Kann ein Krebs auch Hilfe annehmen?
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22.12.2017, 14:35
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22.12.2017, 15:12
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RE: Kann ein Krebs auch Hilfe annehmen? |
22.12.2017, 17:29
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RE: Kann ein Krebs auch Hilfe annehmen?
@Rosti und was passiert, wenn man als Partner eines Krebses, wenn er sich versuchsweise mal ein wenig öffnen sollte, souverän reagiert - also den Partner mit seinem Problem emotional und verständnisvoll annimmt, ihm Zuversicht vermittelt, dass man ihm zutraut, das Problem zu lösen, evtl. seine Sicht der Dinge darauf sagt als Austausch - und im Anschluss daran zeigt, dass man gut damit umgehen kann. Nicht von sich aus das Thema wieder aufgreift. Dass man weder den Krebs noch sein Problem als "Patienten" ansieht. Dass das Kapitel, dass der Krebs, für diesen einen Moment, zeigbar gemacht hat, sich wieder schließen kann, damit der Krebs damit dann weiter allein grübeln kann, wie er es lösen kann.
Wäre das für einen Krebs machbar? Würde ihm das zeigen, dass es okay ist, auch mal soetwas zu teilen - muss ja nicht ständig passieren? Oder würde ihm auch das weiterhin dauerhaft unangenehm sein? |
22.12.2017, 17:53
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RE: Kann ein Krebs auch Hilfe annehmen?
Kayleigh
(22.12.2017 17:29)Kayleigh schrieb: @Rosti.....Natürlich ist es machbar, mit Fein+Mitgefühl, tut das sogar gut. Die 2te Frage ist das Problem, hat man das Vertrauen gegeben und bekommt das Feedback "ist ok und verständlich, wir sind für einander da" wird er es immer tun, weil es gut tut es loszuwerden. Es wird dann unangenehm wenn der Partner hin und wieder keine Lust hat zu zuhören und es kommuniziert, das er nicht immer rumheulen soll.... dann zieht er sich zurück und behält es für sich. Das ist nicht das schlimmste, das schlimmste ist dann die Laune, sprich ein geschnappt sein. Und ja er kriegt sich wieder ein, nur hofft man meist vergebens auf ein erneutes Öffnen des Krebses, seine sorgen runter gespielt zu bekommen, ist für einen Gefühlsmensch halt nicht einfach zu verdauen, er empfindet es eben anders. Iwann schiebt er es lieber bei seite und grübelt iwann mal drüber, wenn keiner in der Nähe ist, denn das zurückziehen lässt sich nicht immer verbergen, je nach Mensch. (mit der Zeit stumpft man iwie ab, man sieht alles nicht mehr so verbissen, was ich gut finde, wenn ich an früher denke) Sie wird sich trotzdem ausgegrenzt fühlen, obwohl er immer für sie da ist, wir sie auch für ihn da sein wollen....das ende naht. (ist ja grad genauso, nur halt mit distanzieren, leider) Aus der Sicht der anderen ist er dann ein Egoist, der nur an sich denkt. Sich mitteilen will und nur weil man mal keine Lust hatte, schnappt er gleich ein. |
22.12.2017, 18:20
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RE: Kann ein Krebs auch Hilfe annehmen?
