Extreme Anpassung und Perfektionismus
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31.01.2013, 12:10
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Nachdem ich mich seit einiger Zeit mit meinem Sternzeichen auseinandersetze, um mein indiskutables Fehlverhalten auf das komplexe Wesen des Fisches zurückzuführen und mich so von aufkommenden Schuldgefühlen reinzuwaschen (bitte nicht ernst nehmen ) , stellt sich mir die Frage, ob es denn möglich ist, diese schon fast übermäßige Gabe zur Anpassung und dem Streben nach dem Unerreichbaren, in gewissen Situationen abzulegen?
Ein Bsp. aus dem Alltag: Gruppenarbeit in der Uni - alle bringen recht gute Ideen und Vorschläge ein, dennoch habe ich, als Fisch, den ungeheuren Anspruch an Perfektionismus, mit dem scheinbar keiner etwas anzufangen weiß. Anstatt mich dem Trivialen hinzugeben, suche ich schon fast zwanghaft nach dem Haar in der Suppe und erreiche somit, aus einer einfachen Aufgabenstellung ein hochgradig komplexes Problem mit zig Lösungsansätzen, die sich natürlich auch untereinander ins Uferlose "totanalysieren" lassen, zu machen. Um meine Beliebtheit bei meinen Kommilitonen nicht einzubüßen, halte ich mein Einfallsreichtum stark zurück, was mich unheimlich viel Überwindung kostet, indem ich mich zwinge die "simple" Denkweise der Gruppe zu adaptieren, womit ich jedoch massive innere Konflikte heraufbeschwöre, welche ich durch meine Anpassungsfähigkeit jedoch sehr gut überspiele, um dann in einer ruhigen Minute festzustellen, dass mich das Ergebnis unserer Gruppenarbeit enorm belastet, obwohl es vom Prof. meist sehr gut honoriert wird. Um das Bsp. fortzusetzen, komme ich zu step 2, die Präsentation und Verteidigung der Ergebnisse im Plenum, wo ich niemals unvorbereitet das Zepter schwingen würde, trotz meines Improvisationsgeschicks bzw. ausgereifter Kommunikationsfähigkeit. Leider sehen das meine Teamkollegen anders und schaffen es durch ihre sorgenlose, unbekümmerte Art, meinen perfekt ausgearbeiteten Redeanteil, ohne, dass ich hier einen egoistischen Beigeschmack hinterlassen möchte, unprofessionell und zusammenhanglos in der Gesamtheit des Vortrags wirken zu lassen. Ich fühle mich, trotz ungerechtfertigt sehr guter Benotung, unwohl und ärgere mich über die belanglosen Vortragsmissgeschicke der Anderen, die man bei angemessener Vorbereitung hätte verhindern können. Ich erhebe keinerlei Anspruch mich als die Galionsfigur des Perfektionismus zu rühmen, da es mich auf Dauer zu sehr belasten würde, zumal ich keinem eine Rolle aufs Auge drücken möchte, die diesem nicht behagt, sondern suche nur einen Weg meinen übersprudelnden Idealismus auf ein Normalmaß herunterzufahren. Ich hoffe jmd. versteht mein, zugegeben lächerliches Problem und kann mir Tipps geben, wie ich mehr Banalität in meinen Uni-Alltag bringen kann, um meinen Kommilitonen mit meiner unrealistischen Sieger-Mentalität nicht auf die Nerven zu gehen Danke |
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31.01.2013, 13:46
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RE: Extreme Anpassung und Perfektionismus
Hallo Poison-Ivy
Ich bin (und war schon immer) in keinster Weise so! Ich hasse es Dinge komplizierter darzustellen, auszudrücken oder was auch immer als sie sind. Im Gegenteil liegt meine Stärke eher darin komplexe Sachverhalte herunter zu brechen. Worin ich mich ein Stück weit wiedererkenne ist allerdings deine Überheblichkeit Ja ja, ich weiß dass du extra geschrieben hast, dass du dich NICHT zur Galionsfigur machen willst, bla bla... Du hältst dich trotzdem für besser Weiterhin empfinde ich persönlich diese Fische-typische Anpassungsfähigkeit als keinen bewussten Prozess und als nicht unangenehm. So wie du es beschreibst verbiegst du dich unglaublich und es ist dir unangenehm! Das ist nicht gut! Lösungsansätze: Komm von deinem hohen Ross runter (nicht böse gemeint, ich musste das auch lernen) und setz dich vernünftig mit deinen Teammitgliedern auseinander und respektiere sie und ihre Kompetenzen. Wenn du dich anpassen kannst, dann dürfte es kein Problem für dich sein, deinen Redeanteil auch WÄHREND des Vortrags noch anzupassen Wenn das für dich keine Optionen sind, dann empfehle ich künftig Gruppenarbeiten zu vermeiden, oder von vornherein die Führung in diesen zu beanspruchen... Allerdings würde ich bei beidem keine Garantie für gute Ergebnisse geben Gerade bei Menschen die dazu neigen Dinge viel zu kompliziert anzugehen, brauchen pragmatische Gegenpole um sich nicht zu verzetteln! (z.B. hat mein wohl intelligentester Mitstudent seine Abschlussarbeit völlig verhauen, weil er sich komplett verrannt hat). Also, entspann dich ein wenig. Setz dich mehr mit deinen Gruppenmitgliedern auseinander. Verbieg dich nicht!!! Das Leben ist ein stetiger Lernprozess... Nimm die aktuelle Situation als solchen an! |
01.02.2013, 14:00
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RE: Extreme Anpassung und Perfektionismus
Also in dieser Besserwisserei erkenne ich mich auch durchaus wieder
Ich fürchte das liegt an der Kombi mit dem Schützen und ist bei dir durch den AC noch ausgeprägter. Ich erwische mich auch oft dabei, dass ich andere Menschen belehre/bevormunde... Auch gerne mal den Chef Allerdings kann ich mich dann sofort stoppen, bevor ich mich lächerlich mache! Fällst du denn nie auf die Nase mit dem Klugscheißen? Ich hab mir da so einige blutigen Nasen geholt als ich jünger war und dadurch gelernt mich etwas mehr im Griff zu haben. Und wenn es mir doch durchgeht, dann hab ich eigentlich immer jemanden um mich der mich auf den Boden der Tatsachen zurückholt Hast du keine Freundinnen die dir mal die Meinung galgen? |
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