(18.10.2017 11:53)Silesia schrieb: @Widderfrau: Ich hab mal gelesen, dass wenn man jemanden einen Vorwurf macht, dass man der Person "oft" (also nicht zwingend immer) seine eigene Mängel vorwirft. Wie in deinem Beispiel: Er behauptete, seine Ex-Freundin wäre eine Narzisstin gewesen, dabei schien er das selber gewesen zu sein.
Ja, das nennt man projizieren. Also man projiziert eigene Schwächen auf andere. Ein super interessantes Werkzeug, denn man kann oft Menschen nicht leiden, die die eigenen Eigenarten haben. Ist lustig mal zu hinterfragen "Warum finde ich die Person unsympathisch" Oft liegt es daran, dass sie Eigenenarten, die wir an uns selbst nicht mögen, in sich tragen oder Eigenenarten, die wir selbst schon überwunden haben Also zB, dass man chaotische Menschen bemägelt bzw verurteilt, obwohl man selbst chaotisch ist. Mach ich ganz gerne mal
Natune.net
18.10.2017, 12:11
Silesia
RE: Keine Empathie, mit zweierlei Maß messen?
(18.10.2017 11:59)Widderfrau schrieb:
(18.10.2017 11:53)Silesia schrieb: @Widderfrau: Ich hab mal gelesen, dass wenn man jemanden einen Vorwurf macht, dass man der Person "oft" (also nicht zwingend immer) seine eigene Mängel vorwirft. Wie in deinem Beispiel: Er behauptete, seine Ex-Freundin wäre eine Narzisstin gewesen, dabei schien er das selber gewesen zu sein.
Ja, das nennt man projizieren. Also man projiziert eigene Schwächen auf andere. Ein super interessantes Werkzeug, denn man kann oft Menschen nicht leiden, die die eigenen Eigenarten haben. Ist lustig mal zu hinterfragen "Warum finde ich die Person unsympathisch" Oft liegt es daran, dass sie Eigenenarten, die wir an uns selbst nicht mögen, in sich tragen oder Eigenenarten, die wir selbst schon überwunden haben Also zB, dass man chaotische Menschen bemägelt bzw verurteilt, obwohl man selbst chaotisch ist. Mach ich ganz gerne mal
Du böses Mädchen
18.10.2017, 12:31
Skoger
RE: Keine Empathie, mit zweierlei Maß messen?
(18.10.2017 10:56)Widderfrau schrieb: Glaubst du, dass das ein Narzisst zugeben würde, dass er einer ist? Verdammt, ich hätte ihn mal fragen sollen Aber ich habe immer nur im stillen für mich analysiert...
Angeblich: ja.
Diese Menschen sind, wie Dein Exemplar, durchaus stolz auf ihre "hervorstechenden Eigenschaften". Das macht die Methode ja so einfach.
Narzisstische Anteile hat ja jeder. Die sind ja auch nicht unbedingt immer nur ungesund, sondern Motivatoren etc..
Aber sich vom Einfluss eines psychopathischen Narzissten zu erholen kann schon dauern. Man merkt es spätestens dann, wenn man sich aus ihm befreit hat. Bestenfalls schon eher...
Oder man fragt halt einfach, wenn man den Verdacht hat.
Ich hatte schon lange nicht mehr mit einer solchen Person zu tun, würde es aber auf jeden Fall mal ausprobieren, wenn es sich ergeben würde.
18.10.2017, 14:08
Amorena
RE: Keine Empathie, mit zweierlei Maß messen?
Skoger sehr interessant .... Jedoch hinterfrage ich die Psychologie sehr gerne und auch Psychol. Einschätzungen,denn tatsächlich ist kein Psychologe völlig neutral ect. Also spielen eigene Wertvorstellungen ,Anti u Sympathie auch immer ne Rolle bei ner Beurteilung,so auch beim Beurteilen ob jmd tatsächlich Psychosen hat od ein bestimmtes Muster aufweist.
Es ist sehr interessant aber ich finde das ist nicht pauschalisierbar
18.10.2017, 15:04
Widderfrau
RE: Keine Empathie, mit zweierlei Maß messen?
(18.10.2017 12:31)Skoger schrieb: Angeblich: ja.
Diese Menschen sind, wie Dein Exemplar, durchaus stolz auf ihre "hervorstechenden Eigenschaften". Das macht die Methode ja so einfach.
Gerade den Artikel zu dieser These gefunden
Forscher um Brad Bushman, Professor für Kommunikation und Psychologie an der Ohio State Universität, haben dazu eine Reihe von elf unabhängigen Studien mit insgesamt 2250 Probanden ausgewertet. Und das Ergebnis ist mehr als verblüffend: Um den Narziss zu entlarven, gibt es einen ganz einfachen Weg - fragen Sie ihn!
Kein Scherz. Psychologen nutzen in der Regel ein Inventar von mindestens 40 ausgeklügelten Fragen, um eine narzisstische Persönlichkeit auszumachen oder einzuschätzen (siehe auch unseren Selbsttest weiter unten). Laut Bradman aber reicht schon eine einzige Frage aus, sie lautet:
Auf einer Skala von 1 bis 7: Wie sehr stimmen Sie der Aussage zu "Ich bin ein Narzisst"?
Gewiss, keine unglaublich subtile und rhetorisch ausgebuffte Frage, sondern ganz platt: Bist du ein Narziss? Und doch oder gerade deswegen funktioniert sie - aufgrund der Natur des Narzissten.
Oder anders formuliert: Je narzisstischer eine Persönlichkeit ist, desto eher wird sie dieser Aussage zustimmen und sich dafür auch auf einem hohen Rang einordnen. Denn selbst darauf ist der Narziss stolz: eben dass er einer ist. So sieht er darin auch nichts, was er verleugnen müsste - im Gegenteil.
Oder wie es Oscar Wilde einmal ausdrückte:
Sich selbst zu lieben, ist der Beginn einer lebenslangen Romanze.
Und der war ein ziemlicher Narziss, aber auch ein großartiger Autor.