(22.12.2017 17:53)Rosti schrieb: Kayleigh Rosti Die zweite Frage meinte ich eher so, dass der Krebs eben vielleicht nicht alles kommunizieren wollen würde... Aber so wie Du anfangs schreibst, ist es ja so, dass dann die Tür für das Vertrauenkönnen geöffnet ist und das finde ich schön. Kann man da im Vorfeld darüber reden - also, dass man an manchen Tagen Schwierigkeiten haben kann, so zu folgen und aufzunehmen, wie es nötig wäre und ggf. manchmal das Gespräch vertagen würde? Nicht abblocken möchte weil kein Interesse, sondern verschieben möchte, um mit ganzer Kraft und ganzem Herz sich ihm dann später zu widmen? Und gibt es eine Möglichkeit, ihn aus diesem Modus, wie du ihn beschreibst, wieder herauszuholen oder besser: ihm zu verstehen geben können, dass er es darf und man das sehr gern hätte, weil man eben ihn gern hat? Vielleicht durch ein Briefchen auf dem Küchentisch, den er in aller Ruhe reflektieren kann? Das Leben ist doch Weiterentwicklung... Kein Verbiegen oder Umerziehen, aber Entwicklung... Das fällt schwer, aber wenn man Sicherheit hat, dass man dem anderen wichtig ist, kann einem ja auch Verletzlichkeit einzugestehen zu innerer Sicherheit weiterverhelfen... Und damit zu einer Festigung der Beziehung... Oder sehe ich das falsch? Ich kann das was du schreibst, auch teilweise nachvollziehen, kenne ich z.T von mir auch... Wenn ich auch gelernt habe, damit anders umzugehen. Und ich finde es gerade toll, hier wieder etwas dazuzulernen. Und für die TE hoffentlich auch hilfreich Edit: achso, bezüglich "rumheulen", ok, das ist nun erst recht unangenehm, wenn das, was einen belastet, abgewertet wird, das find ich auch verständlich. Wird sicher auch dann schwierig, wenn zwei recht gegensätzliche Menschentypen aufeinandertreffen... |
22.12.2017, 19:25
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RE: Kann ein Krebs auch Hilfe annehmen?
So verletzlich und Kompliziert Krebse gern hingestellt werden, finde ich sie ganz und gar nicht, wenn man dem ganzen glauben schenken darf.
Sie sind sogar unfassbar einfach denn: (22.12.2017 18:20)Kayleigh schrieb: Die zweite Frage meinte ich eher so, dass der Krebs eben vielleicht nicht alles kommunizieren wollen würde... Aber so wie Du anfangs schreibst, ist es ja so, dass dann die Tür für das Vertrauenkönnen geöffnet ist und das finde ich schön.Das Öffnen ist etwas positives, denn Vertrauen ist irre wichtig für eine Beziehung und hängt deshalb damit zusammen: (22.12.2017 18:20)Kayleigh schrieb: Das Leben ist doch Weiterentwicklung... Kein Verbiegen oder Umerziehen, aber Entwicklung... Das fällt schwer, aber wenn man Sicherheit hat, dass man dem anderen wichtig ist, kann einem ja auch Verletzlichkeit einzugestehen zu innerer Sicherheit weiterverhelfen... Und damit zu einer Festigung der Beziehung... Oder sehe ich das falsch?Du siehst es absolut richtig, es festigt die Beziehung ungemein, wenn man sich weiter entwickelt....kann aber auch nach hinten losgehen, wenn krebs seine Öffenheit als ungewünscht empfindet.... Denn dann entwickelt er sich auch weiter, nicht zurück....weiter, er verheimlicht seine sorgen auch nach außen hin, das wird ihn immer mehr belasten denn: wenn man offen ist, ist es nicht gut.... wenn man sich zurück zieht, ist es nicht gut.... verbergen ist aber auch nicht gut, weil man es einem anmerken könnte... also knipst man das weg und macht weiter, aus Erfahrung sage ich es mal so. Es ist nicht die beste idee für einen selbst, man fühlt sich irgendwann allein gelassen und ausgenutzt.... Aaaaaaaber, mit dem Alter lernt man dazu, eben das es nicht immer gegen einen selbst geht, sondern der Grund ein anderer sein könnte....könnte, deshalb muss Krebs lernen zu fragen und ab und an die Geduld zu verlieren und mitzuteilen warum...denn dann hat der Gegenüber die Möglichkeit für Klarheit zu sorgen, die muss er bekommen, sonst kann er nix aufklären und Krebs geht auf Distanz. (22.12.2017 18:20)Kayleigh schrieb: Kann man da im Vorfeld