Kann ein Krebs auch Hilfe annehmen?
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20.12.2017, 21:57
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Hallo zusammen,
seit einiger Zeit lese ich hier still mit - wie so viele von Euch - und nun habe ich selbst eine Frage, mit der mich mich schon länger beschäftige... und hoffe auf Euren Rat und Eure Unterstützung Seit fast zwei Jahren habe ich eine Beziehung mit einem Krebs-Mann (ich bin Fisch, das müsste also eigentlich ganz gut funktionieren ;-)) und wir sind uns emotional näher, als ich es je mit einem Partner zuvor war... Er ist in vielen Punkten wohl ein ganz typischer Krebs, wie ich hier im Forum lesen durfte - sehr anhänglich und liebevoll, aber er zieht sich auch ganz oft in seinen Panzer zurück und lässt dann niemanden mehr an sich heran. Für andere ist er immer da und steckt seine eigenen Interessen/Probleme zurück. Das geht so weit, dass er sich um viele Dinge, die bei ihm dringend anstehen, gar nicht mehr kümmern kann, weil ihm die Kraft fehlt (das sagt er auch selbst). Und nun ist unsere Beziehung in Gefahr, weil er mich nicht mit seinen Problemen belasten will - er zieht sich nun auch mehr und mehr von mir zurück, obwohl sich unsere Gefühle füreinander definitiv nicht verändert haben. Nun meine Frage: wie kann ich ihm klarmachen, dass es mich weit mehr belastet und verletzt, wenn ich ihn alleine mit seinen Problemen kämpfen sehe, als wenn ich ihn unterstützen dürfte und ihm eben auch einmal helfen kann? Wie schafft man es, dass sich Krebse so weit öffnen und vertrauen können, dass auch jemand anderes etwas für sie tun kann? Er hat in seiner (Beziehungs-)Vergangenheit in dieser Hinsicht nur sehr negative Erfahrungen gemacht und seine Hilfsbereitschaft wurde massiv ausgenutzt... Ich will ihn ganz sicher nicht drängen und bevormunden, aber wenn ich nichts mehr tun kann, werden wir uns vielleicht doch verlieren... Habt Ihr vielleicht eine Idee dazu? Vielen lieben Dank schonmal :-) |
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21.12.2017, 13:35
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RE: Kann ein Krebs auch Hilfe annehmen?
(20.12.2017 21:57)Cassiopeia7619 schrieb: Und nun ist unsere Beziehung in Gefahr, weil er mich nicht mit seinen Problemen belasten will - er zieht sich nun auch mehr und mehr von mir zurück, obwohl sich unsere Gefühle füreinander definitiv nicht verändert haben.wenn du weisst das die gefühle sich nicht geändert haben, wieso siehst du dann die beziehung in gefahr? (20.12.2017 21:57)Cassiopeia7619 schrieb: Nun meine Frage: wie kann ich ihm klarmachen, dass es mich weit mehr belastet und verletzt, wenn ich ihn alleine mit seinen Problemen kämpfen sehe, als wenn ich ihn unterstützen dürfte und ihm eben auch einmal helfen kann? Wie schafft man es, dass sich Krebse so weit öffnen und vertrauen können, dass auch jemand anderes etwas für sie tun kann? Er hat in seiner (Beziehungs-)Vergangenheit in dieser Hinsicht nur sehr negative Erfahrungen gemacht und seine Hilfsbereitschaft wurde massiv ausgenutzt... indem du es ihm so sagst wie hier, aber ich würd nicht drauf wetten das er sich deshalb mehr öffnet... denn ich persönlich würd sogar noch dichter machen wenn du mir erzählst weil ich meine probleme allein lösen will würde die beziehung aufn spiel stehn... die beste lösung hatte ich mit nem stier der immer in solchen momenten sagte "du weisst wo du mich findest wenn du mich brauchst" und dann mich mir selbst überliess bzw weitermachte als wäre nix gewesen.... (20.12.2017 21:57)Cassiopeia7619 schrieb: Ich will ihn ganz sicher nicht drängen und bevormunden, aber wenn ich nichts mehr tun kann, werden wir uns vielleicht doch verlieren...den sinn musste mir bitte erklären.... was genau macht er das du glaubst ihr könntet euch verlieren? blockt er dich völlig ab? |
21.12.2017, 15:24
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RE: Kann ein Krebs auch Hilfe annehmen?
Bisher hat er mich tatsächlich teilhaben lassen und mir zumindest erzählt, wo der Schuh drückt. Er hat zwar auch kaum Unterstützung angenommen, aber wir haben schon einiges zusammen durchgestanden. Ich habe dabei immer meine Hilfe angeboten und ihm dann die Möglichkeit gelassen, zu entscheiden, ob allein oder gemeinsam.
