Kopf-, Bauch-, Stachelmensch?
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10.11.2016, 15:41
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Kopf-, Bauch-, Stachelmensch?
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10.11.2016, 15:46
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RE: Kopf-, Bauch-, Stachelmensch?
(10.11.2016 15:28)Miezekatze schrieb: Du weißt aber, da gehen ich jede Wette ein, sofort wann es besser ist die Vernunft über alles andere zu schieben und den Rest zu deckeln. Und genau das macht den Kopfmensch aus. Er lässt die Zügel locker wo es geht und hat doch immer eine Hand am Drücker um im Zweifel sofort da zu sein. Ich glaube ja in jedem Kopfmenschen steckt ein Urvieh, mächtig, komplett irre und unberechenbar, dass man besser nicht auf die Menschheit loslässt. Und weil das so ist, weil der Kopfmensch soviel, ZUviel, Bauch hat, hat er eben besonders viel Kopf davor geschoben. Den Chitinpanzer, quasi. Verstehe ich das richtig? Grundsätzlich wird getan, was sich richtig anfühlt, also was der Bauch/ Intuition/ Herz sagt, dass getan werden soll. Wenn die Gefühle, also die Stimme von Herz, zu laut und zu viel werden, schaltet sich dann der Kopf ein, um Ordnung in das Chaos zu bringen und um einen "Overload" zu verhindern. Dass die somit einsetzende "Logik" in dem Moment dann von außen vielleicht gar nicht so logisch scheint, liegt daran, dass der Bauch halt doch immer noch seine Finger im Spiel hat - aber ja übertönt werden muss, weil ihm in dem Moment, wo die Gefühle so überhand nehmen, nicht mehr vertraut werden kann. Keine Ahnung, ob ich das jetzt richtig wiedergegeben habe, aber es würde auch auf den ein oder anderen Krebs passen, den ich kenne (wobei da der Kopf noch wesentlich weniger kühl ist...) |
10.11.2016, 15:54
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RE: Kopf-, Bauch-, Stachelmensch? |
10.11.2016, 21:41
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RE: Kopf-, Bauch-, Stachelmensch?
(09.11.2016 19:16)alexias788 schrieb:(09.11.2016 18:59)Schlingelchen schrieb: Ich glaube, ihr provoziert das Leid. Um es in der ultimativen Dosis zu erfahren. Weil ihr Extreme braucht und liebt. So erlebe ich das auch sehr oft. Dieses leiden wollen. Als ob es was schönes wäre. |
11.11.2016, 08:34
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RE: Kopf-, Bauch-, Stachelmensch?
Abschließend kann mann sagen Bauchmenschen, der Skorpion : girllaugh:.....Mausi1977 hast du den ganzen Tread gelesen?
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11.11.2016, 10:44
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RE: Kopf-, Bauch-, Stachelmensch?
(11.11.2016 08:34)MissSunny14 schrieb: Abschließend kann mann sagen Bauchmenschen, der Skorpion : girllaugh: .....Mausi1977 hast du den ganzen Tread gelesen? So unrecht hat sie nicht. Wir lassen uns ganz klar von unseren Emotionen leiten, von unserer Intuition. Wir sind ganz klar Bauch- oder Herzmenschen. Deshalb laufen wir auch gerne lachend in Kreissägen rein. Und damit das nicht so oft passiert und wir uns nicht ständig Schwielen an den Händen holen, weil wir uns schon wieder das eigene Grab schaufeln ("Sie wohnen neben einem Friedhof?" "Ne ne, das sind alles meine eigenen Löcher!") ...haben wir den Kopf. Der Kopf schützt den Bauch (oder vielmehr das Herz). Er schaltet sich ein, wenn die Leidensgefahr oder die Verletzungsgefahr zu groß wird. Oder man vor einer Situation steht, die fremd ist und man zwar weiß, dass die Situation an sich zwar schmerzhaft sein wird (womit sich der Bauch noch arrangieren kann), aber nicht abzusehen ist, wie schmerzhaft die Folge derer noch werden kann. Es ist auch nicht