Der unversöhnliche Krebs
|
03.11.2021, 20:37
|
|
|
Hallo zusammen!
Diese Jungfrau (Mann) hier hat eine Beziehungskrise mit ihrem Krebs (ebenfalls Mann). Eigentlich könnte es ganz schön sein. Nach anfänglichem Zögern von uns beiden, sind wir nun schon seit 15 Monaten relativ harmonisch zusammen. Klar, kabbeln wir uns auch und es gibt auch tageweise Funkstille, aber wir raufen uns immer zusammen, auch wenn ich meist den ersten Schritt machen muss. Jetzt hatten wir vor zwei Wochen wegen einer Lapalie einen riesigen Krach, bei dem er sich ziemlich reingesteigert hat, ich aber nicht darauf eingehen wollte. Er war total irrational. Er knallte mir an den Kopf, dass ich jetzt gerade kein attraktiver Partner für ihn sei und ich hab mich in die Ecke gedrängt gefühlt und dazu hinreißen lassen zu sagen er solle dann doch einfach Schluss machen. Das hat er dann auch prompt und ich war baff. Hab ihm dann seine Schlüssel in die Hand gedrückt und bin gegangen… klar, dass ich nach dem Heulkrampf versucht habe die Wogen zu glätten und wollte mit ihm reden, aber er macht komplett dicht und antwortet gar nicht mehr oder liest gar die Nachrichten. Zugegeben, ich belatscher ihn gerade alle paar Tage mit einem Gesprächswunsch und das ist sicher nicht klug, aber warum muss der so stur sein? Er zieht sich sehr zurück und ist auch tagelang nicht auf Whatsapp, was untypisch ist, wir schreiben sonst zB täglich. Ich würde mich gern versöhnen und gerne weiter mit ihm zusammen sein. Wir tun einander gut und das sehen wir auch beide so. Die Beziehung ist/war ja gut. Er sagt selbst, er konnte sich vorher nie soweit einlassen und das stimmt auch. Mit anderen war er nie so lange zusammen. Klar, stichelt und nörgelt er gerne mal, aber davon ab, war das alles sehr harmonisch und stimmig mit uns. Mit Versöhnungen tut er sich grundsätzlich schwer. Er hat sogar mit seiner Familie gebrochen. Ich hab nun die Angst, dass er nicht über seinen Schatten springen kann und es das war. Wie verhalte ich mich jetzt am Besten, um ihn aus seinen Panzer zu bekommen? Tipps? Danke vorab 😅 |
|
|
04.11.2021, 08:18
|
|
|
RE: Der unversöhnliche Krebs |
04.11.2021, 08:57
|
|
|
RE: Der unversöhnliche Krebs
Angenommen, es war wirklich eine Lappalie (was durchaus sein kann), dann ist diese mit Sicherheit nicht die Ursache seiner Trennung sondern lediglich der Auslöser. Er hat das als Anlass genommen, etwas loszuwerden, was schon länger in ihm frisst. Das wäre zumindest meine Deutung des Ganzen. Ob ihr eine gemeinsame Zukunft habt, sehe ich daher nicht so recht.
