Krebsmann erlitt Psychose
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24.12.2017, 09:59
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Hallo zusammen und ein frohes Fest wünsche ich
Ich möchte mal ein persönliches Thema ansprechen, was ggfs. aufgrund der Krankheit komplexer ist, aber in diesem Zusammenhang mit dem Sternzeichen Krebs dennoch wichtig für mich ist. Und zwar sind mein Freund und ich nun 2 Jahre zusammen und nach einem halben Jahr der Beziehung erlitt er eine Psychose. Ich weiss nicht wie viele von euch mit der Krankheit vertraut sind, aber wer unter einer Psychose leidet hat Warnvorstellungen die in unterschiedlicher Härte ausfallen können. Bei meinem Freund war es so, dass er stimmen gehört hat umd sich Situationen einbildete, die gar nicht existierten. Er war total hyperaktiv, hat viel geredet, hätte die ganze Welt ändern können. Bevor etwas schlimmes passieren konnte, wurde seine Krankheit rechtzeitig bemerkt und er kam in eine Psychatrie. Dort wurde er mit Medis behandelt und er kam auch schon nach 1,5 Monaten wieder raus. Er konnte die Angelegenheit bis heute gut verarbeiten, da Familie, Freunde etc. Verständnisvoll mit ihm umgingen, ihn unterstützt haben. So auch von meiner Seite, auch wenn ich anfangs geschockt war und so meine Zweifel hatte (ich wurde seinerzeit ziemlich schnell von Wolke 7 runtergeholt). Bis heute hat er sich meiner Meinung nach gut entwickelt und geht gut mit der damaligen Situation um. Aber: ich habe teilweise das Gefühl, nicht mehr ganz den Mann vor mir zu haben, in den ich mich verliebt habe. Bevor das passierte, war er viel aktiver, hat von sich aus mal was erzählt, wir konnten mal über tiefsinnige Themen sprechen (was ich sehr gerne mache), er war einfach lebendig. Seit der Psychose ist das nicht mehr so. Er spricht nicht mehr viel, ich muss ihm vieles aus der Nase ziehen, in Anwesenheit von anderen Menschen ist er sehr still, obwohl er sie kennt; Er sagte mir mal, dass er sich nicht mehr traut was zu sagen, weil er befürchtet, verurteilt zu werden. Dass er die Angst nicht haben braucht habe ich ihm gesagt, aber half nicht. Ich habe ihm geraten eine Therapie zu machen, er hat auch schon einen Termin gemacht aber er lässt es schleifen. Kümmert sich nicht von selbst darum, dass es regelmäßig stattfindet. Es ist so, als müsste man ihm alles hinterher tragen. Das macht mich wahnsinnig. Ich habe manchmal das Gefühl, ein Kind vor mir zu haben. Das Probelm ist, dass ich teilweise eine Mutterrolle übernehme und ihm sage tu dies nicht, tu das nicht.... Ich kann nicht einschätzen, wann ich mich in seine Dinge einmischen sollte und wann nicht. Kann man sein Verhalten mit dem typischen in die Schale zurückziehen vergleichen? Wie kann man ihn wieder aus der Reserve locken, dass er endlich mal wieder lebt? Ich sollte vllt noch dazu sagen, dass er Medis nimmt, die dafür sorgen, dass eine Psychose nicht wieder auftaucht. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die dazu beitragen, dass sein Verhalten so gedämpft und nicht mehr so lebendig ist. Wie geht man mit einem Krebs hier um? Ich habe manchmal das Gefühl, dass ich ihn zu sehr fordere. Aber für mich ist es auch nicht einfach Danke fürs Lesen <3 |
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24.12.2017, 16:30
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RE: Krebsmann erlitt Psychose
Liebe Mileena,
eine Antwort unter dem Gesichtspunkt wie mit meinem Partner - speziell Krebsmann - umgehen finde ich schwierig. Er verhält sich in seinem sozialen Umfeld zurückhaltend, da er unsicher ist, ob die Akzeptanz für seine Situation vorhanden ist. Seit Einnahme der Medikamente beschreibst du ihn vom Wesen her als weniger lebendig. Gut finde ich, dass er eine Therapie begonnen hat. Ich an deiner Stelle würde anfragen, ob eine gemeinsame Sitzung mit dir und deinem Partner möglich wäre. Hier könntest du deine Fragen stellen, Unsicherheiten klären und auch die Möglichkeit, ob es für dich als betroffenen Angehörige Anlaufstellen / Ansprechpartner gibt. Auch dir ein schönes Weihnachtsfest und alles Liebe! |
24.12.2017, 23:09
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RE: Krebsmann erlitt Psychose
Nabend,