so, als wenn da ein ewiger Prozess von Statten gehen würde, in dem man sich erstmal 8 Monate lang zurücklehnt und sich Gedanken darum macht. Es passiert nämlich innerhalb von Sekunden. Alles ist gut. Alles ist in Ordnung. Eine Sekunde später ist es, als wenn dir jemand das Brett über den Schädel gezogen oder einen Riegel vorgeschoben hat. Es wird alles schwarz. Dann herauszufinden, was das Problem ist...das ist der langwierige Denkprozess an der Sache. Und noch länger dauert es, bis eine Lösung gefunden ist. Nicht das nachdenken über die Situation selber. Über die Situation gibt es meist nicht mal ansatzweise etwas nachzudenken. Denn was der Bauch sagt, ist schon richtig. Aber: Denken ist geil. Denken ist wie googeln, nur viel krasser. Denken schadet aber auch unserer Gesundheit. Denn wenn der Bauch will und der Kopf "Warte mal" schreit (aus welchen Gründen auch immer)...zerreist es uns und wir fallen in eine Denkspirale rein, die uns immer tiefer zieht. Und wir lassen uns ziehen. Am liebsten ganz tief, ganz lange und wenn es nicht tief genug geht...kein Problem, wir haben da immer noch eine Rutsche im Ärmel, die uns noch tiefer rutschen lässt. Diese Denkspirale ändert aber nichts an unseren Gefühlen. Die sind genauso gleichbleibend. Unsere Gefühle passen sich dem Kopf nicht an. Wobei wir beim Thema "Leid" wären. Die Tatsache, das Kopf und Bauch nicht miteinander konform gehen, lässt uns leiden. Es ist diese Zerissenheit...etwas zu wollen, was wir nicht tun können und wir damit dann schlußendlich das tun, was wir eigentlich gar nicht wollen. Damit sind am Ende weder Kopf, noch Bauch glücklich. Es tobt ein Kampf zwischen ihnen. Wir selbst (nennen wir uns mal "Stachel" - Kopf, Bauch, Stachel...wenigstens haben alle 3 jeweils eine eigene Persönlichkeit) stehen eigentlich nur daneben und gucken zu. Gucken uns selbst dabei zu, wie wir Dinge sagen oder wie wir handeln. Gucken uns selbst dabei zu, wie wir dann nicht nur andere verletzten, sondern uns selbst auch damit verletzen. Wie eine Lähmungserscheinung. Und das lässt uns noch mehr leiden. Das Wissen darum, das man mit seinem Handeln etwas verkehrt macht, aber nicht dazu fähig ist, etwas dagegen zu tun. Das Wissen darum, wegen einer verkackten Nonkonformität zwischen Bauch und Kopf, alles aufs Spiel zu setzen, was uns so wichtig ist... Jetzt werden sich natürlich alle (wohl mehr die Leute, die einen geringeren Wasseranteil in ihrem Horoskop haben) an den Kopf fassen und sagen "Himmel, was sind Skorpione doch für Idioten...das lässt sich doch so einfach regeln, wo ist denn das Problem? Lieber machen sie sich alles kaputt, statt zu handeln!" Aber...so einfach ist das nicht, wie andere meinen. Natürlich meinen andere, es wäre einfach. Wer dieses Gefühl, diese Lähmung jedoch nicht kennt...der sollte sich nicht erdreisten zu behaupten "Es ist doch alles so einfach." Wenn ich einen Stein vom Hochaus werfe, dann fliegt der Stein mit immer schneller werdender Geschwindigkeit Richtung Boden. Wenn ich einen Stein jedoch ins Wasser werfe, wird der Stein vom Wasser gebremst. Und selbst wenn es die gleiche Fallhöhe wie beim Hochhaus ist...der Stein im Wasser wird wesentlich später aufschlagen, egal wie fest man ihn wirft. Und so ist es auch bei uns. Bis unser Stein den Boden erreicht hat, haben andere schon 36 Steine vom Hochhaus geworfen und dabei mindestens 11 Fußgänger getroffen. Steht man nur auf dem Hochaus, kann man natürlich verächtlich sagen: wo ist denn dein Problem? Wer aber dann das erste Mal den Stein selbst ins Wasser wirft, wird ganz schnell merken, dass es etwas ganz anderes ist. Leid... ganz allgemein gesehen, unabhängig von Leid zwischen Kopf und Bauch, weil