Eine Frage: Angenommen, die Wogen glätten sich, ihr findet wieder zusammen. Und dann kommt die nächste Lappalie oder noch schlimmer, vielleicht sogar mal ein kleines Problem, was mehr ist als eine Lappalie. Was denkst Du, wie wird er sich dann verhalten? Ich hätte die Befürchtung, dass sich dieses Schema immer wieder wiederholt. Solange er nicht auf Dich zukommt und Versöhnung möchte, wird es auch nichts an seiner Haltung ändern. "Kriechst" Du jetzt an, verliert er zusätzlich Respekt. Du hast ihm die Hand gereicht zur Aussprache und Versöhnung, er nimmt sie nicht. Wenn Du sie ihm immer wieder reichst, zeichnet sich ein Bild von Dir in seinem Kopf, das Dich wahrscheinlich nicht gerade attraktiver macht. Wenn er sich dann erbarmt, Dich wieder zu nehmen und es kommt zu einem weiteren Vorfall, wird er keine Probleme damit haben, sich erneut so zu verhalten wie jetzt. Es besteht jetzt schon eine ungesunde Schieflage. Du bist gerade der Bittsteller, vermittelst damit, dass er völlig Recht mit seiner Reaktion hatte. Er befindet sich im Machtmodus, Du im Ohnmachtmodus. Ist nur meine Einschätzung. Ich finde es infantil, lächerlich und liederlich, dass er nicht bereit ist, mit Dir ins Gespräch zu gehen. Dieses Eingeschnapptsein bei Zurschaustellung sturer Radikalität ist so ziemlich das unattraktivste, was ich mir vorstellen kann. Mit den Krebs-Launen kann man sicher lernen umzugehen, aber nicht mit Geringschätzung und Respektlosigkeit. Und Clou ist: in Wirklichkeit schätzt er sich selbst nicht wert! Ich an Deiner Stelle würde mich nun komplett zurückziehen. Und ja, kann sein, dass der verbohrte Krebs sich nicht meldet, vielleicht auch weil er sich selbst im Weg steht, gerne würde, aber nicht über seinen Schatten springen kann. Entweder ist er dafür zum jetzigen Zeitpunkt noch zu unreif und in ein paar Jahren und ein paar Erfahrungen später sieht es anders aus oder aber er lernt es nie. In beiden Fällen wäre er mit Sicherheit im Augenblick nicht der richtige Partner für Dich, es sei denn Du stehst auf Drama und Leiden. Denn was Du jetzt erlebst, würde sich höchstwahrscheinlich wiederholen. Wie immer nur meine Einschätzung. Ziehe Dir aus den Worten, was Dir sinnvoll erscheint und ignoriere den Rest. |
04.11.2021, 12:44
|
|
|
RE: Der unversöhnliche Krebs
(04.11.2021 12:29)Saul schrieb: Dass ich dann auch noch die Trennung angeboten habe, war wahrscheinlich das I-Tüpfelchen. das nennt man sich selbst ins knie geschossen warum hast du das gemacht? um zu hören das er das nicht möchte? btw finde ich es kindisch mit der trennung zu drohen oder sie anzubieten wenn man es selbst nicht ernst meint ginge bei meinem krebs sicher auch nach hinten los er versteht sehr viel spass aber das ist für ihn der super gau-wenn ich sowas sagen würde ohne es ernst zu meinen |
04.11.2021, 12:45
|
|
|
RE: Der unversöhnliche Krebs
(04.11.2021 08:57)Graf Wasserrutsche schrieb: Angenommen, es war wirklich eine Lappalie (was durchaus sein kann), dann ist diese mit Sicherheit nicht die Ursache seiner Trennung sondern lediglich der Auslöser. Er hat das als Anlass genommen, etwas loszuwerden, was schon länger in ihm frisst. Das wäre zumindest meine Deutung des Ganzen. Ob ihr eine gemeinsame Zukunft habt, sehe ich daher nicht so recht. Ich denke auch, dass der Streit nur der Katalysator war. Im Nachhinein fiel mir auf, dass er schon viel vorher angespannt und unsicher war. Ihn beschäftigt derzeit viel. Ich versuch darauf einzugehen, aber er macht so Sachen dann gerne mal mit sich aus... und ich bin vllt auch nicht immer der Sensibelste ;-) Ich bemühe mich aber :-) Ich finde diesen Rückzug auch total überzogen und er macht auch ganz viel mit mir. Ich habe ein großes Sicherheitsbedürfnis und das nimmt er mir total. Es geht aber nicht so weit, dass ich total unterwürfig bin. Ich wünsch mir halt eine Klärung und gehe da mittlerweile auch ganz ergebnisoffen ran. Was ich schade fänd, wäre, wenn wir einfach so alles wegwerfen, weil es ja sonst eher gut läuft. Und das wir einander gut tun und da ganz viele Gefühle sind, kam ja auch schon öfter von ihm. Ich finde seine Launen und das Rumgebocke auch super