darüber reden - also, dass man an manchen Tagen Schwierigkeiten haben kann, so zu folgen und aufzunehmen, wie es nötig wäre und ggf. manchmal das Gespräch vertagen würde? Nicht abblocken möchte weil kein Interesse, sondern verschieben möchte, um mit ganzer Kraft und ganzem Herz sich ihm dann später zu widmen?Im Vorfeld nicht, finde ich. Wenn Frau grad Probleme mit sich selbst hat und den Nerv nicht dafür, dann Ehrlich mitteilen und keine Fragen offen lassen (dieses warum wohl, hat sie grad keinen Nerv dafür?) Beispiel: Frau hat die Tage und schmerzen, das sie die tage hat, weiß krebs vermutlich, aber evt. nicht das sie schlimme schmerzen hat...einfach sagen, ich könnte wetten, das auch andere Krebse das verstehen und den Rückzug vertagen um Frau zu unterstützen (gemütlich machen etc etc) Beispiel 2, keinen nerv weil, stress auf arbeit, mit dem und dem....weiß krebs ja nicht, also erklären. Nicht sagen das du ein ander mal mit der situation besser umgehen kannst, sag lieber warum es grad doof ist, damit Krebs es begreift. Das geht sogar mit seinen dämlichen Launen (einschnappen) es macht dich fertig, das er so abweisend ist und du dich fragst warum denn eigentlich....kehr ihm deshalb nicht den rücken zu, weil er kindisch ist, sag ihm was dich gestört hat und warum, damit er es begreifen kann. Fazit: Krebse sind nicht schlimm, sie haben nur zuviele ungeklärte Fragen und um nicht gleich wieder eine drüber zu kriegen, belassen sie es meist dabei und schnappen ein. Das ist übrigens ein gutes zeichen, das zeigt wie wichtig ihr ihm seid, wäre es anders, ginge krebs das am Ars** vorbei. Aber ja, Krebs ist anstregend, denn man muss gerade in der anfangs zeit, bis er sich an alles gewöhnt, immer alles klären um ihn die Sicherheit zu geben, tut man das, bekommt ihr diese auch, weil ihr ihn versteht. Krebs= Herz im Kopf->einmal falsch verstanden= tut es weh... Automatisch. Das ziel-> Krebs->Falsch verstanden->Manuelle Steuerung=Reden+Klarheit=Erleichterung+ abspeichern fürs nächste mal...dann bedeutet Falsch Verstanden=Bestimmt nix schlimmes...oder eben mal nachhorchen was los ist. (22.12.2017 18:20)Kayleigh schrieb: Ich kann das was du schreibst, auch teilweise nachvollziehen, kenne ich z.T von mir auch... Wenn ich auch gelernt habe, damit anders umzugehen. Und ich finde es gerade toll, hier wieder etwas dazuzulernen. Und für die TE hoffentlich auch hilfreichDas Freut mich das du damit anders umgehen kannst, es geht aber auch um dich und du sollst dich damit wohl fühlen, darauf musst du immer achten. Das klappt mit Reden, wenn du das tust lernt Krebs das Reden auch, aus meiner Sicht, man begreift das man nicht nur erklären kann und im regen stehen gelassen wird, was neue Fragen aufwirft(was denkt sie jetzt von mir?) sondern das man das direkte Feedback bekommt+offenheit(die wäre wichtig) (22.12.2017 18:20)Kayleigh schrieb: Edit: achso, bezüglich "rumheulen", ok, das ist nun erst recht unangenehm, wenn das, was einen belastet, abgewertet wird, das find ich auch verständlich. Wird sicher auch dann schwierig, wenn zwei recht gegensätzliche Menschentypen aufeinandertreffen...Diese Paarung finde ich sogar richtig genial, denn "gerade aus"+impulsive Menschen sind eig genau deshalb gerade aus und impulsiv, weil auch sie sehr sensibel sind, nur ziehen sie sich nicht zurück sondern sagen dir, das du dieses oder jenes falsch gemacht hast...das ist für Krebs erstmal schlimm, weil er nicht weiß warum es falsch ist. Zeigen aber diese Menschen in Form von Offenheit ihre Verletzlichkeit, versteht das der Krebs und kann auch schon mal das Feuer fangen...begeisterung Pur weil sie genauso verletzlich sind wie Krebs, aber anders damit umgehen. Krebs= verletzlich->Rückzug Besen =verletzlich->Boooooom In diesem Sinne... |
22.12.2017, 20:59
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RE: Kann ein Krebs auch Hilfe annehmen?
Da ist vieles dabei, über das ich auch erstmal grübeln musste - vielen Dank für Eure Gedanken.