das wieder eine andere Form von Leid ist: Weil wir so oft leiden und dabei echt gut darin sind, heißt es am Ende - wir leiden gerne. Aber das ist so nicht richtig. Wir sind keine psychischen Masochisten. Wir leiden genauso ungern wie alle anderen auch. Der Unterschied ist folgender: Der SK ist das Zeichen von Tod und Wiedergeburt. Um wiedergeboren zu werden, müssen wir sterben. Sterben bedeutet jedoch "Leid". Dieses Leid wird von uns in sämtlichen Facetten gespürt, geformt, sich ihm hingegeben. Je schlimmer und schmerzhafter also das Leid, in das wir uns begeben, umso größer und stärker wird die Widergeburt. Je mehr wir leiden, umso stärker und schöner ist das Gefühl danach. Wer den Schmerz kennt, der kann das Glück erst schätzen, denn ohne den Schmerz, ist Glück nur ein selbstverständlicher Zustand, denn man aber nicht mehr als glücklich bezeichnen kann. Weil dieses Gefühl IMMER da wäre. Gibt es keinen Gegensatz dazu...kann man das Wort "Glück" auch gegen das Wort "Tischbein" austauschen. Was da ist, ist halt einfach nur da. Schlingelchen meinte, wir würden das Leid provozieren, bzw. es uns "praktisch holen". Damit hat sie Recht. Man könnte Leid auch einfach an der Oberfläche lassen. Kurz leiden, wie es die Situation erfordert, dann weitergehen. Aber wir gehen nicht weiter und leiden nicht nur der Situation gegenüber angemessen. Nein. Wir gehen tiefer und tiefer. Und das bewußt. Wir provozieren uns selbst, damit wir hineintreten können. Damit wir jeden Winkel von uns selbst erspüren können. Wir sind das Zeichen der Selbstanalyse. Durch das Leid kommen wir an Stellen in uns, die sonst verschlossen bleiben. Wir breiten praktisch alles auf dem Boden aus, sortieren, werfen weg, legen bei Seite, suchen was wir brauchen. Wir machen uns selbst in uns, für uns verletzlich. Wo wir wieder bei einem Paradoxon wären... Es ist ein Kreislauf und der Skorpion hat für sich selbst diesen eigenen Kreislauf akzeptiert. Er gehört dazu. Wie der Kreislauf des Lebens. Wir leiden - weil wir es können. Weil wir wissen, was uns nach dem leiden erwartet. Weil wir wissen, das wir es "überleben", egal wie tief dieses Leid geht. Wir leiden also nicht, weil es uns so gut gefällt. Wir leiden, weil wir im Grunde Alchemisten sind und aus unserem eigenen Blei, unser eigenes Gold machen wollen. Und aus dem Grund sind wir keine Kopfmenschen, auch wenn es oft so scheint. Denn wenn wir nur nach unserem Kopf gehen würden, hätten wir alle wesentlich weniger Probleme. Aber Wasser bleibt am Ende Wasser. |
11.11.2016, 10:48
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RE: Kopf-, Bauch-, Stachelmensch?
Macs, schreibst du bitte ein Buch? Bitte! Dein Stil ist herrlich und deine Kommentare echt hilfreich. |
11.11.2016, 10:53
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RE: Kopf-, Bauch-, Stachelmensch?
Wow Macs!
Ja, dieses Buch würde ich dann ganz sicher käuflich erwerben! |
11.11.2016, 10:53
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RE: Kopf-, Bauch-, Stachelmensch?
Wow, Macs ... Besser lässt es sich nicht beschreiben, denke ich.
Aber musst du hier alles verraten? |
11.11.2016, 10:55
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RE: Kopf-, Bauch-, Stachelmensch? |
11.11.2016, 10:55
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RE: Kopf-, Bauch-, Stachelmensch?
(11.11.2016 10:53)Antares schrieb: Wow, Macs ... Besser lässt es sich nicht beschreiben, denke ich. Hier lesen so viele User von außen mit, ohne sich anzumelden. Und denen zu helfen ist doch auch in eurem Sinne . Und es ist schön, wenn sich Skorpione öffnen können, ohne etwas zu hinterfragen. |
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