anstrengend. In der einen Minute ist er angefressen und meidet mich ganz bewusst und wenn wir dann abends im Bett liegen, dann könnte man ja mal nach einer gemeinsamen Wohnung schauen. Da komm ich manchmal nicht ganz mit. Aber ich verbuche das tatsächlich als Launen, die er nicht im Griff hat. Ich hatte mir jedenfalls vorgenommen auch nicht weiter "angekrochen" zu kommen und habe abgewartet. Ich hab halt nur ein super ausgeprägtes Klärungsbedürfnis. Ich hasse es so in der Schwebe zu hängen. Zwischenzeitlich hat er sich dann mal mit einer Whatsapp gemeldet frei nach dem Motto "Guten Morgen. Sei da doch ruhig ein wenig selbstbewusster... sonst bist Du ja auch eher wenig sensibel"... ich lese da raus, dass er eher noch im Schmollmodus ist. Andernfalls könnte er es ja auch ordentlich beenden. Das habe ich ihn ja bereits angeboten. Schwieriger Zeitgenosse, aber wenn er lieb ist, dann ist er halt wirklich lieb. |
04.11.2021, 12:49
|
|
|
RE: Der unversöhnliche Krebs
(04.11.2021 12:44)CougarLibra schrieb:(04.11.2021 12:29)Saul schrieb: Dass ich dann auch noch die Trennung angeboten habe, war wahrscheinlich das I-Tüpfelchen. Absoluter Knieschuss! Das weiß ich jetzt auch Das hat sich halt so hochgeschaukelt und war aus der Wut heraus gesagt. Danach war ich ja dann auch super kleinlaut. (04.11.2021 12:36)moon schrieb:(04.11.2021 12:29)Saul schrieb: ich konnte ihn in der Situation nicht so recht ernst nehmen und hab das auch so klar gesagt. Ich konnte ihn halt wirklich nicht ernst nehmen. Er war total irrational. Und jedes Mal, wenn ich gesagt habe dass ich dieses Gespräch nicht mehr führen will, wurde er aufgebrachter. Wir hatten halt zu einem Thema eine unterschiedliche Meinung. Das ging nicht mal uns persönlich oder als Paar an. Er konnte in seiner Wut halt nur nicht akzeptieren, dass ich die Dinge anders sehe und auch noch Argumente hatte... |
04.11.2021, 12:54
|
|
|
RE: Der unversöhnliche Krebs
(04.11.2021 12:49)Saul schrieb: Wir hatten halt zu einem Thema eine unterschiedliche Meinung. Das ging nicht mal uns persönlich oder als Paar an. Er konnte in seiner Wut halt nur nicht akzeptieren, dass ich die Dinge anders sehe und auch noch Argumente hatte... Kommt immer noch aufs Thema an Und hallo? Der Krebs ist nicht rational! Noch nie aufgefallen? edit: Und nehm einen Krebs nicht ernst auf lange Sicht und Du wirst sehn das am Ende Du das Nachsehn hast... Krebse sind perfekt darin sich noch während der "offiziellen" Beziehung heraus zu verabschieden... Sprich wenn sie (ich oder Krebse die ich kenne) den Schlussstrich ziehn dann ist das nicht ausm Stehgreif heraus sondern von langer Hand vonstatten gegangen... |
04.11.2021, 13:05
|
|
|
RE: Der unversöhnliche Krebs
(04.11.2021 12:54)moon schrieb:(04.11.2021 12:49)Saul schrieb: Wir hatten halt zu einem Thema eine unterschiedliche Meinung. Das ging nicht mal uns persönlich oder als Paar an. Er konnte in seiner Wut halt nur nicht akzeptieren, dass ich die Dinge anders sehe und auch noch Argumente hatte... Ich nehme ihn ja sonst schon sehr ernst und er weiß auch, dass er mir ganz viel bedeutet. Und an guten Tagen kann er mir auch sagen, dass das auf Gegenseitigkeit beruht. Ich würde mir nur wünschen, dass wir - sollte es noch ein wir geben - zusammen daran arbeiten, dass er konstruktiver mit solchen Konflikten umgeht. Dauer-Rückzug kann ja auch nicht die Lösung sein. EDIT und wenn er wollte, könnte er es ja jetzt sofort beenden. Macht er ja nicht ;-) |
04.11.2021, 14:05
|
|
|
RE: Der unversöhnliche Krebs
(04.11.2021 13:48)Saul schrieb: Ja, ein Engel bin ich halt auch nicht , aber ich krieg mich relativ schnell wieder ein. Und ich kann mich auch entschuldigen, wenn ich im Unrecht bin. und der krebs schmollt dann halt mal gerne eine runde und zieht sich zurück kannst du hier mehrfach nachlesen,vor allem rückzüge sind realtiv normal für krebse meiner kommt dann wieder auf mich zu wenn er für sich alles geklärt hat dazu braucht es nicht mal einen streit,wenn er meint er ist überfordert (beruflich ect)dann geht er in sich und mir damit nicht auf den wecker-man kann es auch positiv sehen wie alt seit ihr eigentlich? |
|
|
|