Ich finde, das er sich aufgegeben hat, der Antrieb weg ist.... Ist einfach so, ich bin mir nicht sicher ob es die Krankheit ist die ihn veränderte oder das ihm klar wurde das er nicht normal ist....man gibt sich dann einfach auf. (sensibelchen eben, das ist ja nicht so, das es irgendwer sagt, was man wegsteckt....das sind Spezialisten denen man glaubt und da sind manche Menschen sehr empfindlich sodass es sie hart trifft) Was es mit den Medis auf sich hat, weiß ich nicht (Nebenwirkungen etc...) was sind das für welche? Ich habe leider null plan davon, würde selbst aber, ihm ein interessantes und sehr forderndes Hobby, mit schnellen Erfolgen, schmackhaft machen....das Ziel, den Ehrgeiz wecken und das Selbstbewusstsein stärken, damit steigt das Selbstwertgefühl und vielleicht geht es schon bald bergauf. Ich finde es übrigens völlig normal das er keinen Bock auf Therapie hat, ich bleibe bei der Behauptung das Krebse sehr stolz sind mit großem Ego, er wird sich damit nur ungern befassen, um nicht mit seiner Schwäche ständig konfrontiert zu werden.... Lieber macht er dicht und versucht selbst damit klar zu kommen. Jeder war irgendwann mal am Ende, weshalb auch immer, ich denke sensible Menschen brauchen viel Zeit um wieder nach vorn zu schauen. |
24.12.2017, 23:15
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RE: Krebsmann erlitt Psychose
(24.12.2017 23:09)Rosti schrieb: Ich finde es übrigens völlig normal das er keinen Bock auf Therapie hat, ich bleibe bei der Behauptung das Krebse sehr stolz sind mit großem Ego, er wird sich damit nur ungern befassen, um nicht mit seiner Schwäche ständig konfrontiert zu werden.... krebse sind stolz, zweifelsohne, aber das hat nix mit ner therapie zu tun..... nur wer nicht den sinn seiner therapie erkennt lässt sie schleifen.... ich hatte zwar jetzt nicht das was man psychose nennt, aber ich war in therapie einmal als ich sie "schleifen" liess, ging hin weils erwartet wurde (therapieerfolg = 0) das berühmte dichtmachen, selbst regeln wollen.... und dann nochmal als ich begriff das ich hilfe brauch und sie auch wollte (therapieerfolg = 100%) |
24.12.2017, 23:24
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RE: Krebsmann erlitt Psychose
(24.12.2017 23:15)moon schrieb:Genau, wer den sinn einer Therapie nicht erkennt, erkennt den sinn deshalb nicht, weil er zu stolz ist einzusehen, das er sie braucht...es gibt genug solche Menschen, die zu stolz sind, sich einzugestehen das sie hilfe brauchen.(24.12.2017 23:09)Rosti schrieb: Ich finde es übrigens völlig normal das er keinen Bock auf Therapie hat, ich bleibe bei der Behauptung das Krebse sehr stolz sind mit großem Ego, er wird sich damit nur ungern befassen, um nicht mit seiner Schwäche ständig konfrontiert zu werden.... Das muss bei ihm natürlich nicht der Fall sein, ich kann nur vermuten |
24.12.2017, 23:36
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RE: Krebsmann erlitt Psychose |
25.12.2017, 01:41
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RE: Krebsmann erlitt Psychose
Danke schon mal für eure Antworten!
Nebenwirkungen kann es viele geben, da wird einem richtig übel von. die heissen Aripiprazol. Er sagt von selber ja auch, dass er was ändern möchte, aber ich merke halt nichts davon.. Klar braucht das Zeit aber das hör ich schon seit einem Jahr ... Vielleicht ist die Krankheit auch nicht zu unterschätzen. Es ist eine gute Idee, dass ich mal mit zum Therapeuten gehe bzw ich könnte mal mit zu seinem Psychiater gehen, der regelt das ja mit den Medis. Dass Krebse ihre Probleme lieber selber regeln weiss ich und das sagt er mir auch, aber ich finde das ziemlich stur. Man kann nicht kmmer nur sich alleine helfen... Hobbies wäre auch eine gute Idee aber was? Er hat kein Interesse an irgendwas, er sagt auch er hätte nie wirklich Interesse an Dingen gehabt außer mit Leuten treffen. Aber da er seit einem halben Jahr hier bei mir in der Stadt wohnt, hat er noch keine Freunde gefunden, wissen auch nicht wie wir das anstellen sollen (außer online wenn wir mit Bekannten zocken).Ich habe keine männlichen Freunde bei mir im Freundeskreis. Arbeitskollegen seien wohl auch nicht die besten. Ich finds nicht so einfach.. Vor allem hab ich immer das Gefühl, dass ich mich um ihn kümmern muss, weil er es halt nicht macht. |
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