Mein Krebs neigt dazu, zunächst ganz allgemein, aber regelrecht verzweifelt, zu "jammern", doch das wird nicht weiter konkretisiert und wenn ich nachfrage, ist er meist, schwups, wieder verschwunden und lässt mich damit im Regen stehen. Ein Beispielgespräch könnte - sehr verkürzt und abstrahiert - so aussehen: Er: "Ich hab so viel um die Ohren, ich weiß gar nicht wie ich das hinkriegen soll. Alles Sch....." Ich: "Was ist denn los?" üblicherweise gefolgt von: "Was kann ich tun?" Er:"Du kannst nichts tun, das muss ich alleine schaffen" Ich: "Aber ich möchte gerne helfen und für dich da sein" Er:"Ich will dich da nicht mit reinziehen, du hast selbst genug, um das du dich kümmern musst" Er verlässt den Schauplatz. Ich würde ihn niemals zurückweisen, wenn er mich braucht - zum Reden oder zum Anpacken - oder ihn auf einen späteren, besseren Zeitpunkt vertrösten. Aber: manchmal bin ich doch etwas genervt, wenn er wegen irgendwas meckert und vor sich hin motzt - ich weiß ja schon, dass er mich da nicht wirklich mit einbeziehen wird. Damit erreiche ich wahrscheinlich wirklich nur, dass er gar nichts mehr sagt - aber ihm alles aus der Nase ziehen zu müssen und dennoch meistens wieder zurückgewiesen zu werden, ist schon hart. Aber ich kann doch auch nicht so tun, also ob ich es nicht wüsste, wenn es ihm nicht gut geht und das einfach ausblenden?? Option 1: ich frage nach - er blockt ab - ich fühle mich zurückgestossen Option 2: ich frage nicht nach - er glaubt, dass er mir egal ist - er fühlt sich zurückgestossen Da muss es doch noch irgendwas dazwischen geben, oder? |
22.12.2017, 21:09
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RE: Kann ein Krebs auch Hilfe annehmen?
Vielleicht kannst du einen Schritt früher schon das Muster ändern als bei "ich frage nach"?
Dann sähe es so oder ähnlich aus: Er: Du: Armes Krebschen, komm her, ich knuddel dich mal, dann hörst du auf zu jammern. Du Alternative I: So schlimm derzeit? Kann ich voll nachvollziehen, bei mir läuft gerade auch viel (und dann bisschn für dich) Du Alternative II: Aber ich habe gekocht heute und morgen könnten wir doch gemütlich über den Weihnachtsmarkt gehen, da ist doch schon alles gleich viel besser, gell Er: |
22.12.2017, 21:31
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RE: Kann ein Krebs auch Hilfe annehmen?
Ich mach dir ne heiße Milch und dann kommst erstmal auf meinen Schoß... ist grad das einzige was noch fehlt!
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22.12.2017, 21:34
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RE: Kann ein Krebs auch Hilfe annehmen?
(22.12.2017 20:59)Cassiopeia7619 schrieb: Er: "Ich hab so viel um die Ohren, ich weiß gar nicht wie ich das hinkriegen soll. Alles Sch....." du hast aufn punkt mich beschrieben (22.12.2017 21:09)Neri schrieb: Er:damit könnt ich mich anfreunden und so kriegt man mich zumindest zeitweise raus aber nicht dahingehend das ich sag was los ist, sondern dahingehenst das ich dir helfe |
22.12.2017, 21:45
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RE: Kann ein Krebs auch Hilfe annehmen?
(22.12.2017 21:34)moon schrieb: aber nicht dahingehend das ich sag was los ist, sondern dahingehenst das ich dir helfe Ha, damit hätte ich dich genau da, wo ich dich haben wollte und könnte dann sagen: "Na, war das jetzt echt so schlimm? Ich lebe noch und habe Hilfe angenommen. Du lebst noch und hast geholfen. Also, sag, wo hakt es bei dir?" Übrigens ist eine andere Beobachtung, die ich bei Krebsen öfter mache, die, dass sie eher aus sich heraus kommen, wenn man selbst auch was von sich anbietet. Also erstmal die eigenen Probleme erzählen und dann nachfragen, "wie ist das denn bei dir so, hast damit auch Erfahrung?" |
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