage, ist er verletzt, beleidigt und zieht sich zurück... Die nächsten Monate gab es dennoch ein regelrechtes hin und her von ihm, unbegründete Vorwürfe und Zweifel und wenn ich gerade dachte "ach dann leck mich doch am A***" war er der netteste, liebenswürdigste Mensch überhaupt. Es war ein unstätiges hin und her von ihm, die nettesten Gefühlsbekundungen und dann immer wieder der Schlag mit dem Hammer, er hätte nicht genug Gefühle. Ließ ich dann ab, kam der Vorwurf warum ich nicht dieses und jenes für ihn täte Ich nahm innerlich Abstand, kümmerte mich um meine Umschulung, die in seiner entfernten Umgebung ist. Er sagte mir zwar auch öfter ich solle das nicht seinetwegen machen, weil er nicht will, dass ich seinetwegen alles aufgebe. Ich antwortete, ich gebe nicht viel auf, ich wollte sowieso weg und Köln als neuen Start fand ich jut und wer das doof findet kann meinetwegen an seiner miesen Einstellung ersticken. So richtig hat er mir das wohl nie abgekauft, dass ich das für mich mache, egal ob es mit uns wird oder nicht. Er hatte immerzu Zweifel und als dann feststand, dass ich umziehen werde, fand er sich wohl ganz und gar in die Enge getrieben. Ein paar Tage vor der Wohnungbesichtigung (Anfang August) hatten wir ein ziemlich...seltsames Gespräch am Telefon.....womit er mich erstmal total zerschmettert hat. Er hätte Gefühle, er wäre gern mit mit zusammen. Ob er sich in mich verliebt läge ja an mir, das könne ich ja beeinflussen. Es würde ihn stören, wenn ich jemand anders treffen würde, aber wenn es bei ihm mit einer anderen nicht klappt, müsse ich ihn trösten und als Freundin will er mich nicht verlieren aber wenn er eine andere hat müsse ich das akzeptieren. Alles in allem ziemlich wirr und er hat mir irgendwie alle Möglichkeiten auf einmal hingeworfen ohne zu wissen, was er will... Dann dieser Satz: "Ich treffe mich schon länger mit anderen Frauen aber das habe ich dir erzählt. Du triffst dich bestimmt auch länger mit anderen Männern." Dass er andere Frauen trifft war mir neu, damit hatte er mich sprachlos gemacht...und ich hatte keinen anderen getroffen, sowas macht man nicht einfach heimlich und schon gar nicht wenn man Gefühle hat..aber es ging weiter: Er sagte es könnte schön werden aber er kennt es von Exfrauen die dann sein Leben zerstören wollten und andere Schlimme Dinge die ich dann auch tun würde, wie ihn stalken, wo ich nur sagte dazu habe ich weder Zeit noch Lust.... Er machte weiter damit, dass es ihm schlecht gehen würde wenn ich in seiner Nähe wohnen würde, es könnte ja schön werden aber aber etc pp. Ich habe aufgelegt, dachte nun gut, dann wars das eben, meine Umschulung habe ich sicher und die mache ich auch, wie ich das ganze hü und hott ertragen habe, weiß ich selbst noch nicht genau. Abends kam noch eine Nachricht von wegen es ginge ihm sooo schlecht dass ich in seine Nähe ziehen werde und ob ich denn was tun könnte, dass es ihm besser geht Da habe ich den Widder in mir sprechen lassen: Ich kann nichts dafür wenn er solche unbegründeten Horrorphantasien von mir hat, ich kann sagen was ich will, er bügelt mir den Mist den seine Exen hatten sowieso auf, ich hätte dagegen keine Chance. Wie oft war ich schon nachsichtig und verständnisvoll und dennoch kann er nicht davon ab. Es ist sein Problem PUNKT. Nach einem halben Jahr war da meine Geduld nun endlich am Ende. Da die Wohnung dummerweise in seiner Nähe ist (Nein, ich habe tatsächlich keine andere bekommen auf die Entfernung und das war einer der letzten Vermieter den ich kontaktiert habe nach ewigen Rückschlägen und Abweisungen) sollte ich nach der Besichtigung vorbeikommen, aber solle am selben Abend wieder fahren.... Ich hatte immer noch die Hoffnung, er könnt sein Inneres irgendwie geraderücken. Nach dem derben Gespräch das mir noch nachhing, machte