Es geht nicht darum, dass ich ihn mit einem möglichen Beziehungsende unter Druck setzen will, wenn er weiter alles alleine lösen möchte. Ganz bestimmt nicht. Aber er blockt mich immer weiter ab und sagt gleichzeitig, dass es nicht an seiner Liebe zu mir liegt. Das heißt konkret, dass wir uns seit Wochen kaum noch sehen, kaum noch reden und schreiben - vorher haben wir uns fast jeden Tag gesehen. Das Rückzugsverhalten kenne ich ja schon zur Genüge und habe Verständnis für dieses Bedürfnis. Nun weiß ich kaum noch, wie ich zu ihm durchdringen kann... Ich möchte ihm einfach das Gefühl geben, dass er nicht alleine ist - und das irgendwie so verpacken, dass er es auch wirklich glaubt... Muss man einen so "verpanzerten" Krebs vielleicht einfach nur mal ganz und gar in Ruhe lassen und warten/hoffen, bis er wieder auftaucht - oder braucht er immer mal wieder meine Bestätigung, dass er jederzeit auftauchen kann, wann er es eben kann und will? Oder ist das sogar eine fiese Art, ums selberSchlussmachen rumzukommen? |
21.12.2017, 16:20
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RE: Kann ein Krebs auch Hilfe annehmen?
(21.12.2017 16:11)Neri schrieb: Wie wäre es, wenn du ihn einfach da unterstützt, wo es geht? Also mal Plätzchen vorbei bringst, ihm einfach eine kurze Nachricht "denk an dich - darf ich eine Massage anbieten zur Entspannung?" usw. Ganz ohne zu verlangen, dass er seine Sorgen mit dir teilt, einfach da sein. Wenn er reden will, wird er das schon tun.du bist einfach klasse neri besser gehts gar nicht zu formulieren vielleicht sollt ich mir als nächsten möglichen partner nen schützen vors auge halten |
21.12.2017, 16:28
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RE: Kann ein Krebs auch Hilfe annehmen?
Vielen Dank, Neri :-)
Ich mache mir wahrscheinlich viel zu viele Gedanken, wie man die "großen" Dinge bewältigen könnte, dass ich wohl außer Acht gelassen hab, dass kleine Dinge oft mehr unterstützen können. Bin eben auch furchtbar ungeduldig und will "anpacken" können und das am liebsten sofort... Bin ein recht "später" Fisch und stelle mir vor, dass ich deswegen vielleicht auch so kleine Widder-Hörnchen habe ;-) Ich habe ihm gerade einen Brief geschrieben, dass ich wirklich jederzeit für ihn da bin, auch wenn er gerade viel Zeit für sich braucht. Da muss er nicht antworten, wenn er nicht mag und weiß trotzdem, dass er nicht alleine ist. Und Plätzchen hat er auch schon gekriegt ;-) Wenn ich von mir ausgehe und unangenehme Dinge vor mir liegen, die ich immer wieder aufschiebe (und damit natürlich nicht besser mache), würde ich mir machmal einen Schubs und eben Unterstützung von meinem Partner wünschen. Und drüber reden hilft mir auch. Ihm leider nicht, weil er nicht will, dass man sich Sorgen um ihn macht (bloß bewirkt das das Gegenteil bei mir...) Versteh das mal jemand... |
21.12.2017, 19:38
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RE: Kann ein Krebs auch Hilfe annehmen?
(21.12.2017 16:20)moon schrieb: du bist einfach klasse neri besser gehts gar nicht zu formulieren Danke Ein Schütze kann sicher gut in Ruhe lassen - manchmal vielleicht auch zu gut Aber beim Krebs hat die Erfahrung gezeigt, dass weniger oft mehr ist. Wobei man es auch nicht übertreiben darf, denn wenn Krebs nicht genug Beachtung bekommt, dann Gnade! In dieser Situation ist aber tatsächlich einfach da und lieb sein angesagt, alles andere wird ihn wohl eher wegtreiben. |
21.12.2017, 21:20
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RE: Kann ein Krebs auch Hilfe annehmen?
(21.12.2017 21:09)Cassiopeia7619 schrieb: Vielleicht einfach die Problemthemen gar nicht ansprechen und nachfragen und sonst ganz normal miteinander umgehen? Das klingt richtig. (21.12.2017 21:09)Cassiopeia7619 schrieb: Gibt es denn beim Krebs auch sowas wie einen Jagdinstinkt, also wenn sich mal die Frau zurückzieht, kommt er dann irgendwann hinterher? Oder ist das wieder zu wenig Beachtung? Ja, habe ich auch schon beobachtet, dass der Krebs plötzlich alle Register zog, als die Frau weg war, wo er sie davor schon gar nicht mehr beachtet hatte. Ob das aber wirklich mit Liebe oder eher mit der Angst vor dem Alleinsein zu tun hatte, sei mal so dahin gestellt. Wenn er tatsächlich aber andere Sorgen hat, wird der Jagdinstinkt wohl nicht zum Zug kommen, da hat er dann keinen Nerv für. (21.12.2017 21:09)Cassiopeia7619 schrieb: Heute war er plötzlich wieder ganz liebevoll und hat meine Nähe gesucht, wir haben vorsichtige Pläne für Weihnachten gemacht... Dann eine kleine Frage von mir, die ihm wohl unangenehm war und zack, war er wieder weg... Siehste, das meine ich. Er kommt schon. Und dann da sein, nicht bohren oder irgenwas vorwerfen oder auch nur eine Frage in diese Richtung stellen. |
21.12.2017, 22:42
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RE: Kann ein Krebs auch Hilfe annehmen? |
22.12.2017, 09:32
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RE: Kann ein Krebs auch Hilfe annehmen?
hihi, dann ist ja noch viel Platz zum Rumheulen ;-)
kann gut sein, dass ich das noch in Anspruch nehmen werde |
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