er noch tatsächlich nach der Wohnungsbesichtigung anstalten mit mir ins Bett zu wollen. Aber da habe ich ihn abgewiesen, ich konnte das hin und her nicht mehr. Und schon gar nicht wollte ich immer nur das sein was der Herr gerade hätte. Ich war lange genug geduldig gewesen und hatte gehofft, er könnte irgendwann aus seinen Zweifeln und Ängsten und was weiß ich nicht alles raus. Pustekuchen, nichts da, keine Chance....stattdessen war er regelrecht beleidigt wegen meiner Abweisung, wollte mir weiß machen es wäre ok, wenn Blicke töten könnten, wäre ich da sofort tot umgekippt. Ich hatte zum Glück genug zu tun mit meinem Umzug und Papierkrieg usw., hatte ihn zwischendurch gefragt ob er helfen will bei dem Umzug, der dann Ende August über die Bühne gehen sollte und er sagte zu. Er half auch, was ich ihm zugute halten muss, aber...jetzt der Knaller...er hat seine "neue" mitgeschleppt, und ich dachte mehr emotional vergewaltigen geht gar nicht mehr Aus und vorbei....dann haben wir und 2 Wochen später unverbindlich getroffen, wo er mir sagte er hätte ein paar mal bei mir geklingelt, aber dachte ich wolle ihn nicht sehen und dachte: na gut dann will sie nicht. Meine Antwort war: Meine Klingel hat keinen Anrufbeantworter und erzählt mir wer wann geklingelt hat. Wenn ich nicht aufmache, bin ich einfach nicht zu Hause, es gab auch ansonsten keine anderweitigen Bemühungen seinerseits. Er hätte auf ewig geschmollt und gedacht ich will nichts mit ihm zu tun haben. Ich weiß nicht genau was wann zu dieser Totalkatastrophe geführt hat...ich weiß aber spätestens bei dieser Umzugsgeschichte war ihm das zu viel, obwohl ich gesagt habe primär tu ich das für mich und mir gefällt das Eckchen. So oder so, er konnte einfach nicht aus seinem Panzerchen, egal was ich gesagt habe, es wurde mit Zweifeln seinerseits zerstört. Wenn ich so drüber nachdenke, hatte Ich eigentlich nie eine echte Chance gegen all das was in ihm vorgeht. Zweifel, Schuldzuweisungen, er stand für sich immer am besten da, selbst wenn er etwas verkorkst hatte. Er durfte alles wollen ohne geben zu müssen. Dann geht der Herr den einfachen Weg, einfach so eine Andere, die immer da ist wenn er es gern hätte. Ich hatte von Anfang an gesagt wenn er mit der Entfernung nicht klarkommt soll ers lassen. Aber er käme damit zurecht, beschwerte und beklagte sich aber wenn er sich einsam fühlte dass ich nicht da wäre wenn er mich bräuchte und war deprimiert. Ich hatte vor dem Umzug einige Tage gedacht, ich lass es Ruhen und kümmere mich um mich und dann könnten wir vielleicht Vergangenes über Bord werfen und es unter "normalen Bedingungen" nochmal langsam angehen lassen. Hieße aber er müsste Atlasten vergessen können.....Selbsteinsicht kann man jemand anderem kaum beibringen. Jetzt hat er ja eine andere mit der er jetzt auf einmal offiziell "zusammen ist" und ich mir ein halbes Jahr lang sonstwas ausgerissen hatte...am Ende für nichts.... Naja ich bin nun klüger, es ist Käse manche Dinge nicht aussprechen zu können wenn man weiß, dass man den Anderen damit von sich entfernt. Ich bin Widderin, ich möchte sagen was mich stört und wenns einen Streit (wobei ich wohl der streitunlustigste Widder bin) gibt, habe ich den am nächsten Morgen vergessen. Er scheitert ja schon an der Türklingel und lässt sich beirren und dann fängts bei ihm an mit dem Spekulieren und einfach aufgeben.....obwohl ich einfach nur nicht zu Hause war... So einen als Partner....nicht so Gegen verkriechen und Zweifel und weiß der kuckuck, kann ich nichts mehr tun. Er hat mir längst das was er über mich denkt aufgebügelt und vergnügt sich anderweitig. Ich habe auch meine Fehler, klar, aber das.....übersteigt meine schlimmsten Phantasien.... Das Dumme sind nur die Gefühle und vor allem dieses wo man denkt, diesmal wirds, man fühlt sich wichtig und dann ist man morgen nicht einmal mehr der Dreck unter den Fingernägeln. Habe ein wenig ausgeholt und hoffe es ist nicht zu wirr geworden, aber es ist auch alles ziemlich wirr. In diesem Forum lesen hat mir aber schon sehr geholfen |
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08.10.2014, 06:40
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RE: Meine Krebsmann-Erfahrung
Hallo HörnigeWidderin, ich entbiete dir erstmal ein "herzlich willkommen"
Was du beschreibst, ist mir leider recht vertraut. Ich habe leider auch viel Selbstzweifel an den Tag gelegt, auch wenn ich glaube, nicht ganz so verblendet wie dein Krebs gewesen zu sein und solche Böcke geschossen zu haben, wie den mit der neuen Freundin beim Umzug. Ich habe auch immer die "anstehende" Partnerin über meine negativen Erlebnisse aufgeklärt, weil ich aus ihrer Reaktion Sicherheiten für mich gewinnen wollte und habe auch vieles persönlich genommen, was sicher nicht persönlich zu nehmen war. Da reichten meist kleine Ereignisse oder Verhaltensweisen, die mir nicht passten oder mich verunsicherten, um eine von Ängsten erdachte Kausalitätskette vorne- und hintendran zu hängen. Ich denke, ich habe diese zerstörerische Einstellung mit Menschenkenntnis verwechselt. Man ist so sehr damit beschäftigt, "gute Menschen" in seinem Leben sicherzustellen, dass man in Wahrheit den Blick dafür verliert, an falsche Werte appeliert und dabei nicht mehr merkt, was für ein schlechter Mensch (zumindest zum Teil) eigentlich aus einem geworden ist. Ich würde es als eine Krankheit sehen, der man aus meiner Sicht als Krebs leicht anheim fällt. Da können etliche Beziehungen und leider auch Partner dran zerbrechen, bis man mal rafft, dass man selbst das größte Problem ist. Wenn ich dein Posting lese, denke ich, du hast das meiste davon eigentlich schon richtig erkannt. Schon in der Anfangsphase richtig reagiert hättest du aus meiner Sicht, wenn du ohne Rücksicht auf Verluste deinem Ärger Luft gemacht hättest. Entweder hätte es ihn zu echter Selbstreflektion gebracht, oder du wärst ihn los gewesen. Was es auch geworden wäre, hätte eben so sein sollen und wäre für dich somit akzeptabel gewesen. Er hat sich dir quasi in seiner Rolle als Daueropfer anvertraut, dir Einblicke dafür gegeben, wie groß und schwer das Päckchen ist, das er zu tragen hat... das Päckchen, das zum größten Teil DU in Zukunft tragen solltest, weil er nicht oder kaum mehr kann. Das ist aber nicht deine Aufgabe und hilft niemandem, das erkennt er aber nicht. Er hat nur selbst die Fähigkeit, es Stück für Stück verschwinden zu lassen. Zitat:Ob er sich in mich verliebt läge ja an mir, das könne ich ja beeinflussen. ...indem du wirst, wie er dich gerne hätte und inwieweit du bereit bist, seinem kranken Bild einer Partnerin zu entsprechen. Solange er auf diesem Zug mitfährt, kannst du echt froh sein, dass es nichts geworden ist. Da fehlt die gesunde Basis. |
08.10.2014, 08:04
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RE: Meine Krebsmann-Erfahrung
nicht traurig sein - froh sein, dass Du ihn los bist. Sei mir nicht böse, aber das alles klingt für mich nach verweichlichtem Jammerlappen. Weit entfernt von einem Mann (wie alt ist dieses Mensch? Haben wir nicht alle, oder die meisten, unschöne Erfahrungen mit Ex-Partnern?)
Ich hab sowieso ein Krebs-Problem, geb ich ehrlich zu, aber Deiner ist ja offenbar die Krönung. Kopf hoch, neue Stadt, neues Glück (aber ohne diesen Krebs) |
08.10.2014, 08:33
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RE: Meine Krebsmann-Erfahrung
Hehe Krebse. Mach nie die Probleme Deines Partners zu Deinen eigenen.
Es wird Dir nicht gedankt. Du bist hinterher der Klugscheißer der ja gut reden kann. |
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